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Honor Harrington 18. Auf Biegen und Brechen

Honor Harrington 18. Auf Biegen und Brechen

Titel: Honor Harrington 18. Auf Biegen und Brechen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Kaiserreichs gewesen war, aber das spielte keine Rolle. Nicht mehr, nicht jetzt. Ihre dunklen Augen – die Allison Harringtons Augen bemerkenswert ähnelten, oder auch ihren eigenen, wenn Honor recht darüber nachdachte – waren zusammengekniffen und konzentriert, zielgerichtet und feurig.
    »Ich wünschte, Admiral Kuzak hätte auf uns gewartet«, sagte Miklós schließlich. »Ich würde mich erheblich wohler fühlen, wenn wir bei ihr wären, insbesondere in Anbetracht der Salven, die die Havies plötzlich feuern können. An Wallschiffen ist sie noch immer zwo zu eins unterlegen, und Alice ist hinsichtlich LACs fast genauso sehr in der Unterzahl.«
    »Sie kann nicht warten, Samuel«, widersprach Yanakov. »Ich weiß nicht, wie lange die Havies brauchen, um so viele Gondeln auszusetzen, und wie zum Teufel sie das schaffen, aber sie mussten so gut wie ihre gesamte Munition dazu aufbrauchen. Admiral Kuzak muss sie angreifen, ehe sie sich zurückziehen und ihre Magazine auffüllen lassen können. Und selbst wenn das im Moment kein Argument wäre, ziehen sich die Havies von Sphinx zurück. Sie kann nicht sicher sein, dass es so bleibt, wenn sie sich jetzt nicht in Bewegung setzt. Wenn die Havies vielleicht zur Besinnung kommen und entscheiden, dass ihre Schäden doch nicht so schlimm sind, haben sie noch immer – oder fast – die nötige Stärke, um Sphinx' Abwehrforts zu überwinden. Und selbst wenn die Forts alles vernichteten, was ihnen bleibt, hätten sie trotzdem genug Zeit, um so gut wie sämtliche Infrastruktur in der Umlaufbahn zu vernichten.«
    Er lächelte gepresst.
    »Wir Graysons sind sehr erfahren darin, uns Sorgen zu machen, was unseren Orbitalhabitaten zustoßen könnte. Glauben Sie mir, ich weiß genau, was Admiral Kuzak durch den Kopf geht. Sie muss den Druck aufrechterhalten, wenn die Havies weiter abziehen sollen.«
    »Judah hat recht«, sagte Honor. »Unser erster Superdreadnought geht erst in acht Minuten durch das Wurmloch. Wir benötigen weitere fünfundsiebzig Minuten, nur um die Superdreadnoughts und Ihre Träger hindurchzuschleusen, Samuel. Das sind fast anderthalb Stunden. Admiral Kuzak kann den Havies nicht so viel Zeit zum Nachdenken geben, nicht wo sie dem Planeten schon so nahe sind.«
    Sie sprach mit ruhiger, fast leidenschaftsloser Stimme, aber sie schmeckte die Emotionen ihres Stabes und besonders ihres Flaggkommandanten. Sie wusste, was sich hinter der Fassade verbarg, dachte sie. Wusste, niemand konnte vergessen, dass der Planet, von dem sie sprachen, ihre Geburtswelt war. Dass allzu viele Menschen dort Personen waren, die sie schon ihr ganzes Leben lang kannte – Familie und Freunde. Dass Sphinx die Heimatwelt der gesamten Spezies der Baumkatzen war.
    Was aber selbst die Offiziere im Augenblick nicht wussten, ihre Eltern, ihre Schwester und ihr Bruder befanden sich auf Sphinx und besuchten Honors Tante Clarissa.
    »Die Frage, die sich uns stellt«, fuhr sie fort, »ist, was wir mit dem Transit unternehmen.«
    »Wir erhalten vermutlich Anweisungen von der Admiralität, Hoheit«, bemerkte Mercedes Brigham. Sie lächelte völlig freudlos. »Dank des Gravimpulssenders kann die Kommandozentrale endlich über interplanetarische Entfernungen hinweg in Echtzeit Anweisungen erteilen.«
    »Da könnten Sie recht haben«, räumte Honor ein. »Bislang allerdings hat Admiral Caparelli nie den Neunmalklugen gegeben. Und selbst wenn es diesmal anders ist, sollten wir alle in den gleichen Bahnen denken.«
    »Eine Möglichkeit halte ich für ausgeschlossen, Hoheit«, sagte Cardones, »nämlich, ins Gefecht zu gehen, ehe alle unsere Einheiten durch den Wurmlochknoten gekommen sind.«
    Die Flaggoffiziere hörten ihm trotz seines relativ niedrigen Ranges zu. Als Honors Flaggkommandant war er ihr taktischer Stellvertreter.
    »Ich stimme Captain Cardones mit Nachdruck zu, Hoheit«, sagte Brigham. »Und zumindest sollten wir genügend Zeit haben, um zu sehen, wie sich die Lage entwickelt, ehe wir eingreifen.«
    »Das sehe ich auch so«, erwiderte Honor. »Zwo Dinge allerdings. Erstens, wir setzen unsere Gondeln jetzt schon aus. Die Bordtraktorstrahler fesseln sie an die Außenhaut. Ein Drittel unseres gesamten Gondelbestands, wenn es sich irgendwie machen lässt.«
    »Jawohl, Hoheit«, bestätigte Brigham.
    »Und zwotens«, fuhr Honor fort, »schicken wir einige leichte Einheiten so rasch wie möglich hindurch. Admiral Oversteegen, Ihr Geschwader übernimmt die Führung und geht in den Transit, sobald

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