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Honor Harrington 7. In Feindes Hand

Honor Harrington 7. In Feindes Hand

Titel: Honor Harrington 7. In Feindes Hand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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warf Harrington, die neben ihm stand, einen raschen Seitenblick zu. Sie erwiderte ihn nicht, nickte aber fast unmerklich, und McKeon holte Luft.
    »Captain Alistair McKeon, Royal Manticoran Navy«, krächzte er und ließ ein Wort auf das vorherige folgen wie ein Hammerschlag dem anderen. Vor Zorn blitzten seine grauen Augen, und Ransom schniefte erneut und stolzierte die gesamte Reihe entlang. Als sie an der Stelle anlangte, wo sie vorher gestanden hatte, wechselte das Kamerateam die Position, um ihr Profil einzufangen. Ransom wies auf Harrington.
    »Was hat dieses Tier hier zu suchen, Bürger Major?« verlangte sie zu erfahren.
    »Es gehört der Gefangenen, Bürgerin Committeewoman.«
    »Und wieso ist es nicht entfernt worden?« Ransoms Stimme war sanfter, fast seidenweich geworden, und sie verzog die Lippen zu einem tückischen Lächeln, während sie ihrem Opfer in die Augen blickte. In Harringtons Gesicht zuckte kein Muskel, doch Theisman merkte, wie sie sich anspannte, während Ransom in ihrer Macht schwelgte.
    »Wir erhielten Befehl, es nicht zu entfernen, Bürgerin Committeewoman«, antwortete der SyS-Major.
    »Die Eigentümerin ist die ranghöchste Kriegsgefangene, und wir wurden angewiesen zu dulden, daß sie es behält.«
    »Wie bitte?« Mit eisig glitzernden blauen Augen blickte Ransom Tourville an. Mehr als nur Triumph war an ihrem Gesichtsausdruck abzulesen, und Theisman sank das Herz, denn plötzlich ahnte er, was nun folgen würde: Ransom würde es Tourville heimzahlen, daß er Harrington hatte schützen wollen, indem sie ihr den Baumkater abnahm und ihn vor laufender Kamera umbringen ließ. Dessen war sich Theisman ganz sicher – und doch irrte er sich, denn seine schlimmste Befürchtung kam dem, was Ransom tatsächlich geplant hatte, nicht einmal nahe.
    »Habe ich recht gehört, daß Sie diese Frau als ranghöchste Kriegsgefangene identifizierten, Bürger Major?« fragte sie sanft.
    »Jawohl, Bürgerin Committeewoman!«
    »Dann muß jemandem ein Fehler unterlaufen sein«, erklärte Ransom ihm, wobei sie die Augen nicht von Tourvilles bleichem Gesicht nahm. »Diese Frau ist überhaupt keine Kriegsgefangene.«
    »Ich bitte um Verzeihung, Bürgerin Committeewoman?« fragte der Bürger Major, und wenn Theisman noch irgendeinen weiteren Beweis dafür benötigt hätte, daß der Wortwechsel zwischen Ransom und dem Bürger Major nichts anderes war als ein abgesprochener Dialog, so hätte ihm der Tonfall des SyS-Offiziers genügt. Die Wörter stimmten, aber in der Stimme des Mannes lag nicht das geringste Erstaunen. Theisman spannte sich an, als mehrere Untergebene des Majors hinter den Gefangenen fast unmerklich die Position wechselten.
    »Selbstverständlich handelt es sich bei dieser Frau um keine Kriegsgefangene«, entgegnete Ransom kalt.
    »Schließlich ist das Honor Harrington, Bürger Major. Heute morgen habe ich die Dossiers durchgesehen und mich noch einmal davon überzeugt, daß ein ziviler Haftbefehl gegen sie vorliegt. Ein Haftbefehl aus der Zeit vor Beginn der Feindseligkeiten.«
    Selbst Harrington zuckte vor Überraschung zusammen, und Ransom grinste hämisch.
    »Vor elf Jahren ist Honor Harrington«, fuhr sie nachdrücklich fort, »für ihre vorsätzliche, grundlose Vernichtung des unbewaffneten republikanischen Frachters Sirius im Basilisk-System wegen mehrfachen Mordes angeklagt worden, Bürger Major. Ihr wurde Gelegenheit gegeben, sich vor Gericht zu rechtfertigen, doch sie zog es vor, nicht zu erscheinen, und ihre plutokratischen Herren weigerten sich, sie auszuliefern, damit ihr der Prozeß gemacht werden konnte. Daher blieb dem Justizministerium keine andere Wahl, als sie in Abwesenheit unter Anklage zu stellen. Selbstverständlich ist sie verurteilt worden … zum Tode.«
    Sie blickte Tourville fest in die Augen, worauf der Bürger Konteradmiral die Fäuste ballte. Er blickte rasch Harrington an, dann sah er wieder zu Ransom. Theisman spürte die Wut und die schamvolle Qual seines Untergebenen. Er flehte Tourville still an, bloß das Maul zu halten, aber Ransom hatte den Bürger Konteradmiral zu weit getrieben.
    »Bürgerin Committeewoman, ich muß protestieren!« knirschte er. »Commodore Harrington ist Raumoffizier. Deshalb hat sie …«
    »Sie ist kein Raumoffizier!« sagte Ransom scharf; ihre Stimme erinnerte an den Knall einer Peitsche. »Eine verurteilte Mörderin ist sie, Bürger Konteradmiral, daß Sie mir das nie vergessen!«
    »Aber …«
    »Seien Sie vorsichtig, Bürger

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