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Honor Harrington Bd. 16

Honor Harrington Bd. 16

Titel: Honor Harrington Bd. 16 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Sklavenplanet
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Widerspruch zu denen Gouverneur Barregos’ geraten könnten - oder auch nicht. Das geht mich nichts an. Die Republik Haven interessiert sich ebenfalls nicht dafür, es sei denn in der Hinsicht, dass Veränderungen innerhalb der Solaren Liga den nicht allzu geheimen Technologietransfer beeinträchtigen könnten, den wir von gewissen solarischen Handelspartnern erhalten.«
    »Ich dachte mir schon, dass das Ihre Hauptsorge ist.«
    Er winkte ab. »Ja und nein. Ja, das ist immer unsere Hauptsorge, was die Solare Liga betrifft. Aber: Nein, wir verleben deshalb keine schlaflosen Nächte. Um es unverhohlen auszusprechen, solange wir das Geld haben, findet sich in der Solaren Liga immer jemand, der uns verkauft, was wir brauchen. Der einzige Unterschied zwischen einem solarischen Großkonzern und einer Hure besteht darin, dass eine Hure wählerischer ist und erheblich weniger käuflich.«
    Thandi konnte in dieser Charakterisierung keinen Fehler entdecken. Ganz bestimmt nicht, wenn es um einen Konzern ging, der im Territorium des OFS operierte. Mit einem leichten Wackeln ihrer Finger bekundete sie daher Zustimmung.
    »Reden Sie weiter.«
    Cachat legte die Hände auf den Tisch. Nach einer kurzen Pause begann er, Tischgefäße und Besteck umherzurücken. Bei dem Anblick fiel Thandi ein, dass sie hungrig war.
    »Nennen wir den Salzstreuer ›Erewhon‹. Der Löffel ist das Wurmloch, das Erewhon mit der Solaren Liga verbindet. Der einzige Terminus, den die Erewhoner haben, bis auf den nach
    Phoenix, was bedeutet, dass sie wirtschaftlich enger an die Liga gebunden sind, als ihnen lieb ist. Okay, sagen wir jetzt, der Pfefferstreuer ist...«
    »Ich muss etwas essen«, sagte sie unvermittelt.
    Er hielt inne und blickte sie an. »Entschuldigen Sie. Ich vergesse dauernd das Essen. Ich übersehe vor allem den Preis, den Sie für Ihre Physis zahlen müssen. Ihr Stoffwechsel erinnert bestimmt an einen Schmelzofen.«
    Er drehte sich um und winkte dem Kellner. Der Mann schlurfte herbei, offenbar ein wenig verärgert, dass er arbeiten musste.
    Nachdem Victor und sie ihre Bestellungen aufgegeben hatten, neigte Thandi den Kopf. »Und was wissen Sie über meinen Stoffwechsel?«
    »Ich befasse mich mit vielen Dingen. Ginny behauptet, es wäre eine Zwangshandlung. Nachdem ich Sie kennen gelernt hatte, habe ich über die Mfecane-Welten nachgeforscht. Besonders über Ndebele.«
    »Und?«
    Er verzog das Gesicht. »Wenn Sie mir die Bemerkung verzeihen, waren Ihre Vorfahren ein Haufen Irrer.«
    »Erzählen Sie mir etwas, das ich nicht schon weiß.«
    »Trotzdem lag Methode in ihrem Irrsinn. Zumindest, wenn man die Grundthese hinter sich lässt, dass der afrikanische Genotyp die unverfälschtesten menschlichen Erbanlagen darstellt. Tatsächlich ist er der am stärksten variierte, weil der älteste. Egal, auf merkwürdige Weise hat sich diese rassistische Ausgangsposition zu ihrem Vorteil ausgewirkt. Dadurch stand ihnen die breiteste genetische Basis zur Verfügung, um natürliche Auslese darauf anzuwenden, geschweige denn ...«
    »Ihre grotesken Genmanipulationen.« Schroff fügte sie hinzu: »Erzählen Sie mir endlich etwas, das ich nicht schon weiß.«
    Er zuckte mit den Achseln. »Wovon ich vermute, dass Sie es nicht wissen - oder nicht in vollem Ausmaß verstehen ist die Tatsache, dass dadurch insgesamt die Mfecane-Welten zu einem größer angelegten Experiment zur menschlichen Entwicklung wurde als die ukrainischen Laboratorien, in denen die so genannten ›Supersoldaten‹ des Letzten Krieges entstanden, deren moderne Nachfahren wir ›Schwätzer‹ nennen. Das Einzige, was noch entfernt vergleichbar wäre, sind die Zuchtlabors von Manpower Unlimited, nur dass Manpower versucht, der Entwicklung enge Grenzen aufzuerlegen, während Ihre Vorfahren gerade alle Grenzen überwinden wollten. Was ihnen auch gewiss gelungen ist, zumindest so weit es die meisten physischen Charakteristika betrifft.«
    »Na, toll«, erwiderte sie kratzbürstig. »Deshalb sind wir heute auch alle Leibeigene.«
    »Nun, ich hatte aber gesagt, dass sie ein Haufen Irrer waren. Ich weiß, es klingt kaltblütig, aber ich finde, dass weder die Ukrainer noch die Gründer Mfecanes in ihrem Bemühen wirklich solchen Erfolg hatten, um wirklich zufrieden zu stellen. Philosophisch, wenn Sie so wollen.« Etwas steifer erklärte er: »Ich habe Elitarismus mein ganzes Leben lang verabscheut. Daran hat sich nichts geändert, auch wenn ich in vielen Dingen meine Ansichten revidiert

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