Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Honor Harrington Bd. 16

Honor Harrington Bd. 16

Titel: Honor Harrington Bd. 16 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Sklavenplanet
Vom Netzwerk:
Jungenhaftes an sich, es war die melodiöse männliche Stimmlage, die im Laufe der Jahrhunderte schon so viele Frauen fasziniert hatte. Erneut schob sie mit Gewalt eine zur Röte treibende Fantasie beiseite.
    »Mit ›streng‹ kann ich leben, Thandi. Er sollte aber noch reden können. Krächzen reicht eigentlich auch.«
    »Unmögliches wird sofort erledigt, Wunder dauern etwas länger.«
    Als Berry um die Ecke bog, wusste sie, dass sie am Ende war. An der letzten T-Verzweigung musste sie raten, und sie hatte sich falsch entschieden. Diese Abzweigung endete vor einem Auslass, und sie hätte selbst dann keine Chance gehabt, die Verkleidung zu entfernen, wenn sie nicht erschöpft gewesen wäre.
    Egal. Nur noch ein Gedanke beherrschte Berry: der Wunsch, aus dem Lüftungssystem zu entkommen. Sie wollte nur nicht mehr wie eine Maus durchs Labyrinth eilen, alles andere war ihr egal. Die Abzweigung hinter ihr war wie viele, die sie passiert hatte, wenigstens ein Raum. Kein großer, aber eine bessere Stelle, um sich gefangen nehmen zu lassen, als alles andere.
    Sie mobilisierte ihre letzten Kräfte und kroch so rasch zurück, wie sie konnte. Vor Erleichterung seufzend, glitt sie aus dem Schacht und fiel auf den Boden des kleinen Raumes. Er war winzig, ein Würfel mit höchstens drei Metern Kantenlänge, sodass die Umwälzventilatoren hineinpassten und ein Wartungstrupp noch genügend Platz zum Arbeiten fand. Im Augenblick erschien er Berry wie eine prächtige Halle.
    Auch dem Schwätzer bot sich wenige Sekunden später ein prächtiger Anblick, als er aus dem Rohr, durch das er ihr gefolgt war, in den Raum glitt. Die Prinzessin war ein hübsches Mädchen, gut proportioniert - und nun, da ihr teures Kleid zerrissen und schmutzig war, ihr Gesicht rot und schweißbedeckt, erschien sie ihm umso attraktiver.
    Der Schwätzer war leicht erregbar, jetzt mehr denn je. Er hatte nicht viel Zeit, doch er brauchte auch nicht lange. Er würde sich nicht einmal ausziehen. Er grinste das Mädchen an und öffnete den Hosenschlitz. Er war bereits erigiert.
    Als er hinter sich ein leises Geräusch hörte, drehte er sich um. Doch die Stimme des Mädchens schnitt seine Vorsicht entzwei wie ein Messer, das ein Banner zertrennt.
    »Damit willst du mich vergewaltigen? Ha! Sehe ich aus wie ein Huhn ? Himmel, du erbärmlicher Scheißer! Vielleicht finden wir hier irgendwo eine Pinzette für dich. Eine Lupe brauchst du auch, sonst findest du ihn nicht.«
    Noch leichter als in Lust war der Schwätzer in Wut zu versetzen. Er trat einen Schritt vor, die Hand erhoben, um Berry bewusstlos zu schlagen.
    Ein Schraubstock schloss sich um sein Handgelenk.
    »Von wegen.« Die Stimme eines Ogers.
    Merkwürdigerweise sprach das Ungeheuer mit einem Mezzosopran.
    27
     
    Eigentlich hatte Thandi geplant, den Schwätzer durch einen Schuss ins Bein kampfunfähig zu machen. Doch als sie aus dem Lüftungsrohr kam und sah, was er vorhatte, löste sich dieser eiskalte Plan in Wohlgefallen auf. Sie ließ den Pulser im Rohr und glitt leichtfüßig und fast geräuschlos auf den Boden des Ventilatorraums.
    Als Mädchen war sie selbst vergewaltigt worden, und wenn nicht dem Wortsinn nach, so doch unter dem Strich. In diesem Augenblick verkörperte der Schwätzer für sie die Knechtschaft ihrer Kindheit.
    Kaum hatte Berry einen Blick auf die Gestalt erhascht, die hinter dem Schwätzer in der Öffnung hockte, als sie ihn geistesgegenwärtig mit ihren Spottrufen abzulenken begann. Sie hatte vorgehabt, damit weiterzumachen, aber ...
    Beim Anblick der hochgewachsenen Gestalt, die wie eine flüssige Bedrohung aus der Öffnung glitt, hätte es jedem die Sprache verschlagen. Berry war vage erstaunt, als sie bemerkte, dass es eine Frau war, denn sie erinnerte viel eher an einen Dämon. Größer als der Schwätzer, genauso breit in den Schultern, schrie das Wesen geradezu stille Kraft heraus.
    Wie eine Ogris, sah man von der menschlichen Kleidung ab. Und bis auf...
    Die Ogris packte den Schwätzer am Handgelenk, fauchte etwas - Berry verstand die Wörter nicht - und schleuderte ihn gegen das Metallgehäuse der Ventilatoren. Bei seinem Aufprall dellte er das dünne Metall der Verkleidung so tief ein,
    dass es den Ventilatorschaufeln in die Quere kam. Was folgte, wurde ebenso vom Kreischen gequälten Metalls begleitet wie den Schreien des Schwätzers.
    Ich glaube, sie könnte ganz hübsch sein, wenn ihr Gesicht nicht so wutverzerrt wäre.
    Die Ogris brach dem Schwätzer gerade erst den

Weitere Kostenlose Bücher