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Honor Harrington Bd. 16

Honor Harrington Bd. 16

Titel: Honor Harrington Bd. 16 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Sklavenplanet
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gewandt, die sich rasch gesammelt hatte - eine Erklärung, die er bei sich absurd fand. Als würde man während eines Zyklons bemerken, das Wetter sei wechselhaft.
    »Sehen Sie sich das an!«, hörte er einen der Diplomaten wütend ausrufen.
    »Gern«, zischte Ginny, »hab’ ich ein’ verfehlt?« Sie begann sich gegen Victors Griff zu wehren, offenbar entschlossen, sich umzudrehen und das Versehen wiedergutzumachen.
    Trotz ihrer Zierlichkeit war Ginny keine schwache Person. Obwohl Naomi wieder ihren anderen Arm ergriff, wusste Victor, dass es einen Kampf geben würde. Er wollte gerade das Paar Sandaletten fallen lassen, um die letzten Reserven zu mobilisieren, als eine vertraute Mezzosopranstimme sich einmischte.
    »Das ist ungeheuerlich! Sie müssen sofort gehen!«
    Einen Augenblick später hatten zwei kräftige Hände seinen Kragen und den Rücken von Ginnys Sari fest im Griff. Unerbittlich wurden sie weggeschoben ...
    Fort von den Diplomaten. Victor drehte den Kopf und sah, dass der Lieutenant tatsächlich genauso blendend strahlte, wie er es sich vorgestellt hatte.
    »Das hätte ich mir um keinen Preis entgehen lassen wollen«, wisperte Thandi Palane. »Trotzdem verschwinden wir hier lieber schnell, bevor sie einen heißen Krieg auslöst.«
    Nachdem sie das Zelt verlassen hatten und in die relative Dunkelheit außerhalb getreten waren, ließ der Lieutenant sie los und trat zurück. Mit finsterem Gesicht stand Naomi ein kleines Stück abseits. Kaum war Palane wieder da, schien die gute Laune sie verlassen zu haben.
    Einen Augenblick lang befürchtete Victor, dass die alte unangenehme Kratzbürstigkeit wiederkehrte. Doch Palane verhinderte es, indem sie sich erneut aus der Szene entfernte.
    Sie nahm vor Ginny Haltung an, dann salutierte sie überaus zackig. »Madam Usher, ich verbeuge mich vor Ihnen. Die Solarian Marines salutieren vor Ihnen.«
    Sie warf Victor dieses rasche strahlende Lächeln zu und sagte: »Aber Sie machen sich hier jetzt besser rar«, drehte sich präzise auf dem Absatz um und marschierte unter das Zirkuszelt zurück. Ihre breiten Schultern schienen ein wenig zu zucken, als versuchte sie, sich ein Lachen zu verkneifen.
    Während der Taxifahrt ins Hotel machte Ginny zum Glück keine zweite Szene. Die Fahrt war so kurz, dass sie das nächste Erbrechen unterdrücken konnte, bis sie ihr Zimmer erreicht hatten. Dann, ohne die vorherige Grillenhaftigkeit, verbrachte sie eine angemessene erbärmliche Zeit über die Toilettenschüssel gebeugt.
    Victor half ihr, so weit er konnte. Doch in Situationen wie dieser erwies sich Naomi als Überraschung - noch mehr als bei der Konkurrenz zwischen Frauen. Dem Spross der Familie Imbesi waren die Auswirkungen von wilden Partys und exzessivem Alkoholkonsum eindeutig nicht fremd. Vor allem aber handhabte sie die Situation mit entspanntem, tolerantem Humor, der Ginny sehr viel wohler tat als Victors Pingeligkeit.
    »Okay, Mädchen«, sagte Naomi schließlich und zog Ginny hoch, nachdem einfach nichts mehr übrig sein konnte. »Jetzt geht’s ins Bett.«
    Naomi war größer als Ginny und erheblich schwerer, deshalb fiel es ihr nicht schwer, sie ohne Hilfe die wenigen Treppenstufen halb hinaufzutragen. Doch als sie sich der Schlafzimmertür näherten, begann sich Ginny wieder zu wehren.
    »Nein! Legt mich aufie Couch.«
    Naomi zögerte. Ginny verdrehte sich in ihrem Griff und grinste zu ihr hoch. »Ihr brauchdoch das Schlafsimmer, Dummchen. Auserdem isses nie richtig benutzt wor’n und was soll’n das innem todschigg’n Hotel.«
    Sie wand sich in den Armen, die sie hielten, und bewegte sich Richtung Couch. »Ich kann da gut schlaf’n.«
    Naomi sah Victor an. Achselzuckend wies er auf das Sofa. »Warum nicht? Falls Sie es noch nicht bemerkt haben, sie ist starrsinnig wie ein Maultier.«
    Einige Sekunden später lag Ginny auf der Couch ausgestreckt und schlief tief und fest. Doch in den wenigen vorhergehenden Sekunden hatte sie noch einige schleppende Worte hervorgebracht.
    Und diese Worte hatten jeden heiteren Unterton vermissen lassen. Ein Auge schon geschlossen, blickte sie Naomi mit dem anderen kalt an. »Sei nett zu ihm, ja? Ich hab’ Vic-hick-tor gern. Bring dich um, wennu nich nett zu ihm bis, ich schwör’s.«
    Das Basiliskenauge schloss sich, und Ginny verlor die Besinnung.
    Als Palane endlich Captain Rozsak fand, gaben sich Stein und ihre Genossen bereits keine Mühe mehr, den Anschein aufrechtzuerhalten, die Veranstaltung diene anderen als politischen

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