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Hornjäger (German Edition)

Hornjäger (German Edition)

Titel: Hornjäger (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Weithofer
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grinste Gefelerius. »Wir müssen jetzt auch schon wieder los ... wir haben noch ... Lakaiendinge zu tun!«
    »Mmh.« Der Graf nickte wissend. »Aber bevor ihr geht, will ich euch noch eine Kleinigkeit zeigen. Kommt her!«
    Euphena gehorchte und legte sich neben Gefelerius, der den Kuchenteller auf seinem Bauch abgestellt hatte und fröhlich vor sich hin mampfte.
    »Seht ihr die drei Sterne in einer Linie?« Der Graf rückte ein wenig umher, bis er bequem lag. Euphena schnappte sich noch ein Stück Apfelkuchen. »Das sind meine Lieblingssterne ...«

V on wegen, er will uns nur kurz etwas zeigen!« Gefelerius lehnte sich von außen gegen die Tür zum Sternenzimmer.
    »Er liebt seine Sterne eben ... ich fand es interessant!« Euphena zuckte mit den Achseln und schleckte sich nacheinander die Finger ab.
    In ihren einsamen Nächten würde sie nur noch von diesem Apfelkuchen träumen, so viel stand fest! Sie schmunzelte, armer Helwyr!
    »Ich glaube, das war nicht der richtige Weg!«, meinte Gefelerius schnippisch und drängte sich an ihr vorbei.
    Gemeinsam gingen sie den Weg zurück, den sie gekommen waren.
    »Der arme Mann! Seine Frau ist weg und niemand interessiert sich für das, was er tut!«
    »Und du glaubst, es ist ihm geholfen, wenn du ihm versprichst, wiederzukommen Euphena?«
    »Immerhin habe ich Interesse gezeigt!«, konterte sie und hüpfte die Stiegen hinunter.
    »Du hast auch Interesse am Kuchen gezeigt!«, brummelte Gefelerius.
    »Aber erst, nachdem du angefangen hast ihn ungefragt zu vertilgen!«
    »Wie auch immer!« Er wischte das Thema mit der Hand beiseite. »Probieren wir es jetzt ein Stockwerk tiefer?«
    Mit einem eleganten Wedeln ihrer Hand ließ Euphena ihm an der Wendeltreppe den Vortritt. Wenn sie in der Dunkelheit stürzte, fiel sie dann wenigstens etwas weicher.

    Sie folgten einem Gang nach dem anderen und hielten sich stets rechts, um nichts auszulassen, oder zu verpassen. Im Schloss war es immer noch ruhig. Aus den verschlossenen Türen drang hier und da Geschnarche oder ein schwacher Lichtschimmer, aber auf den Gängen begegneten sie niemandem. Inzwischen waren sie von der Wendeltreppe aus, einmal um das ganze Schloss herum gelaufen, folgten ein paar Stufen nach unten und standen plötzlich vor dem großen Portal, das in die Freiheit führte. Vorsichtig probierte Gefelerius das kleine Türchen im rechten Türflügel zu öffnen.
    Problemlos schwang es auf. Schnell zwängten sie sich hindurch und standen im ersten Hof, wo die Stallungen und die Mannschaftsquartiere der Wache wie Wespennester an den Mauern klebten. Sie sahen sich um. Alles lag in friedlicher Stille vor ihnen. Die Dunkelheit wurde nur durch das Licht einer Laterne im Torwächterzimmer unterbrochen, aus dem leise Stimmen drangen. Geduckt huschten sie quer über den Hof zum Haupttor. Die Tür zur Wachstube war geschlossen. Wenn sie sich von den Fenstern fernhielten, würde sie also niemand entdecken.
    Gefelerius rüttelte am Tor. Es war verschlossen.
    »Kriegst du es auf?«, flüsterte sie über seine Schulter.
    »Mal sehen ...« Gefl zückte den Dietrich und stocherte damit im Schloss herum.
    Mit einem Mal flog die Tür zur Wachstube auf. Euphena war geblendet vom Lichtkegel.
    »Ich komme gleich wieder, ich muss nur mal ...« Der Mann in der Tür erstarrte, als er sie sah. Euphena stöhnte auf. Es war der Hauptmann Schnurrbart in all seiner Pracht.

    Von da an war alles schnell gegangen. Man hatte sie überwältigt, gefesselt und zurück in ihre Zelle geschleift. Am meisten hatte Euphena geschmerzt, wie der Hauptmann mit einem bösen Grinsen, den Dietrich, und somit ihre einzige Hoffnung auf ein Entkommen in hohem Bogen über die Schlossmauern geworfen hatte.
    Sie strampelte mit den Beinen und versuchte sich auf den Rücken zu drehen. Gefelerius neben ihr regte sich nicht. Die Stricke schnitten ihr ins Fleisch und ihre Hände wurden immer kälter.
    »Gefelerius?«
    Er regte sich immer noch nicht.
    »Gefelerius!« Euphena ließ nicht locker. Sie hoffte nur, dass er nicht ohnmächtig war. »Gefelerius! Haben wir einen Plan?«
    Mühsam drehte er den Kopf in ihre Richtung und sah sie mit seinen eckigen Pupillen an.
    »Nein, Euphena.« Er zerrte leicht an seinen Fesseln. »Jetzt können wir nur noch unseren Richtspruch abwarten und beten, dass sie gnädig sind.«
    Er wandte sich ab und zog die Beine an.

H elwyr erwachte von verhaltenem Kichern. Er hatte auf dem Boden von Sybiras Zelt geschlafen, das Bett neben ihm war leer.
    »Guten

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