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Hornjäger (German Edition)

Hornjäger (German Edition)

Titel: Hornjäger (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Weithofer
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lachen werde, einfach weil du bei mir bist! An deiner Seite fürchte ich keinen Kummer!« Sie sah ihn fest an.
    Helwyr lächelte und schloss die Augen. »Was, bei allen Göttern, habe ich nur getan, um dich zu verdienen, Euphenchen?«
    »Du liebst«, sie senkte den Blick. »Das ist schon genug!«
    Er nickte langsam.
    »Das tue ich!«, hauchte er schließlich und drückte sie mit sanfter Bestimmtheit zu Boden.

E uphena erwachte in Helwyrs Armen. Sie lagen immer noch in der Höhle hinter dem Wasserfall, nur war es draußen bereits heller Tag. Euphena streckte sich und lehnte sich vor, um das klare Bergwasser zu trinken.
    »Na, schon wach?« Verschlafen setzte sich Helwyr hinter ihr auf.
    Euphena drehte sich um und spritzte ihm das kalte Wasser ins Gesicht. Blitzschnell wurde sie von ihm gepackt und über den Boden gerollt. Sie quietschte auf und ergab sich in seine Umarmung.
    »Guten Morgen!« Grinste er und küsste sie schnell.
    Sie schloss die Augen und atmete tief durch. Schöner konnte ihr Leben gar nicht mehr werden! Sie lachte. Das war einfach nicht möglich!
    »Wir sollten zurück zu den anderen ... nicht, dass man uns vermisst!« Sie kniff Helwyr in die Wange.
    »Wenn meine Dame das wünscht!« Er erhob sich mit einem Seufzer und zog sie auf die Beine. »So lass uns loseilen und uns irgendwo ein Frühstück besorgen, auf dass unsere Kräfte erhalten bleiben und wir die letzte Nacht bis zum Rest unseres Lebens wiederholen können!« Er wackelte mit den Augenbrauen.
    Kichernd drückte Euphena ihm einen Kuss auf die Wange und zog ihn mit sich zum Ausgang.
    Leichter Nebel lag noch über den Wiesen und zwischen den Bäumen, als sie sich auf den Weg zum Dorfplatz machten. Weiße Atemwölkchen tanzten vor ihnen in den ersten Sonnenstrahlen, die vereinzelt durch das grüne Blätterdach stachen. Die kühle Morgenluft war Balsam auf Euphenas Haut, trotzdem zog sie ihren dunkelroten Mantel ein Stückchen enger um sich.
    Sie winkten Antha und Hestus, die gemütlich mampfend auf der Weide standen, und bogen zwischen die Häuschen auf den Dorfplatz ein.
    »Gut, dass ihr da seid!« Larin kam ihnen aus dem Langhaus entgegen und zupfte sich die letzten, verdrückten Blumen von den Hörnern. »Oben auf der Schafsweide treibt sich ein Bär herum!« Sie winkte Helwyr zu sich. »Redlef braucht Männer, die nicht vor lauter Schädelbrummen ihren Speer gleich wieder fallen lassen!« Sie zog sie mit ins Langhaus.
    Im Dunkel des Haupthauses hatten sich zwischen den Schlafenden auch vier Aigidenkrieger eingefunden. Mit Helwyr waren sie zu fünft. Neben ihm, Redlef und dem vernarbten Krieger, waren zwei unter ihnen, die Euphena bis jetzt nur vom Sehen kannte.
    »Kannst du damit umgehen?« Redlef drückte Helwyr einen Speer in die Hand.
    »Bist du ein eingebildeter Wicht?«, fragte er zurück.
    Euphena verzog den Mund, ihr erstes Zusammentreffen hatte Helwyr scheinbar nicht vergessen.
    Redlef maß ihn mit einem abschätzigen Blick. »So sagt man!«, meinte er schließlich trocken und lachte auf.
    Euphena entspannte sich merklich. Offensichtlich war damit alles geklärt.
    »Also: Einer der Jungen hat beim Spielen am Waldrand eine Bärin entdeckt. Noch hat sie keines der Schafe gerissen, aber lange wird sie sich wohl nicht mehr aufhalten lassen.« Redlef sah die Männer reihum an. »Ich schlage vor, wir steigen hinauf und jagen sie über den Kamm, wenn sie erst auf der anderen Seite ist, hat ein anderes Dorf das Problem.« Er sah seine Krieger prüfend an. »Alles klar?«
    Sie nickten.
    »Gut. Auf geht’s!«
    Mit einem innigen Kuss verabschiedete sich Helwyr von Euphena.
    »Sei vorsichtig!«, flüsterte sie ihm ins Ohr und drückte ihn schnell an sich. In der Tür drehte er sich noch einmal um, dann war er mit den anderen Männern verschwunden.
    »Ach, rege dich ab, Menschenmädchen! Das ist keine große Sache!« Larin stieß sie in die Seite.
    »Ich fände es nur äußerst schade, ihn jetzt zu verlieren.« Euphena schmunzelte.
    Larin kicherte.
    »Und was machen wir jetzt?«, fragte Euphena.
    »Was wohl? Wir laufen ihnen nach und am Weg erzählst du mir alle Einzelheiten, Euphena vom Hofe Fengus‘ des Zweiten!« Mit großen Schritten stieg sie über einen schlafenden Gehörnten. »Na komm, sonst holen wir sie nicht mehr ein!«

    Ihr Weg führte sie zuerst durch ein schmales Waldstück und dann über grobe Felsen und grüne Wiesen hinauf zu den Schafgattern. Euphenas Lungen fühlten sich an, als wollten sie zerspringen und ihr Kopf

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