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Hosen runter: Roman (German Edition)

Hosen runter: Roman (German Edition)

Titel: Hosen runter: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carsten Regel
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wurde. Dann wandte sie sich ab und ging fort.
    Eigentlich genau der richtige Moment für einen Mann, um sich mit seinen Kumpels ausgiebig zu betrinken, nur leider war ich nur von Verrätern umzingelt.
    Obwohl es erst kurz vor sieben war, machte ich den Laden nicht wieder auf. Ich wollte allein sein, aber nach ein paar Minuten suchte ich dann doch die Gesellschaftvon einem Wodka, den ich mit etwas Orangensaft verdünnte. Ich legte mir zwei neue Kataloge auf den Kassentresen, die mich hoffentlich ablenkten. Da klopfte es an der Ladentür.
    Eine dunkelhaarige Frau lächelte mir zu und winkte mich heran. Ich traute meinen Augen kaum, als ich sie sah. Sie war der Megaoberhammer.
    »Hallo«, sagte sie lächelnd, als ich ihr die Tür öffnete. »Ich habe gleich ein Meeting und brauche vorher noch ganz dringend einen BH . In fünfundsiebzig C, einen hellen Farbton bitte. Könnten Sie mir ein paar Modelle zeigen?«, fragte sie.
    »Klar«, antwortete ich und wurde bei ihrem Augenaufschlag zur willenlosen Laborratte.
    »Da hab ich ja noch mal Glück gehabt. Wirklich sehr nett, dass Sie mich noch reingelassen haben«, sagte sie und legte ihren Mantel auf dem Tresen ab. Darunter trug sie eine edle champagnerfarbene Bluse, dazu einen dunklen Rock und hohe Schuhe. Ich geleitete sie zu den Ständern mit den Büstenhaltern und zeigte ihr, wo sie das Gewünschte finden konnte.
    »Lassen Sie sich Zeit, ich habe sowieso noch ein paar Sachen zu erledigen«, log ich.
    Sie belohnte mich dafür mit einem Lächeln, das jedem halbwegs erwachsenen Mann die Hose ausgezogen hätte.
    »Sie haben tolle Sachen, wär ich nur früher hergekommen«, sagte sie und arbeitete sich eilig durch die Bügelreihen.
    »Ja, wirklich schade, dass Sie nicht länger bleibenkönnen«, hörte ich mich aus irgendeinem Grund antworten und wusste, dass es mich in Schwierigkeiten bringen würde.
    Die Hammerbraut unterbrach ihre Suche und quittierte meine schmeichelhafte Reaktion mit einem verheißungsvollen Blick. Dann griff sie sich einen sandfarbenen Büstenhalter und verschwand in der Umkleidekabine, ließ den Vorhang allerdings weiter geöffnet als üblich. Ich verharrte am Ständer und sah kurz darauf ihren nackten Rücken. Leider konnte sie sich ihren BH ohne meine Hilfe anziehen, denn nun schoben sich die hellen Träger über ihre braunen Schultern. Im Spiegel konnte ich erkennen, dass das Modell, das sie gewählt hatte, saß wie angegossen. Sie schien ebenfalls zufrieden und rief: »Er passt wunderbar. Könnten Sie wohl das Preisschild abschneiden? Dann würde ich ihn gleich anlassen.«
    Wie sollte man da widersprechen? Ich nahm mir eine Schere und trat zu ihr in die Kabine. Bei ihrem Anblick musste ich einmal kurz durchatmen, dann fragte ich: »Darf ich?«, und griff nach dem Schild.
    »Nach meinem Geschäftsessen hab ich noch nichts vor«, hauchte sie mir über die Schulter zu. »Wir könnten ja einen Schlummertrunk bei mir nehmen? Oder bei dir?«
    Um einen solchen Satz zu hören, hätte ich während der Pubertät das Auto meiner Eltern angezündet, wenn das Mädchen es von mir verlangt hätte. Als Siebenunddreißigjähriger war ich so reif geworden, für die Erfüllung sexueller Wünsche keine Sachbeschädigung mehrzu begehen. Das einzige Unheil, das drohte, bestand darin, dass ich eine beziehungsunfähige Therapeutin hinterginge.
    »Ich habe die ganze Nacht nichts vor«, hörte ich mich sagen. Es fühlte sich zwar an, als würde ich Nathalie auf der Hochzeitsreise betrügen, aber diese Entscheidung hatte mein beängstigend harter Schwanz soeben für mich getroffen. Somit galt ich als schuldunfähig.
    »Schreib mir deine Handynummer auf«, sagte sie und zog sich ihre Bluse an. »Und am besten auch deine Adresse, dann komme ich nach dem Meeting direkt zu dir.«
    Mit leicht zittrigen Händen schrieb ich alles auf meine Visitenkarte.
    Sie musterte das Kärtchen, auf dem auch mein Name stand. »Ich freue mich auf später, Tom«, lächelte sie mich vielversprechend an. Sie hauchte mir noch einen Kuss auf den Mund und legte das Geld für den BH auf den Tresen, dann ging sie mit schwingenden Hüften aus dem Laden.
    Danach zermarterte ich mir den Kopf, warum ich auf eine so banale Anmache ansprang, wo ich doch eine attraktive und smarte Frau wie Nathalie an der Angel hatte. Warum reagierte mein Schwanz so begeistert auf die schlichten Signale dieses Weibchens? Ich nahm an, dass es daran lag, dass unsere genetischen Informationen noch immer dieselben waren wie vor

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