Hot Pink: Erotischer Roman (German Edition)
stimmte. Aber wenn es sein musste, konnte er sich beherrschen.
Und jetzt musste es eben sein. Jedenfalls für eine Zeit lang.
»Danke für alles.« Er versuchte zu lächeln, es gelang ihm aber nicht ganz. »Ich hatte ein tolles Wochenende.«
»Gern geschehen. Ich auch.« Sie konnte durchaus sehr erwachsen und reif sein. Sie wusste, Sex war Sex und weiter nichts. Auch wenn es ganz großartiger Sex gewesen war. Sie verstand. »Viel Glück mit deinem …« – sie machte eine unbestimmte Handbewegung – »… Geschäft.«
»Danke.« Er stand auf, ergriff seine Kleider und ging ins Badezimmer, um sich anzuziehen. Als ob sie seinen nackten Körper an diesem Wochenende nicht aus jedem Blickwinkel gesehen hätte.
Aber so war es montagmorgens immer.
Zeit, sich zu verabschieden.
Kapitel 9
Chloe erwischte Tess noch, bevor sie zur Arbeit ging, und jammerte dermaßen herzzerreißend, dass Tess sagte: »Komm um elf ins Büro. Ich mache heute mal früh Mittagspause, und dann kannst du mir alles erzählen.«
»Komm ins Aquavit. Ich bin völlig aufgelöst.«
Chloe wartete bereits in einer Ecke des Restaurants, als Tess hereinkam. Vor ihr stand ein halb getrunkener Espresso, und sie war in sich zusammengesunken, als wäre ihre beste Freundin gestorben.
»Was ist los? Erzähl mir alles«, sagte Tess. Als der Kellner mit den Speisekarten kam, zeigte sie nur auf Chloes Tasse.
»Rocco ist weg.«
»Das hast du mir am Samstag auch gesagt, und er ist zurückgekommen.«
Chloe schüttelte den Kopf. »Dieses Mal ist er wirklich weg. Du hast doch die Blondine gesehen, mit der er bei Dave war. Ihr Vater finanziert ein Geschäft, mit dem er und seine Familie gerade begonnen haben, und sie gehört zum Deal dazu.«
»Inwiefern?«
Chloe verzog den Mund. »Das ist mir nicht ganz klar geworden. Aber er kann mich wegen ihr nicht sehen – dann kannst du es dir also schon denken.«
»Das muss was Ernstes sein.« Tess zog die Augenbrauen hoch. »Aber nicht so ernst, dass er nicht das ganze Wochenende in deinem Bett verbringt.«
»Ja, genau. Und versteh mich nicht falsch. Ich mache mir keine Illusionen, dass ein Wochenende im Bett mit irgendeinem Typ irgendwohin führt. Aber er ist wirklich toll, und ich möchte zumindest weiter Sex mit ihm haben. Ist das selbstsüchtig?«
»Nein, Männer sind doch genauso.« Tess stieß die Luft aus. »Es klingt wirklich seltsam. Meiner Erfahrung nach lehnen Männer Sex nicht einfach so ab.«
»Ja, das sollte man meinen.« Chloe verzog finster das Gesicht.
»Er muss irgendwie …«
»Meinst du, er hat Angst vor dem Luder?«
»Nein, ich würde eher sagen, Prinzipien.«
Chloe schnaubte. »Das glaube ich nicht. Es ist irgendwas anderes, aber ich kriege es nicht heraus, und das frustriert mich.« Sie trank ihren Espresso aus. »Aber ich höre jetzt mal auf zu jammern. Es nützt ja doch nichts. Erzähl mir lieber von Dave. Hat er deine Hoffnungen erfüllt? War er charmant und wundervoll und so?«
»Ja, er war sehr, sehr, sehr nett«, erwiderte Tess. Ihre Stimme wurde weich, und ihr Lächeln strahlte wie ein Sonnenstrahl. »Und am Donnerstagabend fahren wir zum Atelier eines seiner Freunde am Lake Minnetonka zu einer Party. Er hat gesagt, wenn wir ein Paar würden, wolle er sich ein Auto zulegen. Ist das nicht süß? Irgendwie so ritterlich. Er sagte, er habe noch nie ein Auto gebraucht. Sein Vater hat eine Bank irgendwo im Norden, also haben sie vermutlich Geld. Und er hat am Samstag in der Galerie alle seine Bilder verkauft, also ist er auch nicht arm. Aber das spielt sowieso keine Rolle«, fügte sie hastig hinzu. »Ich mochte ihn ja schon vorher – als ich noch dachte, er wäre ein mittelloser Künstler.«
»Es klingt alles so schön. Ich freue mich so für dich.« Fast stieg Neid in Chloe auf, allerdings nur fast, schließlich handelte es sich um Dave. Aber sie freute sich wirklich für Tess. Sie hatten noch nie denselben Geschmack bei Männern gehabt.
»Irgendwann solltest du mal mit einem Mann ausgehen, der nicht gerade ganz oben auf der Liste der bestaussehenden Männer steht. Das ist weniger anstrengend für deine Gefühle.« Tess lächelte. »Aber du magst ja die ganze Aufregung und das Chaos mehr als ich.«
»Ich habe zwei Jahre mit Sebastian zusammengelebt, ich brauche keineswegs immer Aufregung.«
»Du mochtest nur seine Wohnung mit dem Blick auf den See und sein Segelboot.«
»Das wusste ich damals nicht. Wir hatten eine schöne Zeit.«
»Er war schrecklich verliebt in
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