Hot Pink: Erotischer Roman (German Edition)
herein«, sagte sie. »Jim ist in der Bibliothek.«
»Herzlichen Glückwunsch«, sagte Rocco, als er den großen, sonnigen Raum betrat. Er wünschte wirklich, Amy wäre nicht ihre Tochter; er mochte die Thiebauds sehr. »Marcy hat mir schon die Neuigkeiten berichtet.«
Jim grinste von einem Ohr zum anderen. »Wir haben seit Wochen verhandelt, und jetzt haben die Anwälte endlich alles in trockenen Tüchern. Es wird heute Abend in den Sechs-Uhr-Nachrichten verkündet. Ein bisschen Bubbelwasser zum Feiern?« Er hielt eine Champagnerflasche hoch.
»Aber natürlich. Die Mannschaft ist echt heiß. Sie freuen sich bestimmt.«
»Ja, es ist ein ziemlich gutes Gefühl, ohne jeden Zweifel.« Jim schenkte ihnen Champagner ein und reichte jedem ein Glas. »Setz dich. Amy kommt gleich. Vermutlich überlegt sie noch, was sie anziehen soll.« Er zwinkerte. »Du weißt ja, Frauen und Kleider.«
Rocco hatte gar nicht erst die Absicht, Amy so gut kennen zu lernen. »Wie sind Sie gerade auf diese Mannschaft gekommen?«, fragte er, um nicht über Amy sprechen zu müssen.
»Ich kannte die meisten Eigentümer schon seit Jahren. Ich glaube, das erste Mal haben wir letztes Frühjahr beim Golfen darüber gesprochen. Nächstes Frühjahr wollen Marcy und ich dann nach Florida zum Trainingscamp fliegen. Ich werde vermutlich allen im Weg stehen, aber hey …«
»Jim ist wie ein Kind, das ein neues Spielzeug hat«, warf Marcy ein und lächelte ihren Mann zärtlich an. »Er redet von nichts anderem.«
»Es ist ein wunderbares Spielzeug. Ich kann es ihm nicht verdenken.«
»Der Luxus eines alten Mannes«, sagte Jim grinsend. »Ich brauche nicht um die Welt zu segeln, auf den Mount Everest zu steigen oder ständig neue Sportwagen zu kaufen. Mein Pick-up reicht mir völlig. Aber genug jetzt über mein neues Spielzeug – wie machen sich die neuen Produkte? Ich habe vor zwei Tagen mit Anthony geredet, und er sagte, ihr würdet hoffentlich am Ende des Monats mit der ersten Shampoo-Serie starten können.«
»Das denke ich auch. Ich habe meinen Job schon gekündigt, und in der nächsten Zeit werde ich häufig unterwegs sein, um Kunden zu akquirieren.«
»Du hast immer so hart gearbeitet, Rocco. Weißt du noch, Jim, als die Jungs damals Gemüse verkauft haben, in dem Sommer, als sie zehn waren? So einen gepflegten Garten habe ich überhaupt noch nie gesehen.«
Rocco lachte. »Wir haben nicht mehr als fünfzig Dollar verdient, obwohl wir so viel gearbeitet haben. Aber dieses selbst angebaute Gemüse war wirklich gut.«
»Und als ihr auf der Junior High wart, habt ihr beschlossen, Motorräder zu reparieren«, erinnerte sich Marcy.
»Das mache ich ab und zu immer noch für meine Freunde, das ist mein mentales Zen.«
»Hast du deine XLCH Sportster noch? Die Maschine war das reinste Geschoss«, sagte Jim. »Wie schnell war sie noch mal?«
»Zweihundert ungefähr. Aber ich habe kaum noch Zeit, mit ihr zu fahren.« Rocco blickte zur Tür, und sein Lächeln gefror.
»Hast du schon von Daddys neuestem Spielzeug gehört?«, gurrte Amy, die in einem blassblauen Chanelkleid den großen, kirschholzgetäfelten Raum betrat.
»Ja. Tolle Neuigkeiten«, erwiderte Rocco. Wie immer, wenn er sie näher kommen sah, überfiel ihn das überwältigende Verlangen zu flüchten.
»Rocco muss unbedingt mit uns zu den Spielen kommen, nicht wahr, Daddy?« Amy ließ sich so dicht neben Rocco auf die Couch nieder, dass ihre Oberschenkel sich berührten. Dabei war auf dem Ledersofa Platz für mindestens sechs Personen.
Er wäre gern zur Seite gerutscht, aber es ging nicht.
Und sie wusste es.
»Du bist natürlich jederzeit zu einem Spiel willkommen, Rocco«, bot Jim ihm sofort an. Er reichte seiner Tochter eine Champagnerflöte.
»Danke, Daddy. Du und Mommy, ihr seid einfach die Besten«, sagte Amy mit atemloser Kleinmädchenstimme. »Wir werden so viel Spaß haben.«
Marcy und Jim lächelten ihre Tochter mit liebevollem Stolz an.
Amy war ein schönes Geschöpf, dachte Rocco angesichts von so viel elterlichem Stolz, aber das wog ihre zahlreichen Fehler bei weitem nicht auf, und dieser kindische Tonfall war einer davon. Er klang immer so unecht, und er zuckte jedes Mal zusammen, wenn sie so redete. Aber sie war ja nicht seine Tochter. Vielleicht klang es ja in den Ohren der Eltern reizend.
»Amy hat mir gesagt, dass ihr heute Abend zu Zinc’s geht«, sagte Marcy und blickte Rocco an. »Es ist ein nettes Lokal.«
»Und später gehen wir dann auf Andys Party.« Amy
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