Hotshots - Firefighters 2: Schatten Der Vergangenheit
wie und wann es passiert war, dass aus dem heißen jungen Feuerwehrmann, den sie einmal geliebt hatte, dieser erwachsene Mann geworden war. Er sah einfach unfassbar männlich und scharf aus.
In seiner Gegenwart trat alles in den Hintergrund – ihre Sorgen um April und der Verkehrsunfall waren nur mehr ein schwaches Flimmern ganz hinten in ihrem Bewusstsein. Sie hatte sich all die Jahre über eingeredet, dass sie ihre Vergangenheit hinter sich gelassen hätte, aber Sams Anblick holte jede einzelne schmerzhafte Erinnerung wieder an die Oberfläche zurück.
Die offensichtliche Anziehungskraft zwischen ihnen flößte ihr Angst ein. Aber viel beunruhigender war, wie sehr sie sich über seinen Besuch freute und wie gut es tat zu erfahren, dass er den ganzen Weg hierhergekommen war, nur um nach ihr zu sehen.Als sie sich das letzte Mal auf dieses Gefühl eingelassen hatte, hatte Sam ihr das Herz gebrochen. Sie musste um jeden Preis verhindern, dass das noch einmal geschah.
Immerhin hatte sie es bislang geschafft, eine kühle Fassade aufrechtzuerhalten – das konnte sie selbst kaum glauben. Sie war zu einer Meisterin darin geworden, anderen etwas vorzumachen. Am Set hatte sie schon unzählige unangenehme Situationen erlebt. Sie würde sich also genau wie bei der Arbeit zusammenreißen und alles überspielen.
Obwohl sie schrecklich gespannt darauf war zu erfahren, wie es Sam in den letzten zehn Jahren ergangen war, zwang sich Dianna dazu, keine Fragen zu stellen. Stattdessen beschloss sie, sich nach seinem Bruder zu erkundigen. Sie würde höflich sein. Sich interessiert zeigen, denn schließlich hatte sie Connor immer gemocht. Aber sie würde nicht zulassen, dass die Unterhaltung in emotionale Untiefen abglitt.
»Du hast Connor erwähnt. Wie geht es ihm denn so?«
Sams Ausdruck wechselte so schnell von heißblütig zu eiskalt, dass ihr beinahe schwindelig wurde.
»Wir haben zehn Jahre nichts von dir gehört. Du hast keine Telefonnummer hinterlassen. Keine Adresse. Nicht einmal eine Postkarte zu Weihnachten. Du bist einfach verschwunden.«
Die Wucht seiner Worte ließ sie in die Kissen zurückweichen. Sie setzte zu einer Verteidigung an, aber ihr Mund öffnete sich nur stumm.
»Ich habe dir doch alles gegeben, was du gewollt hast, Dianna. Also, was interessiert es dich, wie es Connor geht?«
Dianna schwirrte der Kopf angesichts dieser unbändigen Wut und des Schmerzes, den sie hinter seinen vorwurfsvollen Worten erahnte. Aber sie ließ sich nicht abschrecken, denn instinktiv spürte sie, dass etwas mit Connor nicht in Ordnung war, wenn er so heftig reagierte.
»Ist ihm etwas zugestoßen?«
Er presste die Lippen aufeinander, und an seiner Wange zuckte ein Muskel unkontrolliert auf und ab. Dianna hielt den Atem an – sie musste einfach herausfinden, was mit Connor los war, auch wenn sie ahnte, dass es ihr nicht gefallen würde.
»Ihn hat es erwischt. Letzten Sommer, bei einem Feuersturm in der Desolation Wilderness .«
»Oh mein Gott«, stieß sie hervor. Sie erinnerte sich an die Berichterstattung über den Flächenbrand. »Bei jedem schlimmen Feuer in den Sierras habe ich an dich gedacht«, sagte sie mit sanfter Stimme.
Ein überraschter Ausdruck huschte über Sams Gesicht, und auch Dianna war über ihre eigene Äußerung erstaunt. Es war ihr plötzlich wichtig, dass er wusste, wie schwer es für sie gewesen war, sich nicht mehr am Schicksal von ihm und der restlichen Crew von Tahoe Pines zu beteiligen.
»Nur weil ich aus Lake Tahoe fortgegangen bin, heißt das doch nicht, dass ich mir der Gefahr, in der ihr schwebt, nicht mehr bewusst bin. Ich habe an jeden Einzelnen aus der Mannschaft gedacht. Auch an Connor. Und ich habe jedes Mal gebetet, dass ihr alle unbeschadet von euren Einsätzen zurückkommt.«
Erst als sie innehielt, wurde ihr bewusst, dass sie ihren eigenen Vorsatz gebrochen hatte. Sie hatte Sam ihre wahren Gefühle offenbart. Dieser gut aussehende Mann, der vor ihr stand, war einfach zu gefährlich für solche Nachlässigkeiten.
»Wir sind alle unverletzt geblieben«, sagte er. »Alle bis auf Connor.«
Wenn sie daran dachte, welche Schmerzen Connor erduldet haben musste, wurde ihr ganz übel.
»Wie schlimm hat es ihn erwischt?«
»Verbrennungen an den Armen und den Händen«, erwiderte Sam gefasst, fast schon distanziert. »Auch an der Brust und im Kopfbereich.«
Sie konnte sich lebhaft vorstellen, wie schwierig es sein musste, mit anzuschauen, wie der eigene Bruder solche Verletzungen
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