Hotshots - Firefighters 2: Schatten Der Vergangenheit
aufgewacht und hatte sich vorgenommen, die Wogen des vorangegangenen Abends so schnell wie möglich zu glätten. Aber dann wollte sie auf einmal das Geld für die Ausrüstung zurückzahlen, und er hatte sich wieder einmal in seinem Stolz gekränkt gefühlt.
Ob jemand Geld hatte oder nicht, war ihm eigentlich immer egal gewesen. So war es auch jetzt noch. Aber es machte ihm doch zu schaffen, wie viel mehr sie verdiente als er. Für seine Eltern war das auch einer der Gründe gewesen, weshalb sie sich seiner Berufswahl widersetzt hatten. Sie hätten es lieber gesehen, wenn er Arzt geworden wäre, Anwalt vielleicht oder Ingenieur. Aber so ein Bürojob war einfach nichts für ihn. Als Hotshot hatte er die Freiheit, die er brauchte.
Wie Dianna seinen Freund Will angeschmachtet hatte, war ihm auch mächtig an die Nieren gegangen. Als Achtzehnjährige war ihr die Aufmerksamkeit von Männern noch eher unangenehm gewesen. Damals hatte sie ihre Kurven unter weiter Kleidung versteckt. Heute schien sie sich dagegen in männlicher Bewunderung geradezu zu sonnen.
Er wünschte, er könnte sich einreden, dass das alles nur eine Maske war, eine Show, die sie über die Jahre einstudiert hatte, um bessere Einschaltquoten zu erzielen. Aber er wusste es besser. Sie war schon immer eine charismatische Persönlichkeit gewesen, nur hatte sie früher nicht über das nötige Selbstbewusstsein verfügt, um das auch auszuspielen.
Hinzu kam, dass er Dianna lieber irgendwo in Sicherheit gewusst hätte. Weit weg von den Bergen, dem Fluss und den Wanderwegen; fernab vom unberechenbaren Wetter, den wilden Bären und Pumas, die in den Büschen lauerten.
Es lag nicht daran, dass sie eine Frau war. Er war eindeutig für den Einsatz weiblicher Hotshots. Diese waren genauso zäh wie ihre männlichen Kollegen, manchmal sogar noch ein bisschen zäher. Verdammt, schließlich bekamen Frauen Kinder, und das trotz der höllischen Schmerzen sogar oft mehrmals!
Dennoch konnte er den Gedanken nicht ertragen, dass Dianna etwas zustoßen könnte. Was auch immer zwischen ihnen vorgefallen war, er wünschte sich nichts sehnlicher, als dass sie wohlbehütet in einem Fernsehstudio saß und keine anderen Sorgen hatte als die, gut auszusehen.
Sam hatte immer viel Zeit in den Rocky Mountains verbracht, entweder während seiner Einsätze oder privat im Urlaub. Dianna war jedoch ganz bestimmt nicht dazu ausgebildet worden, mitten in einem Wildwasser der Klasse V zurück zum gekenterten Kanu zu schwimmen. Im Alter von zehn Jahren hatte Sam auf den Stromschnellen des American River in Kalifornien die ersten Erfahrungen mit einem solchen Fluss gesammelt. An nur einem einzigen Tag hatte es ihn mindestens ein Dutzend Mal aus dem Boot geschleudert, und sein Kopf hatte Bekanntschaft mit mehreren Felsblöcken machen müssen. Seitdem hatte er einen gesunden Respekt vor Gewässern dieser Art.
In nur wenigen Minuten würde er gemeinsam mit einem vollkommenen Greenhorn in ein Schlauchboot steigen, das höchstwahrscheinlich schon bei der ersten Herausforderung kentern würde. Was zum Teufel hatte er sich nur dabei gedacht?
Dianna konnte weder eine Felswand erklimmen noch einem Wildpfad durch dichtes Buschwerk und Dornsträucher folgen, die ihr ständig die Haut aufritzten. Außerdem erinnerte er sich dunkel daran, dass sie mit Höhen nicht so gut klarkam.
Verdammt, wem wollte er hier etwas vormachen? Wenn es um Dianna ging, erinnerte er sich an jede Einzelheit. Angefangen bei der Art, wie sie die Nase krauszog, wenn sie lachte, bis hin zu den Lauten, die sie im Bett ausstieß, kurz bevor sie kam.
Himmelherrgott, daran durfte er jetzt nicht denken! Sie war schließlich nur ein paar Meter hinter ihm, nahe genug also, sodass er sich einfach nur umdrehen müsste, um sie zu küssen, bevor sie noch begriff, wie ihr geschah.
Wenig später standen sie am Flussufer. Dianna wirkte angesichts der reißenden Wassermassen eher besorgt denn verängstigt. Obwohl sie in voller Trekkingmontur dastand, glich sie für Sam einer Porzellanpuppe, die in der Nähe von Wildwasser oder felsigen Gebirgspfaden nichts zu suchen hatte.
Um sich von ihrer unfassbaren Schönheit abzulenken, kramte er in seinem Rucksack nach dem aufblasbaren Gummiboot für zwei Personen und machte sich an die Arbeit.
Unvermittelt sprach sie ihn an: »Du hast recht gehabt, als du gesagt hast, dass wir zusammenarbeiten müssen, wenn wir April finden wollen.«
Er wollte nicht schon wieder Streit riskieren, also blickte er
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