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House of Night 7. Verbrannt

House of Night 7. Verbrannt

Titel: House of Night 7. Verbrannt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P.C. Cast
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das ist definitiv ein ganz böses Wort. Zumindest für mich.« Dann lächelte Aphrodite und fing an zu lachen und zog mich in eine total feste Umarmung. Ich war sicher, dass sie später abstreiten würde, so was je getan zu haben. »Du bist wirklich zurück? Und hast auch keinen Hirnschaden oder so?«
    Ich lachte. »Ich bin zurück! Und ich hab keinen größeren Schaden als vorher.«
    Über ihrer Schulter erschien Darius. Seine Augen glänzen verdächtig, während er die Faust aufs Herz legte und den Kopf neigte. »Willkommen zurück, Hohepriesterin.«
    »Danke, Darius.« Ich grinste ihn an und hielt ihm die Hand hin, damit er mir aufhelfen konnte. Meine Beine fühlten sich seltsam gummiartig an, daher hielt ich mich weiter an ihm fest, während der Raum um mich schwankte und schlingerte.
    »Sie muss etwas essen und trinken«, sagte eine Ich-bin-hier-der-Boss-Stimme.
    »Sehr wohl, Majestät«, kam sofort die Antwort.
    Endlich hatte ich den Schwindel weggeblinzelt und konnte klar sehen. »Wow, ein Thron! Kein Scherz?«
    Die wunderschöne Frau auf dem fein behauenen Marmorthron lächelte mich an. »Willkommen zurück, junge Königin.«
    »Junge Königin«, wiederholte ich mit halbem Lachen. Aber als mein Blick durch den Raum wanderte, verging mir das Lachen, und der Thron, die coole Umgebung und meine Fragen zu dieser Königinnengeschichte verflüchtigten sich.
    Denn dort, auf einem dicken Felsblock, lag Stark. Neben ihm stand ein Vampyrkrieger, der einen rasiermesserscharfen Dolch über seinen Brustkorb hielt, der schon total blutig und von Messerschnitten überzogen war.
    »Nein! Aufhören!«, schrie ich, machte mich von Darius los und wollte mich auf den Vampyr stürzen.
    Schneller als es hätte möglich sein sollen, stand die Königin zwischen mir und dem Krieger. Sie legte mir die Hand auf die Schulter und stellte mir leise eine einzige Frage. »Was hat Stark dir erzählt?«
    Ich schüttelte mich innerlich und versuchte, den blutigen Anblick meines Kriegers, meines Wächters, auszublenden und nachzudenken.
    Mein Wächter …
    Ich sah die Königin an. »So ist Stark in die Anderwelt gelangt. Dieser Krieger – in Wahrheit unterstützt er ihn.«
    »Mein Wächter«, berichtigte die Königin. »Ja, er unterstützt Stark. Doch nun ist dessen Queste vorüber, und es liegt in deiner Verantwortung als seine Königin, ihn zurückzubringen.«
    Ich öffnete den Mund, um zu fragen wie, schloss ihn dann aber wieder. Ich musste nicht fragen. Ich wusste es. Wahrlich, es war meine Verantwortung, meinem Wächter zurückzuhelfen.
    Die Königin musste es in meinen Augen gesehen haben, denn sie neigte leicht den Kopf und trat beiseite.
    Ich trat zu dem Mann, den sie als ihren Wächter bezeichnet hatte. Seine muskulöse Brust war schweißbedeckt. All seine Sinne waren auf Stark gerichtet. Es schien, als sähe oder hörte er nichts, was sonst in dem Raum vorging. Als er das Messer hob, offenbar, um Stark einen weiteren Schnitt zuzufügen, fing sich das Fackellicht in einem goldenen Armreif, der sich um sein Handgelenk wand. Da verstand ich, woher der goldene Faden gekommen war, der Stark zu mir geführt hatte, und mich durchströmte eine Woge der Sympathie für diesen Wächter der Königin. Sanft berührte ich sein Handgelenk über dem goldenen Reif. »Wächter, du kannst aufhören. Er darf jetzt zurückkehren.«
    Sofort hielt er inne. Ein Zittern durchlief seinen Körper. Als er mich ansah, konnte ich erkennen, dass die Pupillen seiner blauen Augen riesengroß waren.
    »Du kannst aufhören«, wiederholte ich sanft. »Und ich danke dir, dass du Stark geholfen hast, zu mir zu finden.«
    Er blinzelte, und seine Augen wurden klar. Als er sprach, musste ich fast lächeln, denn in seiner Stimme war dieser schottische Akzent, den Stark für mich nachgemacht hatte. »Aye, Weib … so du’s wünschst.« Er stolperte zurück. Ich wusste, dass die Königin ihn in die Arme nahm, und hörte, wie sie ihm leise zuflüsterte. Ich wusste, dass noch mehr Krieger in dem Raum waren, und spürte, wie mich Aphrodite und Darius beobachteten – aber ich achtete auf nichts davon.
    Für mich war Stark die einzige Person im ganzen Raum. Das Einzige, was zählte.
    Ich trat an den Felsblock, auf dem er in einer Lache aus seinem eigenen Blut lag. Diesmal wehte der Duft zu mir hin und hatte die gewohnte Wirkung auf mich. Er war süß und schwer, und ich merkte, wie mir das Wasser im Mund zusammenlief. Aber das musste aufhören. Jetzt war nicht der Augenblick,

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