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Hühner Voodoo (German Edition)

Hühner Voodoo (German Edition)

Titel: Hühner Voodoo (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hortense Ullrich
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geprägte Signatur des Verlagsgründers F. A. Brockhaus auf dem vorderen Buchdeckel, sowie Kopfgoldschnitt. 17. Auflage.»
    «Ich nehme den Band mit V.»
    «Wieso?»
    «Na V wie Voodoo.»
    «Also, ich habe nur den ersten Band. Von A bis ATE.»
    «Was willst du mit einem Lexikon, wenn du nur Begriffe von A bis ATE nachschlagen kannst? Was ist, wenn du mal ein Wort mit B suchst? Oder L oder P?»
    «Weißt du, wie teuer die sind?»
    «Schon gut, bring deinen Band morgen mit.»
    Bernadette deutete auf die Chronik. «Nur wenn du Herrn Ackermann dieses Buch zurückgibst.»
    Gwendolyn hatte heute keine weiteren Termine, sie nickte. «Ich mach es jetzt gleich.»
    «Und du sagst ihm, dass tatsächlich ein Fluch auf ihm liegt.»
    «Ja. Ich sag es ihm.»
    «Und vergiss das kleine Büchlein nicht.»
    «Geht klar.»
    «Dort steht das mit dem Fluch ja drin.»
    «Ja!»
    Gwendolyns Antworten wurden kürzer, aber dafür lauter. Als sie ging, murmelte sie leise: «Wie bin ich bloß durchs Leben gekommen, bevor ich diese Frau getroffen habe?»

    Sie hatte sich ein Taxi bestellt, sich von Bernadette Geld dafür geben lassen und den Taxifahrer gebeten, die Chronik für sie zu tragen. Als er sah, dass sich hinter der Adresse, die sie ihm genannt hatte, ein Bestattungsinstitut verbarg, zögerte er etwas, aber ein Blick von Gwendolyn genügte, und er nahm die Chronik widerspruchslos.
    Sie gingen zum Empfang.
    «Luna Madison. Ich möchte zu Herrn Ackermann.»
    Chantal Fischer nickte freundlich, rief Frederick kurz an, er hatte offensichtlich Zeit, und sie führte Gwendolyn und den Taxifahrer den Gang entlang zu Fredericks Büro. Gwendolyn trat ein, bedeutete dem Taxifahrer, das Buch auf dem Schreibtisch abzulegen und bat ihn, draußen auf sie zu warten. Frederick reichte ihr die Hand. «Guten Tag, Frau Madison.»
    Gwendolyn setzte ein geschäftsmäßiges Gesicht auf. «Guten Tag, Herr Ackermann.»
    «Nehmen Sie Platz.»
    «Vielen Dank. Ist aber nicht nötig, ich werde nicht allzu viel Ihrer Zeit in Anspruch nehmen.»
    Frederick blieb ebenfalls stehen.
    «Lassen Sie mich gleich zur Sache kommen.» So sachlich wie möglich sagte sie: «Unsere Recherchen haben ergeben, dass auf Ihrem Unternehmen ein Fluch liegt.»
    «Sie machen Witze.»
    «Nein, dafür werde ich nicht bezahlt. Gegen einen geringen Aufpreis jedoch wäre ich bereit …»
    Frederick unterbrach sie: «Was für ein Fluch soll das sein?»
    «In jeder Generation Ihrer Familie muss ein männlicher Nachkomme unverheiratet bleiben.»
    «Wieso?»
    Hm. Den Teufel wollte sie eigentlich nicht erwähnen.
    «Ist halt so. Und wenn Sie der letzte männliche Ackermann sind, bedeutet das, dass Sie nicht heiraten dürfen.»
    Frederick ließ sich auf seinen Stuhl fallen und sah Gwendolyn ausdruckslos an.
    «Nun, sind Sie?»
    «Was?»
    «Der letzte männliche Ackermann?»
    «Ähm, ja.»
    «Na bitte. Da haben wir’s. Also dürfen Sie nicht heiraten.»
    Frederick schüttelte den Kopf. «Wissen Sie, ich glaube an so etwas nicht.»
    «Ich auch nicht. Ich erzähle Ihnen nur, was unsere Nachforschungen ergeben haben. Dafür steht auch noch das Honorar aus.»
    Frederick erhob sich und lief hinter seinem Schreibtisch auf und ab. «So was gibt’s doch gar nicht.» Er schüttelte den Kopf, und Gwendolyn überlegte, wann wohl der passende Moment sei, ihn erneut auf das ausstehende Honorar hinzuweisen. Er murmelte: «Aber auf der anderen Seite … Da sind ja diese, ähm, Unglücksfälle … Und die kann ich nicht ignorieren.» Er drehte sich zu ihr um und sah sie an. «Was soll ich tun?»
    «Nicht heiraten.»
    «Also, das Thema ist für mich nach den bisherigen Ereignissen sowieso erledigt. Aber ein Fluch! Das kann doch gar nicht sein. Das ist absurd!»
    «Hören Sie. Wenn Sie mir nicht glauben, lesen Sie es selbst nach. Steht alles hier drin.» Sie tippte auf die Chronik.
    Dann fiel ihr etwas ein. «Nein. Nicht hier, sondern hier.» Sie holte das kleine Büchlein, in dem Fredericks Vorfahr seinen Handel mit dem Teufel beschrieben hatte, aus ihrer Handtasche und legte es auf die Chronik.
    «Vielleicht fangen Sie erst einmal hiermit an. Lesen Sie selbst.»
    Er nahm das kleine Büchlein in die Hand. «Wo haben Sie das her?»
    «Aus Ihrem Archiv. Und dann wäre da noch das Honorar», erinnerte sie ihn.
    Den Blick auf das Buch gerichtet, reichte er Gwendolyn ein paar Scheine. Sie nahm das Geld und dachte kurz darüber nach, ob sie ihm sagen solle, dass es zu viel war. Aber sie wollte ihn nicht länger stören und

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