Hühner Voodoo (German Edition)
Britta sanft in sein Wohnzimmer. Jetzt kam der schwere Part. Sollte er wirklich? Aber wenn er das Gespräch aufschieben würde, wäre nichts gewonnen. Er schuldete es ihr.
«Setzen wir uns», sagte er und deutete auf das Sofa.
Britta nahm Platz, er setzte sich ihr gegenüber. Er wollte ihr in die Augen sehen, um ihre Reaktion abzulesen, wenn er ihr mitteilen würde, dass eine Hochzeit für ihn nicht in Frage käme.
Sein Gesichtsausdruck war angespannt.
Britta grinste. «Ah, jetzt wird es ernst, jetzt kommt das Vermieter-Mieter-Gespräch.»
Frederick schluckte. «So ähnlich», meinte er. «Wir müssen tatsächlich etwas klären, bevor du hier einziehst.»
«Also, ich habe kein Haustier, spiele kein Schlagzeug, und ich nehme an, dass du mir sagen willst, dass ich nach 22 Uhr keinen Herrenbesuch mehr empfangen darf.» Sie lächelte. «Das bedeutet dann wohl, dass ich zu dir kommen muss.»
Kurzzeitig war Frederick abgelenkt, aber er konzentrierte sich rasch wieder auf sein Anliegen.
«Nein, jetzt mal ganz im Ernst. Wir müssen wirklich etwas klären. Hat nichts mit der Wohnung zu tun. Sondern mit uns.»
Britta sah ihn fragend an.
Frederick räusperte sich. «Also. Ich … Das klingt jetzt vielleicht etwas merkwürdig und ist womöglich auch übereilt, aber es ist wichtig, dass wir darüber sprechen.»
Britta zog die Augenbrauen hoch.
«Ich habe von Anfang an das Gefühl gehabt, du bist die Frau, auf die ich mein Leben lang gewartet habe.»
Brittas Gesichtsausdruck wurde milde und zärtlich.
«Ich hab mich noch nie so wohl gefühlt mit einer Frau, von dir geht eine Wärme und Fröhlichkeit aus, die mir guttut. Und auf die ich nicht mehr verzichten möchte. Nie mehr.»
Britta strahlte glücklich.
«Deshalb muss ich mit dir über die Zukunft sprechen. Unsere Zukunft. Unsere gemeinsame Zukunft. Ich weiß, dass es verfrüht ist, aber ich muss dir eine Frage stellen.»
Britta riss die Augen auf und rief: «Du wirst mich doch jetzt nicht etwa fragen, ob ich dich heiraten will?», rief sie.
Frederick fuhr entsetzt zurück. «Nein! Um Gottes willen, nein. Das würde ich niemals tun!»
«Wie bitte?», fragte Britta.
«Oh nein, versteh das bitte nicht falsch. Das ist ganz anders. Ich liebe dich zu sehr, als dass ich dich heiraten würde.»
Britta sah ihn völlig perplex an.
Nun gut, vielleicht gehörte der Satz: «Ich liebe dich zu sehr, um dich zu heiraten», nicht auf die Hitliste der zehn Sätze, die eine Frau gerne hörte, überlegte Frederick. Daher reduzierte er seine Aussage auf den Satz: «Ich liebe dich!» Er sagte es mit Nachdruck und sah Britta wie um Verzeihung bittend an.
Britta setzte sich sehr aufrecht hin und schüttelte verwirrt den Kopf. «Das ist wohl das beste Beispiel für ‹mixed messages›. Damit kann ich jetzt gar nichts anfangen. Aber lass mich mal grundsätzlich etwas sagen: Ich will nicht zwischen Tür und Angel, nachdem ich alte staubige Möbel und Spinnweben besichtigt habe, gefragt werden, ob ich jemand heiraten will. Ich hätte es schon gerne etwas romantischer. Das nur so als Tipp. Und davon abgesehen, glaube ich, dass es für ein solches Gespräch wirklich noch etwas zu früh ist …»
Er fiel ihr ins Wort: «Ja, tut mir leid, ich weiß, dass es merkwürdig klingt, aber es war mir wichtig, dir das von Anfang an zu sagen.»
«Lass mich das mal bitte sortieren. Du sagst, dass du mich liebst.»
«Ja.»
«Du kündigst eine Frage unsere Zukunft betreffend an.»
«Ja.»
«Es kommt aber keine Frage, sondern die Information, dass du mich nicht heiraten wirst?»
«Ja.»
«Es ist dir also wichtig, mir mitzuteilen, dass du mich nie heiraten wirst?»
«Ja.»
«Bevor wir überhaupt eine richtige Beziehung haben?»
«Ja.»
«Hast du sie noch alle?»
«Britta, versteh mich bitte nicht falsch. Ich sag das nur, weil ich nicht will, dass du dir falsche Hoffnungen machst.» Dann stutzte er. «Was heißt: ‹Bevor wir überhaupt eine richtige Beziehung haben›? Ich dachte, wir … also, wir treffen uns doch seit Wochen und … wir finden uns doch auch … Also ich zumindest bin wirklich sehr verliebt in dich.»
«Prima. Und an der Stelle hättest du einfach aufhören sollen zu reden. Dann wäre ich jetzt eine ziemlich glückliche Frau.»
«Nein, Britta, es ist wichtig. Ich will, dass von Anfang an klar ist: Wir können nicht heiraten.»
«Wieso? Weil du bereits verheiratet bist?»
«Aber nein! Ich bin nicht verheiratet! War es nie …» Er seufzte. «… und werde es wohl nie
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