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Hühner Voodoo (German Edition)

Hühner Voodoo (German Edition)

Titel: Hühner Voodoo (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hortense Ullrich
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sein.»
    «Und mit mir möchtest du jetzt eine temporäre Beziehung ohne Zukunft? Man nennt es auch Affäre, übrigens.»
    «Aber Britta, ich will doch keine Affäre!»
    «Soll mich das jetzt beruhigen?»
    «Ich hoffe doch.»
    «Wie nennst du denn das, was du mir hier vorschlägst?»
    Frederick öffnete den Mund, um zu antworten, aber ihm fiel nichts Passendes ein.
    Er sah Britta unendlich traurig an.
    «Glaube mir, ich würde nichts lieber tun, als dich zu fragen, ob …» Frederick stoppte erschrocken. Er sollte auf keinen Fall weiterreden. Wer weiß, ob nicht auch die Andeutung eines Antrages den Fluch auslöste.
    «Fakt ist: Ich kann dich niemals heiraten.»
    Er sagte es etwas lauter und betonter, als es nötig gewesen wäre, aber er wollte sichergehen, dass seine Botschaft – wo auch immer – ankam.
    Brittas Blick ruhte auf ihm, er konnte nicht ausmachen, was ihr durch den Kopf ging.
    Schließlich sagte sie: «Also auf irgendeiner Ebene ist das womöglich sogar sehr ehrenwert, was du tust.»
    Er nickte heftig.
    «Aber mich verwirrt es, und ich denke, wir lassen es einfach. Denn an dem, was dir vorschwebt, bin ich nicht interessiert. Hatte ich oft genug. Also: danke. Aber: nein, danke.»
    Britta stand auf, Frederick glaubte, in ihren Augen Tränen schimmern zu sehen. Sie drehte sich abrupt um und ging zur Tür. Frederick sprang auf, lief hinter ihr her und hielt sie am Arm fest.
    «Aber Britta, nein, du verstehst nicht. Ich würde gerne, aber ich kann nicht.»
    Britta drehte sich zu ihm.
    Frederick legte all seine Verzweiflung in seinen Blick. Dieser Blick hinderte Britta daran, seine Wohnung zu verlassen.
    «Begründung?», fragte sie schlicht.
    «Meine Heiratsanträge sind tödlich.»
    Britta sah ihn fassungslos an. Dann gelang ihr ein zynisches Grinsen.
    «Echt gut. Echt originell.»
    «Es ist die Wahrheit!»
    Britta seufzte. «Also, ich dachte ja, ich hätte schon jede Ausrede gehört, warum Männer nicht heiraten wollen, aber das ist neu.»
    «Britta, es ist keine Ausrede!»
    Sie sah ihn an, ihre Augen waren tatsächlich sehr wässrig. «Und ich dachte wirklich, du wärst der perfekte Mann für mich.»
    Die Tür schloss sich hinter Britta.
    Frederick fühlte eine Depression aufziehen, die noch schlimmer zu werden drohte als die, die nach Sandras Tod eingesetzt hatte.

[zur Inhaltsübersicht]
    ELF
    Britta ging nach der Mittagspause nicht mehr in den Blumenladen zurück, sondern meldete sich krank und fuhr nach Hause. Dort setzte sie sich auf die Couch, nahm ihren Laptop und bestellte Bücher mit verheißungsvollen Titeln wie: Be Single – be happy , Das Glück, alleine zu leben und Wer braucht schon Männer . Sie entschied sich für die Expresslieferung über Nacht.
    Dann atmete sie tief durch. Nein. Nein, sie würde nicht heulen, und sie würde nicht trauern, und verzweifelt würde sie schon gar nicht sein. Die Zeit, die sie mit Frederick verbracht hatte, war zu kurz, um in ein tiefes Loch zu fallen, obwohl er, das musste sie zugeben, ihr von allen Männern, mit denen sie bisher gescheitert war, am besten gefallen hatte. Ja, er wäre perfekt gewesen. Sie hatte sich heftig in ihn verliebt. Aber sie musste den Tatsachen ins Auge sehen: Das Schicksal hatte nicht vor, ihr einen Mann zum Heiraten zu schicken. Und sie würde nun aufhören, nach dem Richtigen zu suchen. Sie war endgültig durch mit diesem Thema.
    Dann begann sie hemmungslos zu heulen. Sie heulte immer noch, als Gwendolyn am späten Nachmittag nach Hause kam.
    Vor lauter Schluchzen konnte sie auf die Frage ihrer Tante, was denn los sei, gar nicht antworten.
    Es dauerte eine Weile, bis sie herausbrachte: «Es ist Schluss. Mit Frederick. Bevor es richtig angefangen hat.»
    Gwendolyn wurde blass und musste sich setzen.
    Die Reaktion ihrer Tante irritierte Britta so sehr, dass sie aufhörte zu heulen und sich besorgt nach Gwendolyns Befinden erkundigte.
    «Soll ich dir einen Tee machen, Tante Gwendolyn?»
    «Bitte? Ja. Nein. Nein, danke, Kind.»
    Gwendolyn war erschüttert. Nicht wegen der Information, dass mit Frederick Schluss sei, auch nicht über Brittas emotionalen Zustand, sondern der Gedanke, dass Voodoo funktionieren könnte, machte ihr zu schaffen. Dabei hatte sie diese Voodoo-Puppe doch gar nicht bestellt. Sie hatte es nur in Erwägung gezogen. Und so schnell klappte es? Man musste nur daran denken?
    Britta schluchzte: «Du hattest recht. Frederick ist auch nicht besser als alle anderen.»
    «Das hatte ich eigentlich nicht gesagt. Was genau

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