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Hühnerbus und Stoppelhopser (German Edition)

Hühnerbus und Stoppelhopser (German Edition)

Titel: Hühnerbus und Stoppelhopser (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Evelyn Sanders
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Gemüsemais«, sagte Karsten mümmelnd, während er freundlich grinsend zu Mama Kauunda hinüberschaute, »mir schleierhaft, wie ich das runterbringen soll.«
    »Mehr als vier Körner auf einmal darfst du auch nicht in den Mund stecken«, empfahl Florian, der immerhin schon ein Viertel seines Kolbens abgenagt hatte. »Oder du mußt sie mit den Fingern rauspopeln und dabei immer ein paar in der Hosentasche verschwinden lassen, während du scheinbar nach einem Taschentuch suchst. So mache ich das nämlich.«
    »Hab keins dabei.« Vorsichtshalber kontrollierte Karsten das nach und ertastete etwas Weiches. Verwundert zog er es heraus. Richtig! Das Klopapier! Und die Uhr. Er legte seinen Maiskolben an den Rand des Tellers, der zwischen ihnen auf dem Fußboden stand, und wickelte die Uhr aus. »With greetings from Tobias. And from me«, fügte er noch schnell hinzu, denn immerhin hatte dieses kostbare Stück ja mal ihm gehört.
    Er sah sie noch einmal an, zupfte einen Papierfussel aus dem Gliederarmband und reichte sie William hinüber.
    Ganz vorsichtig nahm der das Geschenk entgegen. »For me?« fragte er ungläubig.
    Ob er denn schon eine habe, erkundigte sich Karsten. Nein, natürlich nicht, antwortete William, aber gewünscht habe er sich schon lange eine, doch seien Uhren viel zu teuer. Die könnten sich nur reiche Leute leisten, die einen festen Job haben und regelmäßig Geld verdienen. Karsten mußte das Armband noch auf Williams Größe verstellen, was ihm mit Hilfe von Frau Antonies Nagelfeile auch gelang, und dann sahen alle zu, wie William die Uhr anlegte. Er tat es mit solcher Ehrfurcht, als handle es sich um Kronjuwelen.
    »I send you another one«, versprach Karsten großzügig, als er Marys sehnsüchtigen Blick bemerkte. Sie drehte Williams Arm hin und her, um die Uhr ganz genau betrachten zu können. Warum auch nicht? Er hatte die Dinger ja dutzendweise in allen Preislagen in seinem Geschäft liegen, also würde er eine schöne bunte heraussuchen und Mary schicken. Normalerweise war er nicht so freigiebig, doch weshalb sollte er nicht auch mal über seinen Schatten springen?
    Frau Antonie hatte ähnliche Pläne, nur waren sie mehr praktischer Natur. Nachdem Mama Kauunda die Bluse probehalber angezogen und vorne nicht einmal zusammengebracht hatte, wollte Frau Antonie sie schon wieder einpakken. William hatte sie daran gehindert. Wenn sie das Kleidungsstück wirklich nicht mehr brauche, könne er es ja verkaufen. Oder bei jemandem im Dorf eintauschen, beim Metzger vielleicht gegen Fleisch oder auch beim Krämer. Dessen Frau sei viel dünner als Mama, die würde die Bluse sicher nehmen und ihm etwas anderes dafür geben.
    Frau Antonie dachte an den Sack, der bei ihr im Keller auf die nächste Altkleidersammlung wartete, und sie hatte die vielen anderen Säcke vor Augen, die bei ihren Gymnastikdamen zu genau demselben Zweck aufgehoben wurden. Wenn man den Inhalt einmal gründlich durchsehen würde … In Gedanken sah sie sich schon Pakete packen mit Kleidungsstücken, die vielleicht ein bißchen unmodern geworden waren oder den eigenen Ansprüchen nicht mehr genügten, hier unten jedoch gut gebraucht werden könnten. Und wenn sie keinem der Kauunda-Sippe paßten, konnte William sie immer noch verkaufen.
    Einige Lebensmittel würde man auch noch dazulegen, Trokkenmilch zum Beispiel, die es hier so gut wie gar nicht gab, in Kilifi hatte sie jedenfalls keine bekommen, ein paar Pakkungen Fertigbrei für Jimmy, nur mit Wasser anzurühren, Traubenzucker, Haferflocken, die sie in keinem hiesigen Geschäft gesehen hatte … in ihrer gewohnten Umgebung würde sie schon das Richtige finden.
    Die Unterhaltung war verstummt. Nur Jimmy plapperte munter drauflos, zeigte auf die im Bett gestapelten Mitbringsel und ließ sich erklären, was in den verschiedenen Päckchen und Tüten enthalten war. Geduldig öffnete William eins nach dem anderen, ließ Jimmy riechen oder auch mal probieren, und immer wieder verzog der angewidert sein Gesicht. Nur mit der Schokolade hatte er sich inzwischen angefreundet. Abwechselnd nahm er einen Bissen von seinem Maiskolben und dann wieder von dem Schokoriegel. Zusammen mit der vertrauten Kost schien ihm die Schokolade wohl genießbar.
    Mama Kauunda sagte etwas zu William, woraufhin der nickte und höflich fragte, ob seine Freunde vielleicht einen Spaziergang durch das Dorf machen möchten. Sofort stimmte Florian zu. Er hatte jetzt lange genug auf diesem gradlehnigen unbequemen Stuhl

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