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Hueter der Daemmerung

Hueter der Daemmerung

Titel: Hueter der Daemmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. A. Weatherly
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Falls Wesleys Arm bis dahin nicht geheilt wäre, stünden sie zu sechst gegen die Zwölf. Das Schießtraining, das sie früher am Tag absolviert hatten, war auf ein solches Szenario ausgerichtet gewesen: sie hatten alle in einer Reihe gestanden und jeder hatte sich auf seine zwei Zielobjekte konzentriert. Das Team war mittlerweile erfahren genug, sodass diese kleine Abwandlung sie nicht aus dem Tritt brachte. Alle hatten eine Trefferquote von über neunzig Prozent erreicht, als er das Training irgendwann abgebrochen hatte. Trotzdem war zu hoffen, dass Wesley bis dahin wieder in Ordnung käme – sie konnten einen Mann, der hinter ihnen aufräumte, indem er sich ein wenig abseits hielt und alle Engel erschoss, die die anderen möglicherweise verfehlt hatten, gut gebrauchen. Falls Wesley nicht rechtzeitig wieder fit wäre, würde Alex die Rolle übernehmen müssen. Seine eigenen zwei Engel zügig erledigen und sich dann die anderen vorknöpfen.
    Er hatte vorhin auch die Papiere, die Willow ihm gegeben hatte, mitgebracht. Jetzt beugte er sich über den Sofatisch und schlug den Ordner noch einmal auf. Weder er noch Kara konnten Spanisch auch nur annähernd so gut lesen, wie sie es sprachen. Aber er konnte doch genug entziffern, um festzustellen, dass sich die meisten Informationen mit denen auf dem USB-Stick deckten. Die einzige Unstimmigkeit betraf einen der Flure.
    In der Computer-Datei stand, dass sie diese Route zur Flucht nutzen sollten, um schnell zu den Fahrstühlen zu kommen -im Aktenordner stand, dass dort gerade Renovierungsarbeiten durchgeführt wurden und die Tür an diesem Ende nicht zugänglich war. Die Computerdatei war allerdings eindeutig auf dem neueren Stand, also mussten die Arbeiten wohl mittlerweile abgeschlossen sein.
    Als Alex wieder auf den Laptop schaute, fiel ihm ein, was Sophie über eine Art Vorschlag für ihn gesagt hatte. Im Hauptmenü fand er eine Datei, die ihm bis dahin nicht aufgefallen war: Nevada.
    Er öffnete sie und entdeckte Pläne, die ein unterirdisches Wüstencamp zeigten – eine riesige weitverzweigte Bunkeranlage, gepflegt und modern. Während des Lesens erfuhr er, dass es für irgendeine Art von militärischer Ausbildung genutzt worden war und jetzt der CIA gehörte, die anscheinend überlegt hatten, das Camp seines Vaters dorthin zu verlegen.
    Es ist komplett ausgestattet mit Survival-Ausrüstung und Waffen -mit zusätzlichen 3D-Trainingsprogrammen wäre es ein perfektes Hauptquartier für die AKs, hieß es in einem Kommentar von Sophie. Die Anlage war selbst damals, als die Operation Angel noch lief, nicht allgemein bekannt. Ich bin mir verhältnismäßig sicher, dass mittlerweile nur noch ich diese Informationen sowie die beigefügten Zugangscodes kenne.
    Verhältnismäßig sicher – na toll. Ich habe bereits ein Hauptquartier, dachte Alex und schob den Laptop zur Seite. Außerdem würden sie nur dann einen Ort brauchen, von dem aus sie agieren konnten, wenn es ihnen nicht gelang, das Konzil zu töten – und in dem Fall war die Wahrscheinlichkeit, dass die AKs hinterher überhaupt noch existieren würden, ziemlich gering.
    Er könnte in wenigen Tagen sterben.
    Alex ließ sich in das Sofa zurücksinken und starrte zur Zimmerdecke hinauf. Als Engeljäger aufzuwachsen bedeutete, dass er insgeheim stets damit gerechnet hatte, jung zu sterben – und er hätte auch gar nichts dagegen, wenn sein Tod die Welt von den Engeln befreite. Während der letzten Monate mit Willow hatte er zum ersten und einzigen Mal mehr vom Leben verlangt. Damals hatte der Wunsch nach einem gemeinsamen Leben mit ihr – ihr Lächeln zu sehen, wenn sie morgens neben ihm erwachte, sie lachen zu hören – seinen Kampf gegen die Engel mehr beflügelt als je zuvor. Sogar jetzt liebte er sie so sehr, dass er in erster Linie glücklich darüber war, dass sie beim Angriff auf das Konzil nicht dabei sein würde. Dass sie, ganz gleich was geschähe, wenigstens in Sicherheit war.
    Und das, obwohl sie just in dieser Sekunde mit Seb zusammen war. Er war echt ein Trottel! Er kniff die Augen zusammen, um sich vor dem scharfen Schmerz zu schützen, der ihn durchfuhr.
    »Hey«, flüsterte eine leise Stimme. Das Kissen sank ein, als jemand sich neben ihn setzte.
    Er riss die Augen auf. Es war Kara, in Shorts und T-Shirt, die sie zum Schlafen trug. »Ich bin in die Küche gekommen und habe das Licht gesehen«, erklärte sie und schlug die langen Beine unter. »Alles in Ordnung mit dir?«
    »Alles prima.« Er blieb, wo

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