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Hüter der Flamme 02 - Das Schwert des Befreiers

Hüter der Flamme 02 - Das Schwert des Befreiers

Titel: Hüter der Flamme 02 - Das Schwert des Befreiers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joel Rosenberg
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Wachen für Lord Khoral suchte. Diese verdammten Elfen müssen doch immer lügen!
    Na ja, dann sind vierzehn von uns nach Pandathaway geritten. Hat eine Weile gedauert, bis wir an Aeryk und den Handelsstraßen vorbei waren. In der Nacht darauf lagerten wir und aßen und tranken — eine Extraration Wein, präparierten Wein. Wir wachten dann in Ketten auf und wurden in kleinen Gruppen verkauft. Therranji war insgeheim ein Mitglied der Sklavenhändlerzunft, nicht Werber für Khoral!« Chak zuckte mit den Schultern. »Er wollte uns nur aus Pandathaway weglocken. Dadurch entging er der Bestrafung durch den Zünfterat, weil er den Ruf der Stadt als sicheren Ort ruiniert hatte.« Seine Augen verschleierten sich. »Für ihn wird es allerdings kein sicherer Ort bleiben.«
    Hinter einer Biegung hörte man Hufschlag und entferntes Wiehern.
    Chaks Nasenflügel blähten sich. »Dieses verdammte Wiehern kenne ich. Das ist der Wagen meiner früheren Besitzer.« Seine rechte Hand fuhr nach links an die Mitte. »Ich wünschte, ich hätte ein Schwert!« Sein Blick fiel auf die beiden Waffen, die in ihren Scheiden auf dem Wagenboden lagen. »Würdest du mir eins leihen?«
    Karl nickte. »Sicher.«
    »Nein!« Walter schüttelte den Kopf. »Wir wollen keine Schwierigkeiten. Karl gib ihm deine Tunika! Ich will nicht, daß sie Chaks Ketten sehen. Wir brauchen kein Geschwätz über zwei Fremde, die einen Sklaven kaufen und dann freilassen.«
    Karl schüttelte den Kopf. »Ich habe nie mein Wort gegeben, nicht ...«
    »Karl! Es ist doch im Prinzip dasselbe! Also ist dein Wort etwas wert oder nicht? Bitte, gib ihm die Tunika.«
    Langsam nickend gehorchte Karl. »Rühr dich nicht!« Er warf Chak die Tunika zu, der sie ohne Bemerkung überstreifte, obwohl ihm der Saum bis über die Knie hing. Dann wickelte er sich in eine Decke, um die Beine zu verstecken und widmete sich intensiv der Betrachtung eines Sackes.
    Karl griff schnell nach dem Rapier und warf es Walter zu.
    Slowotski zog die Augenbraue hoch. Karl schüttelte den Kopf. »Ich will wirklich keinen Streit«, sagte Karl. »Aber leg es an. Wir brauchen schließlich nicht völlig wehrlos auszusehen, oder?«
    »Na ja ...« Walter gürtete widerstrebend das Rapier um die Mitte. »Tun wir ganz beschäftigt.«
    Karl sprang vom Wagen und tränkte die Mulis, während Walter die Zügel genau überprüfte.
    Ohne Zwischenfall passierte der Wagen der Sklavenhändler. Allerdings warfen die beiden, die nebenher ritten, fachkundige Blicke auf Walters und Karls Waffen. Karl nickte grimmig. Als der Schmied sich einverstanden erklärt hatte, zwei Schwerter draufzulegen, hatte Karl absichtlich für Walter ein schlankes Rapier ausgesucht, eines mit einem vielbenutzten, vom Schweiß gebräunten Knochenheft. Da Slowotski mit einer Klinge nicht umgehen konnte, schien es ihm ratsam, eine Waffe für ihn zu wählen, die eine nicht vorhandene Geschicklichkeit vortäuschte.
    Aus den vergitterten Fenstern des Kastenwagens lugten mehrere schmutzige Gesichter. Chak hielt sein Gesicht abgewendet, konnte aber einem flüchtigen Blick nicht widerstehen.
    Als der Wagen weitergefahren war, seufzte er. »Verdammt!« Dies Wort war in erendra und Englisch gleich, worüber sich Karl manchmal Gedanken machte.
    Karl nahm die Hand vom Schwertgriff. Walter und Ahira hatten recht. Sie konnten es sich nicht leisten, hier und jetzt die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. Aber ...
    Aber das ist keine Entschuldigung.
    Walter schaute ihm in die Augen. »Es tut mir leid, Karl; aber Slowotskis Gesetz Nummer neun: Manchmal kannst du nichts gegen etwas machen, das stinkt.« Er seufzte. »Ganz gleich wie sehr es zum Himmel stinkt«, fügte er leise hinzu.
    Chak zog Karls Tunika wieder aus. »Das Kind liegt mir auf dem Magen. Viel zu jung.«
    Karl zog eine Augenbraue hoch, als er die Tunika überstreifte.
    »Sie ist höchstens elf. Aber Orhmyst - er ist der Herr; die anderen sind nur Handlanger — mag seine Frauen jung. Sagt, dann macht's mehr Spaß. Er hat diese Kleine fast ein Jahr, seit er Melawei überfallen hat. Immer hat er gesagt, daß er sie behalten will, auch noch in Pandathaway. Sagte, sie würde nicht viele Münzen bringen, verglichen mit dem Vergnügen.«
    Karls Herz pochte. »Was?«
    Walter wurde schneeweiß. »Er vergewaltigt ein elfjähriges Mädchen?«
    Chak rieb sich den Nacken. »Jede Nacht. Sie weint dann den ganzen Tag und bittet um einen Heiltrank, damit sie die Blutungen stillen kann. Orhmyst ist nicht sehr zart.« Chak

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