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Hüter der Flamme 02 - Das Schwert des Befreiers

Hüter der Flamme 02 - Das Schwert des Befreiers

Titel: Hüter der Flamme 02 - Das Schwert des Befreiers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joel Rosenberg
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wäre es der Arm eines Säuglings.
    Es bewegte sich nicht.
    Er zog fester und fester. Das Licht wurde heller, das Schwert vibrierte.
    Karl lockerte den Griff. Gewalt war nicht die Lösung. Vernunft mußte es sein.
    Warum würde Arta Myrdhyn ein Schwert schaffen oder erwerben, das den Träger gegen Zaubersprüche immun machte? Wozu diente ein solches Schwert? Die Antwort lag auf der Hand: Es diente dazu, Zauberer zu töten. Das war Arta Myrdhyns Plan.
    Natürlich nicht alle Zauberer. Myrdhyn wollte bestimmt nicht seine eigene Art vernichten. Er wollte den Tod eines ganz bestimmten Magiers.
    Also: das Schwert war hier zu einem bestimmten Zweck hinterlegt. Dieser Zweck war, daß die richtige Person das Schwert dazu benutzt, einen Feind Deightons zu töten. Das ergab einen Sinn.
    Aber warum benötigte ein Magier, der so mächtig wie Arty Myrdhym war, solche Umwege, um sein Ziel zu erreichen? Warum brachte er den Magier nicht selbst um?
    Da gab es nur eine Antwort: Deighton war nicht sicher, daß er gewinnen würde, nicht in einem fairen Kampf.
    Ungerufen stieg vor ihm das Bild der Wüste auf. Sie war ein blühender, grüner Wald gewesen, bis der Kampf zwischen zwei Zauberern das Land für immer verwüstet hatte.
    Und die zerspellten Inseln lagen auf der anderen Seite des Zirrischen Sees im Norden. Sagen behaupteten, daß sie einst eine zusammenhängende Insel, ein Königreich gewesen wären. Aber der Name dieser Insel war verlorengegangen.
    Verloren? Das ergab keinen Sinn. In der Großen Bibliothek von Pandathaway war doch alles aufgezeichnet. Dieses Wissen konnte nicht verlorengehen, solange die Bibliothek bestand. Es sei denn ...
    Es sei denn, der Name war ausgelöscht worden. Nicht nur vom Papier oder Pergament, sondern auch aus den Köpfen. Und wer könnte das leichter erreichen als der Großmeister der Magierzunft?
    Hypothese: Deighton kämpfte gegen den Großmeister. Das war der Kampf, der die Wüste geschaffen und die Insel zerspellt hatte.
    Deighton war dabei zwar nicht getötet worden, hatte aber verloren. Dann hatte er das Schwert entweder geschaffen oder gefunden, ein paar Wikinger herübergebracht, um es zu bewachen, und war auf die Andere Seite geflohen.
    Und dann hat er schließlich uns herübergebracht.
    Da mußte es eine Verbindung geben. Wenn dies alles tatsächlich mit seinem Kampf gegen den Großmeister zusammenhing, mußte das Herüberschicken von Karl und den anderen eine Art Angriff auf den Feind darstellen.
    Aber warum war es Karl dann nicht gelungen, das Schwert herauszuziehen? Wenn alle seine Annahmen stimmten, hätte ihm das Schwert doch in die Hand springen müssen. Es hatte sich aber nur ein winziges Stück bewegt.
    Dann kann ich das Schwert nicht nehmen, weil ich aus irgendeinem Grund nicht der bin, der den Großmeister töten soll. Aber ich bin irgendwie mit dieser Person verbunden, sonst hätte es nicht gezuckt.
    Nein! Deighton hatte sie erst dann herübergeschickt, als Andy-Andy zum erstenmal dabeigewesen war. Das hatte alles ausgelöst. »Verbunden mit? So wie ›Vater von‹?«
    Seine Hand lag auf dem Schwertgriff. »Wenn ich mich nun bereit erklären würde, das Schwert zurück ins Tal zu bringen, damit mein Sohn, wenn er alt genug ist ...«
    Auf der silbrigen Klinge erschienen schwarze Schatten, die sich zu dicken schwarzen Buchstaben formierten:
    NIMM MICH
    Karl blinzelte. Die Buchstaben waren verschwunden.
    Das Licht der Geisterfinger wurde schwächer und verlöschte ... Das Schwert fiel klirrend auf die Steine.
    Schnell hob er es auf. Die Klinge war makellos blank.
    »Na schön, Deighton. Der Handel gilt.« Eines Tages werden wir beide aber abrechnen.
    Bis dahin muß ich mir aber verdammt schnell einfallen lassen, wie ich es am besten einsetze.

Kapitel sechzehn
Blutzoll
    Die Welt bricht jeden, und hinterher sind viele stärker an den Bruchstellen. Aber wen sie nicht brechen kann, bringt sie um. Sie tötet die sehr Guten und die sehr Sanften und sehr Tapferen ganz unparteiisch. Wenn du keiner von denen bist, kannst du sicher sein, daß sie dich auch umbringt, aber es hat keine besondere Eile.
    Ernest Hemingway
    Bis auf Augen und Nase blieb Karl ganz unter Wasser und klammerte sich mit beiden Händen an einen Felsen.
    Das Schwert hatte er in eine der Decken aus der Höhle gewickelt und mit zwei Fetzen, die Karl aus der anderen Decke gerissen hatte, auf seinem Rücken festgebunden.
    Er verbarg sich in den Schatten und machte keine Bewegung, als die Warzenschwein keine zweihundert Fuß

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