Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Hüter der Flamme 03 - Die Krone des Siegers

Titel: Hüter der Flamme 03 - Die Krone des Siegers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joel Rosenberg
Vom Netzwerk:
Ahira trank einen Schluck Whiskey. »Nicht übel; aber hast du in letzter Zeit mal das Bier gekostet? Ich schwöre, es wird immer schlimmer.«
    »Ahira, ich glaube, wir haben einen Fall von Kindesmißhandlung.«
    »Scheiße! Wer?«
    »Neue Leute. Das Kind heißt Mikyn. Den Namen des Vaters weiß ich nicht.«
    Der Zwerg ballte die Fäuste. »Soll ich mich darum kümmern? Ich kann Kindesmißhandler auch nicht mehr leiden als du.«
    »Das stimmt doch gar nicht! Du hast doch Mitleid mit diesen armen, mißverstandenen Schweinen. Du allein stehst zwischen dem großen, bösen Karl Cullinane und diesem ganz besonders mißverstandenen Dreckskerl.«
    »Ach ja? Bist du dir da sicher?«
    »Allerdings.«
    Lautes Flügelrauschen draußen. *Wir sind da. Du hast mit Alezyn recht gehabt, Karl. Tut mir leid.*
    Warum?
    "Verdammt noch mal, so was müßte ich mitbekommen und verhindern. Ich hasse es nur, Leute, die ich nicht kenne, anzuzapfen und ...*
    Sch. Wir können nicht alle vollkommen sein. Wir müssen nur unser Bestes geben.
    *Und wenn das nicht genügt?*
    Darauf gab es keine leichte Antwort. Karl hob den Kopf. »Alezyn, komm rein! Sofort!«
    Die Tür wurde zögernd geöffnet. Ellegon schon Alezyn mit der Schnauze herein, so daß dieser aufs Gesicht fiel.
    Alezyn sah wirklich nicht wie einer aus, der ein Kind mißhandelte. Er war ein rundlicher, kleiner Mann mit beginnder Glatze, einem runden Gesicht und großen Augen. Halb feindlich halb verängstigt schaute er Karl an. Er sah viel mehr wie einer aus, der selbst geschlagen wurde, als einer, der seine Frustrationen an einem Kind auslassen würde.
    »Was ist eigentlich los?«
    »Wir wollen mit dir reden«, sagte Ahira.
    »Jawohl, Mister Bürgermeister.«
    »Und entweder haben wir ein sehr ersprießliches Gespräch«, fuhr Ahira fort, »oder ...« Er beendete den Satz nicht.
    »Oder?«
    Ahira wandte sich an Karl. »Zeig's ihm.«
    Karl stand auf, packte den kleineren Mann vorn an der Tunika und hob ihn mit einer Hand hoch.
    »Wir sind uns noch nie begegnet. Mein Name ist Karl Cullinane. Und jetzt werde ich dir zeigen, warum ich damit anfange.« Er warf Alezyn gegen die Wand und trat einen Schritt zurück, als der andere nach Luft ringend auf dem Boden lag.
    Ahira fiel ihm in die Arme. »Bring ihn nicht um!«
    Ellegon versuchte, durch die Tür zu schauen. *Ich habe eine bessere Idee. Überlaßt ihn mir zum Fraß. Ich wollte immer schon wissen, wie ein Mensch schmeckt, der Kinder schlägt.*
    Karl hätte nie gedacht, daß die Augen des Mannes noch größer werden könnten. Aber er hatte sich geirrt.
    »Lieber nicht, Ellegon«, sagte Karl. »Der würde dich vielleicht noch vergiften.«
    *Von Ahira: »Du willst ihm wohl Gottesfurcht beibringen?«*
    Nein - Angst vor mir. Manchmal spurt Gott nicht richtig.
    *»Zu riskant. Vielleicht läßt er seine Frustration an dem Kind aus, gerät in Panik und bringt den Jungen um?«*
    Meinst du?
    *»Laß mich mal machen, Karl.«*
    Der Zwerg half Alezyn beim Aufstehen und legte den Arm um seine Schulter. »Jetzt wollen wir uns mal unterhalten - du und ich.«
    Alezyn machte einen sinnlosen Versuch, den Arm abzuschütteln. Er hätte ebensogut versuchen können, eine Stahlkammer zu verbiegen.
    »Ich verstehe ja, was du alles mitgemacht hast«, fing Ahira freundlich an. »Gefangen, ein Sklave, deine Frau verkauft. Und jetzt bist du in einem neuen Land, wo wir es nicht so wie bei dir zu Hause machen. Frustrierend, was?« Er bot Alezyn einen Schluck Whiskey an. »Trink nur, wird dir guttun.«
    Der kleine Mann nippte kurz. »J-ja, ab-ber kann ich offen r-reden, ohne daß der wieder zuschlägt?«
    »Selbstverständlich. Du stehst unter meinem Schutz, solange du in diesem Raum bist.« Er schaute zu Karl. »Verstanden, Karl?«
    »Jawohl.«
    »Also, was willst du mir erzählen?« wandte sich Ahira wieder an Alezyn.
    »Mikyn ist mein Sohn. Wenn er nicht gehorcht, habe ich das Recht, ihn zu bestrafen. Er ist mein Sohn.«
    »Das stimmt. Du mußt aber lernen, daß hier bei uns ›mein Sohn‹ oder ›meine Frau‹, ja sogar ›mein Pferd‹ etwas anderes bedeutet als ›meine Schaufel‹; denn sonst ...«
    »Was?«
    »Sonst gebe ich dir einen Tritt, daß du durch die Tür fliegst. Dann kann Karl dich in Häppchen für Ellegon zerschneiden!« Der Zwerg brüllte, so laut er konnte. Sein Gesicht war wutverzerrt. »Wie ich dir schon sagte«, fuhr er mit sanfter Stimme fort, »du mußt noch viel lernen. Das wirst du aber kaum, wenn du für die Ingenieure schuftest. Ich

Weitere Kostenlose Bücher