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Hüter der Flamme 03 - Die Krone des Siegers

Titel: Hüter der Flamme 03 - Die Krone des Siegers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joel Rosenberg
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die Einheimischen ...«
    »Die Sklavenhändler.«
    » ... selbst, wenn die Sklavenhändler auch Schießpulver herstellen können, haben wir doch immer noch ein paar Tricks im Ärmel. Nitrozellulose, wenn nötig.«
    Riccetti schnaubte wütend. »Na, prima. Dann halte du das Zeug stabil!«
    Karl zog eine Augenbraue hoch. »Wie kommst du voran?«
    »Nicht besonders gut. Das Zeug explodiert immer noch im Durchschnitt nach neunzig bis fünfundneunzig Tagen von selbst.« Er hob die Hände. »Vielleicht müßte ich eine bessere Wäsche erfinden - oder die Zähne zusammenbeißen und zugeben, daß ich es mit dem unreinen Schwefel nicht schaffe. Oder vielleicht sollte ich dir einfach sagen, daß du dir einen anderen Trottel als Chemiker suchen solltest.«
    »Aber Lou ...«
    »Gar nicht ›aber Lou‹ - verdammt noch mal. Wenn ich Chemiker statt Bauingenieur hätte werden wollen, hätte ich das studiert. Weißt du, wie man mir beigebracht hat, Sprengstoff herzustellen?«
    »Na?«
    »Ich habe ihn bestellt, aus einem Katalog. Man füllt einen Bestellschein aus, wenn man die Erlaubnis dazu hat. Man schreibt einen Scheck aus ... und bekommt wirklich reine Chemikalien.«
    »Moment mal!« Ahira hob die Hand. »Lou, bei allem Respekt, müssen wir das alles wieder durchkauen? Wir wissen alle, daß du an Schießbaumwolle weiterarbeiten wirst. Wir sind auch alle überzeugt, daß du das Problem der Selbstexplosion lösen wirst.«
    »Na selbstverständlich werde ich das. Je das Buch von Verne über die Fahrt zum Mond gelesen?«
    »Das, wo sie die Leute mit so 'ner Kanone hochschießen? Nein, warum?«
    Riccetti spreizte seine Hände auf die Tischplatte. »Alle mal hersehen: noch sind alle Finger dran. Das gefällt mir auch so.« Er trommelte jetzt. »Das meiste im Buch vom alten Jules war Blödsinn; aber den Personen, die sich mit Sprengstoff befaßten, fehlten ein paar Körperteile. Wenn ich jetzt größere Mengen Sprengstoff herstellen müßte - Gott allein weiß, was dann passiert.«
    »Dann mach eben vorläufig keine größeren Mengen.«
    »Da gibt es auch noch eine ... häßlichere Möglichkeit.« Andy-Andys Gesicht war sehr ernst. »Ich könnte mich reinhängen und die Transmutation von Metallen lernen. Wie viele Pfund Uran würde man brauchen ...«
    »Vergiß es!« Riccetti schüttelte den Kopf. »Drei Probleme: Erstens ist es ohne guten Sprengstoff für die Linsen nicht einfach, eine Kernspaltungsbombe auszulösen. Zweiten brauchst du nicht nur Uran, sondern U-235. Drittens kannst du so lange gar ni cht leben, um die Transmutation zu lernen. Das ist nicht wie Regenmachen. Aristobulus war bei weitem nicht gut genug für Transmutationen und du bist noch lange nicht der Magier, der er war.«
    »Äußerst zartfühlend bemerkt«, sagte Ahira und verdrehte die Augen. »Aber Lou hat recht, allerdings aus falschen Gründen. Diesen Weg werden wir nie einschlagen.«
    Thellaren wechselte das Thema. »Mister Bürgermeister, was sollen wir Ihrer Meinung nach mit Lord Khorals neuestem Angebot machen?«
    »Neues Angebot?« fragte Karl. »Davon weiß ich gar nichts.«
    »Ja.« Der Zwerg schnaubte verächtlich. »Zwischen heute und der Bürgerversammlung wird ein Unterhändler von Khoral kommen. Ich erwarte, daß er noch mehr zum früheren Status neigt: Mehr Sklaven, jede Menge Titel - wie würde es dir gefallen, Karl, Baron Cullinane zu sein?«
    Karl schnaubte ebenfalls verächtlich.
    »Er will nur deine Lehenstreue, Karl, und vielleicht noch von Lou das Geheimnis des Schießpulvers.«
    »Ahira, er will Lou und einen Trumph, um die Sklavenhändlerzunft in die Knie zu zwingen.«
    »Das würde dich doch nicht stören. Du hast bloß Angst, daß er die Sklavenhändler nicht niederknüppelt. Und mal ehrlich, Karl, bis jetzt hat es noch keinen menschlichen Baron in Therranji gegeben - willst du nicht doch der erste sein?« zog ihn der Zwerg auf.
    »Nein, danke!« Es war teilweise eine Sache des Egos, teilweise der Würde; aber vor allem eine Sache der Unabhängigkeit.
    Karl verabscheute die Idee, daß ihm jemand sagte, was er zu tun habe; aber noch mehr die Vorstellung, in Therranji ein Bürger zweiter Klasse zu werden. Schon immer hatten Elfen in Therranji geherrscht. Obwohl viele Menschen ebenso dort geboren waren wie die Elfen und von Immigranten aus den Eren-Gebieten abstammten, war es Menschen verboten, Land zu besitzen, Pferde zu reiten oder ein halbes Dutzend Berufe auszuüben.
    Khoral hatte zwar allen Bewohnern des Tales die vollwertige

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