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Hüter der Flamme 03 - Die Krone des Siegers

Titel: Hüter der Flamme 03 - Die Krone des Siegers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joel Rosenberg
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mich auch nicht rasiert. Er hat Tennetty und Chak gesehen; aber nur kurz und im Dunkeln. Sie dürfte er kaum wiedererkennen. Ich bin das Problem. Ganz gleich, was ich mache, sobald Ahrmin mich sieht, erkennt er mich.«
    »Und was willst du machen? Dich diesmal raushalten?«
    »Nein, Walter. Ich möchte, daß du Beralyn im Auge behältst.«
    »Willst du hier bleiben?«
    »Nein. Ich reite voraus. Ich bin der Köder - na ja, die Hälfte des Köders.«
    Chak grinste. »Wenn ich deine schwarzen Gedanken richtig lese, bin ich die andere Hälfte.«
    »Was dagegen?«
    »Nun ... mir hat es immer Spaß gemacht, wenn du mit deinen Tricks gekommen bist. Außerdem habe ich Fialt sehr gemocht, Karl ... und Rahff.« Er nickte finster. »Und erinnere dich, daß ich es war, der Anna Majors Ketten aufgeschlagen hat.«
    »Also?«
    »Versprich mir, daß du mir ein Stück von ihm aufhebst, wenn du kannst.«
    »Wenn ich kann! Aber ich werde mir nicht allzu viel Mühe geben.«
    Chak lachte. »Wenigstens bist du ehrlich.«
    »Einer muß es ja sein.« Er wandte sich an Walter. »Wir haben ein halbes Dutzend Gewehre und vier Pistolen mitgebracht. Ich kann aber unter meinem Umhang schlecht Gewehre verbergen. Gib mir alle Pistolen, die du hast.«
    »Na hör mal. Du hast doch angeordnet, daß ich alle Waffen mit Gwellin nach Hause schicken soll. Komm jetzt nicht und ...«
    Karl streckte ihm die Hand entgegen. »Ich liebe dich wie einen Bruder, Walter; aber das heißt nicht, daß ich dich nicht kenne. Du hast doch als Rückversicherung ein paar Waffen behalten, oder?«
    »Was soll's ...« Slowotski hob die Hände. »Probieren wird man's wohl noch dürfen.«

Kapitel vierzehn
Valeran
    Was wir erhoffen, trifft selten ein; was wir am wenigsten erwarten, geschieht meistens.
    Benjamin Disraeli
    »Allmählich stinkt es mir«, sagte Karl leise, als sie Seite an Seite die Straße auf Enkiars Schenke zu ritten. »Keiner scheint mich erkannt zu haben.«
    »Du tust mir leid!« Chak lachte. »Also - Karl Cullinane soll wohl der Nabel der Welt sein, was? Hast du heimlich bei Walter Slowotski Unterricht genommen? Wir haben auf Dieser Seite kein ... Teban.«
    »Teevanh!«
    »Was?«
    »Das heißt TV, Abkürzung für Television.«
    »Na ja, jedenfalls haben wir das nicht. Deine Visage ist also nicht so bekannt, was vielleicht ganz gut ist.«
    »Stimmt.« Wenn Ahrmin sich noch in oder um Enkiar herumtrieb, hatte er mit Sicherheit jemand beauftragt, nach Karl Ausschau zu halten. Karl hatte seinen Vater Ohlmin getötet; daher liebte Ahrmin ihn auch nicht gerade.
    Eines der wenigen Male, wo mir das Töten Spaß gemacht hat, erinnerte sich Karl.
    Was war eigentlich aus Ohlmins Kopf geworden? Sie hatten ihn im Wagen vor Bremon und dem Tor zwischen den Welten zurückgelassen. Wahrscheinlich lag der Schädel noch da.
    Sechs Soldaten kamen ihnen entgegen.
    »Seid gegrüßt«, sagte ihr Anführer. Er war ein hochgewachsener Mann, etwa Mitte. Vierzig, mit pechschwarzem, kurzgeschnittenem Haar und Bart. Seine strengen blauen Augen musterten sie genau. »Euer Name und der Zweck des Aufenthalts in Enkiar?«
    Chak sprach zuerst. »Ich bin Ch'akresarkandyn ip Katharhdn.«
    »Das sehe ich selbst, daß Ihr Katharhde seid.« Seine verächtlich heruntergezogenen Mundwinkel zeigten, daß der Anblick eines Katharhden ihm nicht die Sinne raubte. »Euer Geschäft?«
    »Ich passe auf seinen Rücken auf«, antwortete Chak und zeigte auf Karl, »damit da keine Messer herauswachsen.«
    »Verstehe. Und Ihr?«
    »Ich bin Karl Cullinane.«
    Karl lächelte freundlich und hob die rechte Hand. Die linke hielt er an der Seite, wo zwei Pistolen unter dem Umhang steckten. »Ich bin nur auf der Durchreise. Irgendwelche Einwände?«
    »Nein, solange Ihr nicht Eure Fehde nach Enkiar hereintragt.« Er wandte sich an den Soldaten neben ihm. »Ich glaube nicht, daß im Augenblick irgendwelche Zunftmitglieder aus Pandathaway hier sind, oder?«
    »Nein, Hauptmann. Seit mehreren Zehntagen nicht. Nur ...«
    »Schon gut.« Er wandte sich wieder an Karl. »Haltet Euren Krieg aus Enkiar heraus. Ihr und Euer Gold seid willkommen, es sei denn, Ihr habt vor, unsere Sklaven zu befreien.«
    »Jetzt nicht.«
    Der Soldat zupfte den Hauptmann am Ärmel und flüsterte ihm etwas zu.
    »Das würde ich nicht tun«, sagte Karl.
    »Was würdet Ihr nicht tun?«
    »Ich würde nicht ernsthaft daran denken, das Kopfgeld zu kassieren, das die Sklavenhändlerzunft auf meinen Kopf ausgesetzt hat, ganz gleich wie hoch es inzwischen

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