Hüterin der Nacht: Roman (German Edition)
damit einen Gefallen tat. Mit einem breiten Grinsen hauchte ich den Jungs einen Kuss zu und stieg in den Wagen.
Er fuhr los, bevor ich überhaupt angeschnallt war. »Die Jungs haben die nächsten zwei Wochen feuchte Träume.«
»Nur zwei Wochen wären wenig.«
Er lachte leise, und ich hob erstaunt die Brauen. »Der Gestaltwandler amüsiert sich und ist nicht genervt?«
Er sah mich an. Obwohl er sich amüsierte, überwog die Wachsamkeit in seinem Blick. »Oh, ich bin ziemlich verärgert, weil ich eine verdammte Wölfin retten muss, die, nur weil sie nicht richtig aufgepasst hat, Auto und Kleidung verloren hat. Aber zumindest bekomme ich die Überstunden bezahlt.«
»Du hältst mir also keinen Vortrag, weil ich ganz bewusst ein paar jungen Männern eine Show geliefert habe?«
»Weißt du, ich war selbst einmal jung. Diese Kinder sind für ihre Freunde jetzt Helden.« Sein Blick glitt meinen Körper hinunter und ruhte so lange auf meinen Brüsten, dass ein warmer Strom durch meinen Körper floss, dann sah er wieder auf die Straße. »Hinten ist ein Mantel, wenn dir kalt ist.«
»Ich bin erregt, mir ist nicht kalt.«
»Ich weiß.« Er sah mich an. »Ich bin nur höflich.«
»Sind alle Wolfwandler so verklemmt wie du?« Ich drehte mich nach hinten um, griff den Mantel und achtete darauf, dass meine Brust dabei über seinen Arm strich.
Er zog die Augen zusammen, sagte aber nur: »Könntest du deine Adresse in den Navigator eingeben?«
»Nachdem ich mich bedeckt habe oder vorher?«
»Davor.« Er sah mich an, seine Lippen zuckten amüsiert und wirkten auf einmal sinnlich und küssenswert. »Ich habe nie behauptet, dass ich die Aussicht nicht genießen würde.«
»Dann gibt es also noch Hoffnung für dich?« Ich beugte mich vor und gab meine Adresse in den Computer ein, wobei sein Blick die ganze Zeit auf meinen Brüsten ruhte. Offensichtlich stand der Gestaltwandler auf Brüste. Nur gut, dass ich nicht so flachbrüstig war wie die meisten Werwölfe.
»Für mich gibt es noch Hoffnung. Aber für dich? Keine Chance.«
Ich grinste, lehnte mich zurück und streckte etwas die Brust heraus, um meine Vorzüge voll zur Geltung zu bringen. »Fordere nie einen Werwolf heraus, Cole. Du kannst nur verlieren.«
»In diesem Fall nicht.«
»Na, dann los.«
Er sah mich belustigt an. »Um in mein Bett zu kommen, braucht man mehr als nur einen hübschen Busen.«
»Besteht die Aufgabe darin herauszufinden, was man noch dazu braucht? Ich glaube, das könnte mir Spaß machen.«
Er schüttelte den Kopf und erwiderte nichts. Der Rest der Fahrt verlief schweigend. Ich machte mir nicht die Mühe, den Mantel anzuziehen, sondern legte ihn nur über Schoß und Beine, um sie zu wärmen. Die Atmosphäre im Wagen war angenehm und von einer unterschwelligen Anspannung aus Erregung und Lust geprägt. Der Gestaltwandler wollte mich vielleicht nicht begehren, aber er tat es. Und ich genoss das Gefühl. Ich drängte ihn zu nichts. Cole war offensichtlich ein längerfristiges Projekt, aber eins, das ich zweifellos gewinnen konnte.
Er hielt mit laufendem Motor vor meiner Tür und sah an dem alten Lagerhaus nach oben. »Sieht aus, als hättet ihr jede Menge Platz da oben.«
»Das stimmt. Und große Fenster.« Und ein riesengroßes Bett, auf dem du dich gut machen würdest, wenn du dich nackt darauf herumräkelst.
Er sah mir in die Augen, und ich nahm den intensiven Geruch seiner Lust wahr. »Hinter denen du dich bestimmt gern zeigst.«
»Wieso nicht? Die Nachbarn haben nichts dagegen.«
»Das überrascht mich nicht.« Er wandte den Blick ab. »Wir sehen uns bestimmt bei der Arbeit.«
»Bestimmt, Wandler. Dafür werde ich schon sorgen.«
Er sah mich noch einmal an, sagte jedoch nichts. Ich kletterte aus dem Wagen und lief die Stufen hinauf. Mir war klar, dass er mein nacktes Hinterteil mit dem Blick verfolgte, und diesmal wackelte ich so gut ich konnte mit dem Po.
Als ich die Tür öffnete, düste er davon. Ich grinste in mich hinein, freute mich auf die Herausforderung, die er mir bot, und lief die Treppen zu meiner Wohnung hinauf. Die Tür war zu, aber ein fester Tritt auf die richtige Stelle, und das Problem war gelöst. Rhoan und ich verstanden beide nicht, wieso man Qualitätsschlösser einbaute, wenn die Tür selbst dünner als Pappe war. Aber die alte Frau, der das Gebäude gehörte, weigerte sich, sie gegen bessere zu tauschen.
Klar, Vampire ließen sich auch nicht von Schlössern abhalten. Ganz offensichtlich nicht. Denn ich
Weitere Kostenlose Bücher