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Hüterin der Nacht: Roman (German Edition)

Hüterin der Nacht: Roman (German Edition)

Titel: Hüterin der Nacht: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keri Arthur
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dieser Mistkerl mich mit einem Vampirtrick überrumpelt hat. Während unsere telepathische Verbindung geöffnet war, hat er meinem Gehirn den Befehl gegeben, nach Hause zu gehen.«
    »Mutig. Hat er seine Eier noch?«
    Ich grinste, fand es aber eigentlich nicht komisch. Ich war gerade nicht zu Scherzen aufgelegt. »Noch. Ich habe auf dem Nachhauseweg allerdings eine interessante Entdeckung gemacht. Wenn ich mich in einen Wolf verwandle, lässt der Zwang nach.«
    »Ach ja? Das ist allerdings interessant.«
    »Ja. Nachdem ich das herausgefunden habe, bin ich natürlich zurückgelaufen, um zu sehen, was Quinn vorhat. Da habe ich nicht nur entdeckt, dass er in der Lage ist, sich so unsichtbar zu machen, dass man ihn nur noch mit dem Geruchssinn wahrnimmt, sondern dass er obendrein fliegen kann.«
    »Was?«
    »Nun, ich bin nicht ganz sicher, ob er geflogen ist. Ich habe keine Flügel oder so etwas gesehen. Er schien mehr in der Luft zu treiben.«
    »Selbst sehr alte Vampire können nicht fliegen.«
    »Aber bevor er zum Vampir geworden ist, war er ein halber Mensch und noch etwas anderes«, korrigierte ich. »Und diese andere Spezies existiert nicht mehr.«
    »Nur Vögel oder Vogelwandler können fliegen.«
    »Ebenso wie Greifer und hundert andere Wesen, die nicht in die Gattung der Vögel fallen.«
    »Quinn ist nichts von alledem.«
    Ich hob interessiert eine Braue. »Weißt du, was er ist?«
    »Nein. Ich weiß nur, was man mir erzählt hat.«
    Zweifellos seine Schwester, die in der Vampirhierarchie eine Stufe über Quinn stand. Was ein Rätsel war, das darauf wartete, gelöst zu werden, denn Jack war gemessen an Vampirmaßstäben deutlich jünger als Quinn und seine Schwester. »Quinn fährt einen schwarzen Porsche.« Ich nannte ihm das Kennzeichen und fügte hinzu: »Er hat ein GPS-System im Wagen. Du kannst dich nicht vielleicht in den Satelliten einloggen und verfolgen, wo er hinfährt?«
    »Es wird eine Weile dauern, den Code von seinem Wagen herauszufinden und ihn zu orten, aber wir versuchen es.«
    »Was soll ich in der Zwischenzeit tun?«
    »Hast du etwas von Jin gehört?«
    »Nein.« Es war allerdings schwierig, von ihm zu hören, wenn ich das Telefon ausgeschaltet hatte. Aber das erwähnte ich lieber nicht, denn dann würde Jack mich umbringen.
    »Gibt es eine Chance, dass sie dich morgen Abend zu ihrem Essen einladen?«
    Wer rechnet denn damit ? »Funktioniert das Infrarotgerät nicht?«
    »Nein. Die haben in diesem Haus die ungewöhnlichste Abwehrtechnik, die mir je begegnet ist. Wir sehen ihre Körperwärme und wo sie stehen, aber wir schnappen nach wie vor nur Bruchstücke ihrer Gespräche auf.«
    »Ich kann es versuchen.« Vermutlich wäre es ein guter Anfang, mein Telefon einzuschalten. Angesichts der brennenden Verzweiflung, die ich vorhin über die telepathische Verbindung wahrgenommen hatte, war Jin ein recht bedürftiger kleiner Dämon. Er konnte zwar ausgehen und sich ein anderes Mädchen besorgen, aber er hatte Gefallen an einem Werwolf gefunden. Und es war keine Angeberei, wenn ich behauptete, dass wir bei hartem Sex einfach besser waren als die meisten Menschen. Wir konnten schlichtweg länger durchhalten.
    »Dann versuch es. Wir müssen in dieses Haus kommen und herausfinden, was sie vorhaben.«
    Ich stieß die Luft aus und hoffte inständig, dass Jin seine Lektion gelernt hatte und jetzt wie ein normaler Psycho vögelte anstatt wie ein perverser.
    Obwohl, gab es überhaupt so etwas wie einen perversen Psycho?
    »Ich gehe ins Blue Moon , Chef. Ruf mich auf dem Handy an, wenn ihr Quinn gefunden habt.«
    »Mach ich.«
    Ich tippte einmal an mein Ohr, um den Ton auszuschalten, den Peilsender ließ ich jedoch an. Dann zog ich mich um, stieg in mein Auto und fuhr zum Club. Wie üblich stand vor der Tür eine Schlange, aber da der Mond erst in ein paar Tagen voll sein würde, war sie noch nicht ganz so lang. Ich lief an der Schlange vorbei und ignorierte die gereizten Kommentare. Wenn sie zu dumm waren, in einem so beliebten Club wie diesem nicht dauerhaft einen Tisch zu reservieren, war das ihr Problem, nicht meins.
    Jimmy, der Türsteher, halb Mensch, halb Löwenwandler, grinste mich breit an und ließ seine Goldzähne blitzen, während er mich von oben bis unten musterte. »Das Kleid gefällt mir, aber das getrocknete Blut an Armen und Beinen macht mir etwas Sorge.«
    »Meinst du nicht, dass das als modischer Trend durchgeht?« Ich bezahlte den Eintritt und setzte mich in Pose.
    Er schnaubte etwas.

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