Huff, Tanya
Und Sie rühren nichts an, während ich weg bin."
„Einverstanden. Und
Sie fassen nichts an, bis die Spurensicherung da war und wieder weg ist."
Wieder der finstere
Blick. Er ging zwei Schritte, blieb stehen und sah zurück. „Jemand hat
versucht, Sie umzubringen."
„Möglicherweise."
Oder Peter. Oder Rose.
Er schüttelte den
Kopf, seine Miene schwankte zwischen Hochachtung und Ekel. „Ich wette, das ist
nicht das erste Mal." Er ging in sein Büro, ohne auf eine Antwort zu
warten.
Vicki rieb mit ihrem
rechten Daumen die schwachen Narben auf ihrem linken Handgelenk, sah wieder
das unmenschliche Lächeln und hörte den Dämon sagen: „Also du wirst das
Opfer sein." Ein Schweißtropfen, der nichts mit der Hitze zu tun
hatte, rann zwischen ihren Brüsten hindurch und weiter; sie spürte, wie ihr
Herz zu rasen begann. Der Tod war so nah gewesen, daß ein Schatten zurückblieb,
lange nachdem das eigentliche Wesen besiegt worden war. Geübt schob sie die
Erinnerung daran weg und vergrub sie tief.
Die Welt außerhalb der
Erinnerung schien einen Augenblick seltsam zu sein, dann schüttelte sie den
Kopf und zwang sich, wieder in die Gegenwart zurückzukehren. Draußen beim Auto
erzählte Rose Celluci irgendeine Geschichte, die jede Menge Armbewegungen
erforderte. Peter trieb sich schützend in der Nähe herum. Wenn Mike über etwas
lachte, das Rose gesagt hatte, sah Vicki Peters Schultern sich versteifen.
„Peter! Könnten Sie
bitte herkommen?"
Zögernd kam er.
Sie nickte in Richtung
des BMW. „Wie stehen die Chancen, daß Sie eine Fährte von einem Bremsschlauch
aufnehmen können?"
Peter warf einen Blick
in den Motor und rümpfte die Nase. „Schlecht bis gar nicht. Die
Bremsflüssigkeit riecht ziemlich stark. Warum fragen Sie?"
Vicki sah keinen Sinn
darin zu lügen, da die Werwölfe wußten, daß man sie mit dem Tode bedrohte. „Ich
glaube, jemand hat den gestrigen Unfall gedeichselt."
„Wow. Henry wird sauer
sein."
„Wieso Henry?"
„Nun, die haben seinen
Wagen auf dem Gewissen."
„Und uns drei fast
umgebracht", erinnerte ihn Vicki.
„Oh, ja."
Die Tür öffnete sich,
und der Mechaniker kam wieder. Er sah mürrisch aus. „Gut. Ich habe angerufen.
Er sagt, es kommt jemand vorbei. Später irgendwann." Er starrte finster
auf den BMW und dann hoch zu Vicki. „Er will mit Ihnen reden. Verlassen Sie
nicht die Stadt."
„Würde mir nicht im
Traum einfallen. Sie waren eine große Hilfe."
Er erwiderte ihr
Lächeln mit einem Schnauben und bückte sich, um an einem neueren Modell zu
arbeiten, einem blauen Saab, der schon bessere Tage gesehen hatte.
Vicki erkannte eine
Entlassung, wenn sie sie sah. Da es nichts mehr gab, was sie hier tun konnte,
beschloß sie, nichts darauf zu geben. „Kommen Sie, Peter."
Mit gerunzelter Stirn
folgte ihr Peter aus der Werkstatt.
„Was?" fragte
sie, als sie zu Mikes Wagen gingen.
„Es ist wahrscheinlich
nichts, aber während Sie sich mit Mr. Sonnenschein unterhalten haben, habe ich
an der Motorhaube herumgeschnüffelt. Wenn jemand an den Bremsen herumgebastelt
hat, muß er zuerst die Motorhaube aufgemacht haben." Er holte Luft.
„Jedenfalls glaubte ich gerade eine Sekunde lang, einen bekannten Geruch
aufgenommen zu haben. Dann habe ich ihn verloren. Es tut mir leid."
„Würden Sie ihn
wiedererkennen?"
„Schon."
„Gut, wenn Sie wieder
darauf stoßen, dann sagen Sie es mir sofort. Der Kerl ist gefährlich."
„He",
protestierte er. „Ich weiß. Es ist mein Paps, der angeschossen worden
ist."
Vicki fragte sich, ob
sie ihm sagen sollte, daß die Person, die Donald angeschossen hatte, und die
Person, die an Henrys Wagen herumgepfuscht hatte, wahrscheinlich nicht derselbe
Mann waren - die Taten waren viel zu unterschiedlich - und ihrer Ansicht nach
diese neue Bedrohung ohne ein Muster, das sie vorhersagbar machte, weit
gefährlicher war. Sie entschied sich dagegen. Was sollte es schon nützen?
Celluci sah zu, wie
Peter und Rose im Inneren verschwanden, dann stieß er aus Dr. Dixons Ausfahrt
zurück und fuhr Richtung Stadt. „Schwer, sie nicht zu mögen, was?"
„Was ist nicht
mögen?"
„Und das von der Frau,
die einmal gesagt hat, Teenager sollten verboten werden?"
„Sie sind auch nicht
gerade typische Teenager."
Mike warf ihr einen
Seitenblick zu. „Okay, was macht dir Sorgen? Du bist in einer ganz miesen
Stimmung, seit wir aus der Werkstatt weg sind."
Vicki schob ihre
Brille hoch und seufzte. „Ich habe nur nachgedacht... "
„Das wäre das
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