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Huff, Tanya

Huff, Tanya

Titel: Huff, Tanya Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blood Ties 01 - Blutzoll
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Kult?"
    „Konzentriertes Verlangen ist meist das, was dem
Dämon zum Durchbruch verhilft, und die meisten Gruppen erreichen nicht die
notwendige

Zielstrebigkeit." Henry zuckte die Achseln.
„Angesichts der Erfolgsquote stehen die Chancen gut, daß es sich nur um eine
Person handelt."
    Sie zuckte auch die Achseln. „Dann halten wir uns
an die Wahrscheinlichkeit. Irgendwelche charakteristischen Merkmale, nach
denen ich suchen soll?"
    Henry streckte den Arm aus und trommelte mit den
Fingern aufs Polster. „Wenn Sie mich fragen, ob ein bestimmter Typ von Person
Dämonen beschwört - nein. Nun", er runzelte die Stirn, als er noch einmal
darüber nachdachte, „in gewisser Weise doch. Es sind ausnahmslos Leute, die
nach einer simplen Lösung suchen, einem Weg, das zu bekommen, was sie wollen,
ohne dafür zu arbeiten."
    „Sie haben gerade die Lebenseinstellung von
Millionen von Leuten beschrieben", erklärte Vicki trocken. „Könnten Sie
etwas genauer werden?"
    „Der Dämon wird um materielle Güter gebeten; er
würde nicht töten müssen, wenn er in seinem Pentagramm eingesperrt bliebe, um
Fragen zu beantworten. Suchen Sie jemanden, der plötzlich zu großem Reichtum,
Geld, Autos gekommen ist. Dämonen können das alles nicht erschaffen, also muß
es irgendwoher kommen."
    „Wir können ihn wegen Diebstahls festnehmen?"
Sie konnten nicht jedes bißchen Bargeld, das in Umlauf war, markieren, aber
Luxusautos, Schmuck und Aktien konnte man zurückverfolgen. Vickis Puls raste,
als sie die Möglichkeiten durchging, die für Nachforschungen offenstanden. Ja!
Ihre Hände ballten sich, und sie schlug triumphierend in die Luft. Es war nur
noch eine Frage der Zeit. Sie hatten ihn. Oder sie.
    „Eines noch", warnte Henry und versuchte,
nicht über Vicki zu lächeln — wie nannte man das? Schattenboxen? „Je mehr
Kontakt diese Person mit Dämonen hat, desto labiler wird sie werden."
    „Ja? Nun, das ist ein weiteres Merkmal, nach dem
man suchen kann, aber man muß heute schon ganz schön ausgetickt sein, um
überhaupt aufzufallen. Was ist mit dem Dämon?"
    „Er ist nicht sehr mächtig."
    Vicki schnaubte. „Sie mögen einer Person mit einem
einzigen Hieb die Kehle herausreißen können... " Sie machte eine Pause,
und Henry nickte, womit er die nicht direkt gestellte Frage beantwortete. „...
aber niemand sonst, den ich kenne, kann das. Dieser Dämon ist mehr als mächtig
genug."

Henry schüttelte den Kopf. „Nicht im Vergleich zu
anderen. Er muß jedesmal trinken, wenn er gerufen wird, um auf Dinge in dieser
Welt Einfluß nehmen zu können."
    „Also waren die Todesfälle nur seine Art, sich zu
ernähren? Vollkommen zufällig?"
    „Sie bedeuteten der Person, die den Dämon
kontrolliert, nichts, wenn es das ist, was Sie meinen. Wenn der Dämon
geschäftliche oder persönliche Konkurrenten einer einzelnen Person getötet
hätte, hätte die Polizei sie inzwischen gefunden. Nein, der Dämon hat entschieden,
wo und von wem er trinkt."
    Vicki runzelte die Stirn. „Aber es gab ein
Muster."
    „Meine Vermutung ist, daß der Dämon, der gerufen
wurde, unter der Kontrolle eines anderen, mächtigeren Dämons steht und
versucht, den Namen dieses Dämons auf die Stadt zu schreiben."
    „Oh."
    Henry wartete geduldig, während Vicki diese neue
Information verdaute.
    „Warum?" Eigentlich war sie sich gar nicht
sicher, ob sie es wissen wollte. Oder ob sie überhaupt fragen mußte.
    „Zugang; unkontrollierter Zugang für den mächtigeren
Dämon und wie viele mehr von seiner Art er mitbringen möchte."
    „Wie viele Todesfälle noch, bis dieser Name
vollständig ist?"
    „Das kann man nie wissen."
    „Einer? Zwei? Sie müssen doch irgendeine
Vorstellung haben", brauste sie auf. Mit der einen Hand gab er ihr
Hoffnung, mit der anderen nahm er sie ihr wieder. Mistkerl. „Wie viele Tote im
Namen eines Dämons?"
    „Das hängt vom Dämon ab." Als Vicki finster
dreinblickte, stand Henry auf, ging zum Bücherschrank und schob eine der
Glastüren auf. Das Buch, das er herausnahm, hatte ungefähr die Größe eines
Wörterbuchs und war in Leder gebunden, das einmal rot gewesen sein mochte, ehe
die Jahre der Benutzung es zu einem abgenutzten, schmierigen Schwarz
nachgedunkelt hatten. Er setzte sich wieder, näher diesmal, drehte die dunkel
verfärbte Schließe und klappte das Buch auf.
    „Es ist handgeschrieben", staunte Vicki und
berührte die Ecke einer Seite. Sie zog rasch den Finger zurück. Das Pergament
hatte sich warm angefühlt, als

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