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Huff, Tanya

Huff, Tanya

Titel: Huff, Tanya Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blood Ties 04 - Blutpakt
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der
medizinischen Hoch schule heraus. Bei
Nummer neun kommen wir mit den Papieren aus, die wir auch sonst immer ausstellen, aber unter Garantie erkennt irgendwer Marjory Nelson. Ich werde dafür sorgen, daß man
sie nicht zu uns zurück verfolgen
kann. Alle werden beteuern, daß sie von nichts wissen und unschuldig sind; dann findet sechs Tage lang ein
großes Rätselraten statt, und danach
sind wir in Sicherheit und brauchen nicht mehr zu befürch ten, daß man uns entdeckt."
    Da
Dr. Burke jemanden atmen hören konnte, wußte sie, daß Catherine immer noch in
der Leitung war. Aber es verging eine Sekunde nach der anderen, ohne daß die
junge Frau etwas gesagt hätte. „Catherine?"
    „Nummer neun und zehn
terminieren?"
    „Ja, wir brauchen sie nicht mehr." Dr. Burke
fühlte, wie sich ein trium phierendes Grinsen auf ihrem Gesicht
ausbreitete, und machte keine Anstal ten, es zu unterdrücken.
„Wir haben ein Wesen entdeckt, das uns ganz al lein und aus sich selbst heraus die Tür
zum Nobelpreis öffnen kann."
    Catherine hörte nicht auf den Triumph in der Stimme
ihrer Vorgesetzten. „Aber das wird sie umbringen!"
    „Machen Sie sich nicht lächerlich! Die
beiden sind schon tot!"
    „Aber Dr. Burke
..."
    Dr. Burke seufzte und schob sich die Brille in die
Haare, um sich die Schläfen massieren zu können. „Kein aber,
Catherine. Die beiden stellen mittlerweile ein Risiko dar, das ich noch
hinzunehmen bereit war, als sie noch unsere einzige
Hoffnung auf Erfolg darstellten. Aber nun, wo sich Mr.
Fitzroy in unserer Gewalt befindet, bietet sich uns unbegrenzt Mate rial,
um Wissenschaftsgeschichte zu schreiben." Dr. Burkes Stimme wur de
weicher, denn sie hatte eingesehen, daß Catherine wieder einmal unauffällig
auf den Weg der größten Produktivität gelotst werden mußte. „Wenn
es Ihnen gelingt, Elemente aus dem Blut von Henry Fitzroy in Ihre Bakterien
zu integrieren, dann wird damit alles, was wir bisher vollbracht haben,
hinfällig. Wir bewegen uns hier auf eine ganz neue Ebene wissen schaftlicher
Erkenntnis zu."
    „Ja, aber
..."
    „Die Wissenschaft denkt nur nach vorne, Catherine. Sie
dürfen sich nicht selbst in der Vergangenheit einsperren!
Eine Gelegenheit wie diese bietet sich nicht alle Tage!" Die
Untertreibung des Jahres! dachte Dr. Bur ke, als das
triumphierende Lächeln erneut auf ihrem Gesicht auftauchte. „Beginnen Sie schon
einmal mit der Terminierung. Ich stoße dazu, so schnell ich kann. Um 7:47 Uhr
geht die Sonne unter; sorgen Sie dafür, daß
Mr. Fitzroy eine halbe Stunde vorher gut und sicher eingesperrt ist."
    „Ja,
Dr. Burke." Catherine klang halb betäubt, als sie antwortete. Sie hängte
den Hörer auf, ohne noch mehr zu sagen.

Dr. Burke schüttelte den Kopf
und legte ebenfalls auf. In ein paar Tagen würde sich Catherine in die neuen
Entdeckungen vertieft haben und darüber vergessen, daß Nummer neun und zehn je
etwas anderes gewe sen
waren als eine Sammlung von Versuchswerten und Daten. Was sie ja auch nur sind! ermahnte die Wissenschaftlerin sich
selbst streng.
    Einen Augenblick lang starrte Catherine den Hörer
angestrengt an und ließ sich dabei Dr. Burkes Worte noch einmal gründlich durch
den Kopf gehen.
Die Wissenschaft denkt nur nach vorne und durfte nicht in der Vergangenheit
verharren.
    Wissenschaft muß
stets nach vorne denken.
    Daran glaubte
Catherine aus tiefster Seele.
    Das Streben nach Wissen, in sich und aus sich selbst heraus, muß immer an erster Stelle stehen. Das waren ihre eigenen Worte zu Dr. Burke gewesen, damals, als sie auf der Suche nach
Fördermitteln und einem Laborplatz gewesen
war, um das volle Potential ihrer Bakterien entwickeln zu kön nen. Dr.
Burke war derselben Ansicht gewesen. Gemeinsam hatten sie dann das Streben nach
Wissen aufgenommen.
    Terminieren Sie Nummer neun und Nummer
zehn.
    Sie konnte das
einfach nicht tun.
    Dr. Burke war im
Irrtum. Die beiden waren am Leben.
    Sie würde das einfach nicht tun!
    Catherine holte tief Luft und glättete die Vorderseite
ihres Laborkittels. Dann drehte sie sich um. Nummer neun und zehn
saßen dort, wo sie sie hin gesetzt hatte, an der Wand und sahen
ihr zu, als würden sie wissen, worum es ging. Die beiden
vertrauten ihr. Sie würde sie nicht im Stich lassen.
    Leider konnte Catherine Nummer neun und zehn nicht einfach
in ih ren Transporter laden und mit ihnen in der Abenddämmerung
ver schwinden. Die beiden brauchten das Labor, um weiter
funktionieren zu können. Es blieb ihr also nichts anderes übrig, als

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