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Huff, Tanya

Huff, Tanya

Titel: Huff, Tanya Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blood Ties 04 - Blutpakt
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zuckende Blitze. Und der Tod muß weichen.
    „Vicki?"
    „Was?" Mit
weit aufgerissenen Augen drehte sich Vicki um.
    „Nichts." Jetzt, wo er ihre Aufmerksamkeit hatte,
wußte Celluci nicht recht, was er damit anfangen sollte. „Du
hast ausgesehen wie ..." Wie von Dämonen gehetzt. Das ließ er denn doch lieber
ungesagt.
    „... eine sehr müde Frau", ergänzte Henry geschickt.
„Findest du nicht, du solltest schlafen gehen?"
    „Nein. Wir sind noch nicht fertig. Ich gehe
schlafen, wenn wir fertig sind." Vicki wußte, wie sie sich anhörte: als
sei sie außer sich. Aber sie war an dem Punkt angelangt, wo ihr
das egal war. „Was haben wir unter Wer?' Einen
Wissenschaftler oder eine Gruppe von Wissenschaftlern, der oder die an der Uni
arbeiten, wußten, daß meine Mutter sterben würde, wissen, wie man Tote zum Leben erwecken kann und arrogant genug sind, dieses Wissen auch anzuwenden."
    „Die meisten Kriminellen sind arrogant." Mike
sackte in die Sofakis sen zurück. „Dadurch werden sie zu
Kriminellen. Sie denken, die Geset ze gelten nicht für
sie."
    Vicki schob ihre Brille zurecht. „Sehr
tiefsinnig, Detective, aber hier geht es nicht um einen
Einbruchdiebstahl im Eckladen, weil jemand Geld für Bier braucht. Wir brauchen ein
Motiv."

„Wenn du wüßtest, wie man die
Toten wiedererwecken kann, wäre das nicht
Motiv genug?" fragte Henry, und seine Augen wirkten mit einem Mal sehr dunkel. „Sie tun es, weil sie es können.
Sie empfinden es wahr scheinlich noch
nicht einmal als Verbrechen - das, was sie können, macht sie gottgleich. Da sind sie über solch
kleinliche Überlegungen, wie wir sie anstellen, erhaben."
    „Na ja!" Mike
schnaufte ein wenig. „Sie müssen es ja wissen."
    „Ja."
    Die einzelne Silbe ließ Cellucis Nackenhaar
sich aufstellen, und er stellte, zu spät allerdings, fest, daß
niemand Machtmißbrauch so gut ver steht wie derjenige, der
ebenfalls dazu in der Lage ist.
    Vicki schenkte den beiden keine Beachtung und schob ihre
Notizen zu einem ordentlichen Stapel zusammen, wobei ihre Bewegungen etwas eck ig wirkten. „Also
suchen wir an der Uni nach einem arroganten Wis senschaftler mit medizinischer Ausbildung, der wußte, daß meine Mutter bald sterben würde. Also nach so etwas wie der
sprichwörtlichen Steck nadel im ebenso sprichwörtlichen Heuhaufen."
    Mike zwang sich, seine Aufmerksamkeit statt
Henry vordringlicheren Aufgaben zuzuwenden. „Was ist mit der Chefin
deiner Mutter?"
    „Dr. Burke? Nein. Meine Mutter fand, Dr.
Burke sei die talentierteste Verwaltungsfachfrau, für die sie je
gearbeitet hätte. Da bleibt wohl keine Zeit, Tote zum Leben zu
erwecken."
    „Ja? Sie hat den Totenschein ausgestellt, also
ist sie Ärztin - ganz gleich, was sie sonst noch sein mag. Sie
wußte, daß deine Mutter sterben würde und sie ist als Fachbereichsleiterin weiß
Gott in der Lage, sich die notwendigen Gerätschaften zu
beschaffen, um ein geheimes Labor auszustatten." Mike fuhr sich mit
beiden Händen durchs Haar und versuchte, seinen übermüdeten Verstand dazu zu
bewegen, noch ein Weilchen durchzuhalten. „Sie ist zumindest ein Ausgangspunkt."
    „Ich habe morgen früh einen Termin bei ihr. Ich werde
sehen, was ich herausfinden kann." Vickis Ton legte
nahe, daß die junge Frau nicht wirk lich damit rechnete, Wichtiges zu entdecken.
    „Wir werden
sehen, was wir herausfinden können."
    „Nein, Mike!" Vicki schüttelte den Kopf und
wünschte dann, sie hätte es nicht getan: Um sie herum drehte sich
alles. „Da sind noch Fragen of fen, was Mr. Chen angeht. Ich hätte
gern, daß du die klärst."
    „Vicki, dieser Tom Chen ist eine Sackgasse."

Vicki drehte sich so, daß sie
Celluci direkt gegenübersaß, und richtete ihren
Rücken kerzengerade auf. „Trotzdem ist er unter Umständen die einzige wirkliche
Spur, die wir haben, und für die Sache morgen früh brauche ich dich nicht,
Mike."
    „Es ist nicht richtig, daß du das alles
allein machst."
    „Mache ich ja nicht. Es sei denn, du
willst wieder nach Hause."
    Mike warf Henry einen Blick zu, der aber auch keine Hilfe
war. „Na türlich will ich nicht wieder nach Hause!" brummte
er dann. Er gab nach, was blieb ihm auch anderes übrig - aber niemand
konnte verlangen, daß er es mit Fassung tat. „Was machen wir als
nächstes?"
    Zu seiner Überraschung beantwortete Henry die Frage.
„Schlafen. Mir bleibt ohnehin nichts anderes übrig. Der
Morgen naht, ich spüre es. Sie waren die ganze Nacht auf den Beinen, und Vicki
- ich kann die

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