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Huff, Tanya

Huff, Tanya

Titel: Huff, Tanya Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blood Ties 03 - Blutlinien
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Dave dasselbe tat und hielt sie geduldig vor sich ausgestreckt, während
Dr. Shanes Blick von der Marke wieder zu seinem Gesicht wanderte. „Ich bin
Detective-Sergeant Michael Celluci. Das hier ist mein Partner,
Detective-Sergeant Dave Graham. Wir würden Raymond
Thompson gern ein paar Fragen stellen."
    Der junge
Mann, der sein Gesicht in den Händen verborgen hielt, zuckte zusammen und richtete sich mit bleichem Gesicht und weit aufgerissenen Augen auf.
    „Im Moment würden wir Dr. Rax' Büro gerne lassen, wie es ist", fuhr Celluci fort und bediente sich absichtlich des sachlichen, beiläu figen Tons, den viele Menschen beruhigend finden. „Dr. Shane ...?"
    „Ja, natürlich. Gehen Sie doch in mein Büro." Sie wies auf die Tür zu ihrem Büro und preßte dann ihre Finger so fest
zusammen, daß die Fingerspitzen dunkel anliefen.
    .Vielen Dank."
    Die Wärme in
seinem Ton ließ sie ein wenig aufschrecken, dann entspannte sie sich sichtlich. Dave staunte nicht zum ersten Mal über
Cellucis Talent, die Sätze „Ich weiß, wie sehr Sie leiden, aber wir zählen auf
Sie. Wenn Sie zusammenbrechen, dann brechen alle anderen auch zusammen" in zwei einfache kleine Worte zu kleiden.
    Raymond Thompson war ein großer, dünner, ungeheuer ange spannter
Mann, der nicht stillhalten konnte; entweder sein Kopf war in Bewegung oder aber eine Hand oder ein Fuß. Er
war früher zur Ar beit gekommen, um
einige Dinge aufzuholen, die durch die Ankunft des Sarkophags liegengeblieben waren, und hatte Dr. Rax auf dem Boden
des Werkraums vorgefunden. „Ich habe ihn nicht angerührt, auch sonst nichts,
bis auf das Telefon. Ich habe den Notruf angerufen, denen gesagt, daß ich eine
Leiche gefunden habe, und bin dann in den
Flur gegangen, um zu warten. Mein Gott, das alles ... das alles ist so ... ich meine, mein Gott, hat ihn wer
umgebracht?"
    „Das wissen
wir noch nicht, Mr. Thompson. Dave hockte auf der Kante des Schreibtischs und ließ ein Bein baumeln. „Wir wüßten es sehr zu schätzen, wenn Sie sich daran erinnern
könnten, wie der
    Werkraum genau aussah. Sah er so aus wie das letzte Mal, als Sie dort waren?"
    „Ich habe
mich nicht wirklich umgesehen. Ich meine: Mein Gott, mein Chef lag da tot auf dem Fußboden!"
    „Aber nachdem Sie die Leiche entdeckt hatten, haben Sie sich doch bestimmt
kurz einmal umgesehen. Nur um sicherzugehen, daß da nicht noch jemand anders war."
    „Na ja..."
    „Der Werkraum...?"
    Der junge
Mann biß sich auf die Lippen, versuchte, sich zu erinnern, über den toten
Körper des Mannes, den er gemocht und den er respektiert
hatte, hinauszusehen. „Auf dem Fußboden lag Glas", sag te er langsam. „Von dem neuen Sarg war die
Plastikplane abgezogen worden - der sieht so aus wie ein Sarg aus der
achtzehnten Dynastie in einem Sarkophag aus
der sechzehnten, sehr merkwürdig -, aber ansonsten schien nichts zu fehlen. Ich meine: Wir hatten da einen ziemlich wertvollen Pektoralschmuck aus Fayence
und Gold zum Re staurieren auf einer Werkbank liegen, und der lag da
immer noch."
    Dave zog eine Braue hoch. „Fayence? Pektoralschmuck?"
    „Fayence, das ist eine Art Tonware, und ein Brustschmuck ist ein
..." Lange Finger zeichneten ein unverständliches
Muster in die Luft. „Nun ja, ich glaube, man könnte sagen, das sei
so eine Art dicke Halskette."
    „Von mehr als rein historischem Wert?"
    Thompson zuckte die Achseln. „Er besteht zu über fünfzig Prozent aus achtzehnkarätigem Gold."
    Celluci wandte sich vom Fenster ab, durch das hindurch er bis dahin den Verkehr auf der Queens Park Road beobachtet hatte, zufrieden,
daß sein Partner die Fragen stellte. Was immer auch die Gründe für Dr. Rax' Tod
gewesen sein mochten: Er war sicher, daß Raub
kein Motiv gewesen war. „Was ist mit der Mumie?" fragte er.
    „Eine Mumie
hat es nie gegeben."
    „Nein?"
Mike trat einen Schritt vor. „Ich sprach gestern mit einer Beamtin, die dabei
war, als man den Hausmeister aus dem Gebäude trug. Sie sagte, er habe eine
Mumie gesehen und daher einen Herz infarkt
erlitten. Er sei also, ganz grundsätzlich gesprochen, vor Furcht gestorben."
    „Er dachte, er habe eine Mumie gesehen! Jemand hatte einen leeren Sarg zurück in einen Sarkophag getan und den wieder versie gelt. Wir dachten, wir würden ein neues Stück Geschichte geliefert bekommen, und alles, was wir kriegten, war Luft!" Thompson lachte kurz und bitter. .Vielleicht hat das Dr. Rax umgebracht: wissenschaft liche Enttäuschung."
    „Also gab es keine

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