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Huff, Tanya

Huff, Tanya

Titel: Huff, Tanya Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blood Ties 03 - Blutlinien
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Mumie?"
    „Nein."
    „Da sind Sie ganz sicher?"
    „Glauben Sie mir, Detective: Ich hätte das gemerkt."
    Celluci fing einen vielsagenden Blick seines Partners auf und ent hielt sich
leicht grummelnd jeder weiteren Frage. Für jetzt und hier war er bereit, so zu tun, als habe er die
Erklärung der Wachtmeisterin Trembley
vom Vortag mißverstanden.
    Alle anderen Mitarbeiter wußten noch weniger zu berichten. Sie alle hatten Rax gemocht. Natürlich hatte er manchmal eine andere Meinung gehabt als einer der Kollegen, aber so war das eben: Bei zwölf Ägyptologen in einem Raum bekam man zwölf verschiedene Meinungen.
Eine Mumie hatte es nie gegeben. Eifersucht?
    Dr. Shane
seufzte und schob sich das Haar aus der Stirn. „Er war Kurator für eine
unterfinanzierte Abteilung eines provinziellen Mu seums. Ein guter Job, im Vergleich zu manch anderen auch ein presti geträchtiger Job, aber keiner, für den man
jemanden ermordet."
    „Ich nehme an, daß Sie als seine Assistentin als nächste auf der Liste stehen, was diese Stelle betrifft." Die Worte waren nur eine Feststellung
und vorsichtig formuliert.
    „Ich denke schon. Zur Hölle mit Rax: Ich bin die einzige, der Papierkram
noch mehr verhaßt ist als ihm." Sie preßte die Hände an den Mund und
schloß fest die Augen. „Mein Gott..." Einen Moment später sah sie mit
feuchten Wimpern wieder auf. „Tut mir leid. Für gewöhnlich bin ich keine solche
Heulsuse."
    „Es war ja
auch ein sehr ungewöhnlicher Tag", sagte Mike sanft und reichte ihr ein
Papiertaschentuch. „Dave, warum sagst du nicht den anderen Bescheid, daß alle nach Hause gehen können, die das wollen.
Aber weise sie darauf hin, daß wir eine komplette Inventur liste des Werkraums brauchen, sobald die
Spurensicherung durch
    ist. Vielleicht bleiben ja ein paar. Je eher wir wissen, ob etwas
fehlt, desto besser."
    Dave ging, und Dr. Shane putzte sich die Nase. „Sie gehen mit meinen
Mitarbeitern ziemlich selbstherrlich um, Detective."
    „Tut mir leid. Wenn Sie ihnen das lieber selbst sagen wollen ..."
    „Nein, ist ja gut. Sie machen das schon richtig." Ich wette, als junger Mann
sah er aus wie Michelangelos David. Dr. Shane schloß erneut die Augen. Gott,
ich glaube das alles nicht. Elias ist tot, und ich sitze hier und denke darüber
nach, wie gutaussehend der ermit telnde
Polizist ist.
    „Dr. Shane?
Geht es Ihnen gut?"
    „Ja." Sie öffnete die Augen und brachte ein dünnes Lächeln zu stande. Wirklich, alles in Ordnung."
    Mike nickte. Er konnte nicht umhin festzustellen, daß Dr. Shane ein
attraktives Lächeln hatte, selbst wenn es, wie jetzt, traurig und verzerrt war. Er fragte sich, wie dieses Lächeln wohl aussehen moch te, wenn sie
wirklich etwas zu lächeln hatte.
    „Also." Sie warf das durchnäßte Taschentuch in den Papier korb. „Für meine Mitarbeiter ist gesorgt, was haben Sie für mich geplant?"
    Mike fühlte, wie seine Ohren ohne richtigen Grund rot anliefen. Er
räusperte sich und dankte insgeheim Gott dafür, daß er nicht die Zeit gefunden hatte, zum Friseur zu gehen. „Wenn Sie sich Dr. Rax' Büro einmal anschauen könnten? Sie sind am besten in der Lage festzustellen,
ob etwas durcheinander ist."
    Das Büro des Kurators lag auf der anderen Seite des Gemein schaftsraums.
Mike schickte Dr. Shane allein voraus, denn Wachtmeister Harper winkte ihm zu.
    „Was ist?"
    „Presse."
    „Ja und?"
    „Sollte nicht
irgendwer eine Stellungnahme abgeben? Nur damit die uns nicht die Türen einrennen."
    Celluci schnaubte: „Die sollen ihre Stellungnahme haben!"
    Wachtmeister Harper sah dem Detective nach, der erhobenen Hauptes, die
Hände zu Fäusten geballt, den Flur hinabging und fragte
sich, ob es nicht besser gewesen wäre zu warten, bis Detective G raham die Vernehmung der Mitarbeiter beendet hatte. Er hatte so ein Gefühl, daß die Presse eine Stellungnahme bekommen würde, die niemand drucken konnte.
    Eine Reihe von Reportern, die sich im Sicherheitsbereich her umtrieben, erkannten den Detective, als ein Museumswächter ihn durch die Tür ließ.
    „Na toll", murmelte einer. „Die Mordkommission schickt Mr. Höf lichkeit in
Person."
    Die Fragen kamen schnell und geballt. Celluci wartete ab und starrte die Meute an, bis sie schwieg. Als der Lärm weit genug abge klungen war,
um sich verständlich machen zu können, räusperte er sich und fing an zu sprechen, wobei sein Ton klarmachte, was er von seinem
Publikum hielt. „In den frühen Morgenstunden dieses Tages wurde ein männlicher

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