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Huff, Tanya

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Titel: Huff, Tanya Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blood Ties 03 - Blutlinien
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Cordhose und einen dunkel blauen
Dufflecoat - für die meisten Orte dieser Stadt eine durchaus angemessene
Kleidung. Dennoch hatte sie das deutliche Gefühl, sie würde sich schlecht
gekleidet fühlen, wenn sie jetzt durch diese Tür ging und die Eingangshalle zu durchqueren hätte. Hotels, in denen sie gewöhnlich nach Verdächtigen suchte, hatten
in der Regel keinen Türsteher; wenn
sich dort jemand am Vordereingang herumtrieb, dann hatte man den dort plaziert, um ein eventuelles Auftauchen der
Polizei zu melden. Die Läden in der Umgebung solcher Hotels verkauften
Zigaretten und Kondome, keine Halsketten aus Diamanten und Smaragden, das
Stück zu siebentausend Dollar. Dort konnte man
die Fenster nicht einsehen, weil sie mit Sperrholzbrettern vernagelt waren -
hier waren sie golden eingefärbt.
    Ich werde mich nicht von einem Gebäude einschüchtern lassen. Das Plaza Hotel lag dem Museum direkt gegenüber auf der anderen Seite
der Bloor Street und war somit ein logischer Beginn für ihre Suche nach Tawfik. Vicki schritt am Türsteher vorbei, hastete
    mit einer Geschwindigkeit, die jeden zufälligen Mitbenutzer von den Füßen
gerissen hätte, durch die Drehtür und blieb dann in der Eingangshalle, die so still war, daß jeder Schritt auf dem hellgrünen Marmor unzählige Echos weckte, erneut stehen.
    Eins schienen wohl alle Hotels gemeinsam zu haben: Hinter der Rezeption
arbeiteten zwei gequält wirkende Angestellte, und davor warteten elf Menschen - elf sehr gut gekleidete Menschen, wie Vicki feststellte - darauf, sich eintragen zu
können. Die Detektivin seufzte leise und reihte sich bei den Wartenden
ein, wobei sie leise ihrer Dienstmarke
nachtrauerte, die ein solches Warten unnötig gemacht hätte.
    Als er beim Hotel ankam, wirkte sein Gang fast wieder so fest und sicher
wie sonst. Die riesige Energiemenge, die er mit dem Ka des Kleinkinds in sich
aufgenommen hatte, hatte wie ein Puffer den Zorn
seines Gottes ein wenig eingedämmt und bleibende Schäden verhindert. Es hatte in der Vergangenheit Zeiten
gegeben, da hat te er die Stätten
einer solchen Begegnung mit Akhekh auf dem Bauch kriechend verlassen
müssen und hatte Tage voller Angst und Schmerzen
gebraucht, um alles zu überstehen. Zum Glück würden die neuen Gefolgsleute bald
eingeschworen sein, weshalb sich die Aufmerksamkeit
seines Herrn nicht mehr ganz so ausschließlich auf ihn selbst richten würde.
    Akhekh war zwar keiner der wirklich mächtigen Götter, hatte aber trotzdem ein ausgeprägtes Bewußtsein dafür, welche Dienste man ihm als
Gegenleistung für Unsterblichkeit schuldete.
    Der livrierte Portier eilte herbei, um ihm die Tür zu öffnen, und er hastete
durch die Drehtür aus mattem Glas ins Foyer, wo ihn die Berührung mit einem vertrauten Ka abrupt zum Stehen brachte.
    Sie sah ganz ähnlich aus, wie sie sich selbst wahrnahm - nicht ganz so groß,
nicht ganz so blond und um das Kinn herum entschiedener. Aber was tat die Erwählte seines Herrn hier?
Sanft strich er über die Oberfläche
ihrer Gedanken. Er hatte Nächte damit verbracht, sich mit allen Einzelheiten ihres Ka vertraut zu
machen; es würde ihm keine Geheimnisse
vorenthalten können.
    Als er den Grund für ihre Anwesenheit im Hotel entdeckte, run zelte er die Stirn. Nach ihm suchte sie? Sie war keine Zauberin, konnte also von seinem Aufenthalt in ihrem Ka nichts ahnen ... ah, sie suchte,
weil jemand anderes sie darum gebeten hatte! Scheinbar war er im Museum nicht gründlich genug vorgegangen! Aber das war
egal. Er lächelte. Sein Herr würde nun das doppelte Vergnügen haben, denn er konnte den Plänen, die er für Ms.
Nelsons Leiden ge schmiedet hatte, nun auch noch Detective-Sergeant
Michael Celluci hinzufügen, ohne dessen Ka
auch nur berühren zu müssen.
    Aber in der
Zwischenzeit durfte er es nicht zulassen, daß die Er wählte seinen Zufluchtsort störte. Ohne ihr Bewußtsein auch nur an zurühren, änderte er Vickis Erinnerung an ihre
Nachforschungen.
    Wieso stehe ich jetzt schon wieder hier in der Schlange? fragte Vick i sich, schüttelte den Kopf und wandte sich zum Gehen. Sie werden jetzt keine anderen Informationen haben als vorhin schon. Compu tereinträge konnten geändert werden. Vielleicht hatte die Mumie sich ja auch
gar nicht unter dem Namen Anwar Tawfik eingetragen, und wenn der Manager noch nie etwas von einem solchen Mann gehört hatte, dann blieb ihr nichts anderes übrig,
als die anderen Hotels der Gegend
abzusuchen.
    Vielleicht
würde ihr ja später auch

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