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Hunde wuerden laenger leben, wenn

Hunde wuerden laenger leben, wenn

Titel: Hunde wuerden laenger leben, wenn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jutta Ziegler
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die
Fettleibigkeit, aber auch andere Tierkrankheiten zu »heilen«. So können Wirkstoffe
sehr
gewinnbringend
»zweitverwertet« werden. Der Markt dazu
muss natürlich erst geschaffen werden. Das
ist sicherlich kein großes Problem, da ja
auch in der Humanmedizin oft das Medikament zuerst da ist und dann der Markt dazu
geschaffen wird. (Siehe beispielsweise die
Herabsetzung der Normalwerte für das sogenannte »schlechte Cholesterin« oder die
äußerst dehnbaren Maßstäbe für Knochendichte oder Blutdruck. Hier werden ganz
willkürlich, meist bezugnehmend auf »Studien« der herstellenden Pharmaindustrie,
neue »passende« Bestimmungsgrößen
geschaffen. Damit fallen immer mehr
Menschen aus den »gesunden« Werten
heraus und werden therapiebedürftig, das
heißt sie benötigen entsprechende Medikamente.) Na, wunderbar! So entstehen
ständig neue Märkte.
    Prozac, das Ur-SSRI (SerotoninWiederaufnahmehemmer), hat das Bild der
Depressionen in der Öffentlichkeit stark verändert. Innerhalb eines Jahrzehnts (Ende
der 1980er bis Anfang der 1990er-Jahre)
entstand für SSRIs ein weltweiter Markt von
19 Milliarden Dollar, Antidepressiva trafen
den Zeitgeist und waren in der Gesellschaft
positiv besetzt, denn sie wirkten sowohl bei
Ess-, Sexual- und Angststörungen, als auch
bei Depressionen und posttraumatischen
Belastungsstörungen. Das Wirkungsspektrum wurde aber zusehends auf ein breites
Feld an leichteren Befindlichkeitsstörungen
wie Antriebsunlust oder fehlendes
Selbstwertgefühl ausgeweitet. Teenager
nahmen sie gegen Liebeskummer, Manager
gegen Erschöpfung und vernachlässigte
Hausfrauen gegen Frustration. Prozac
wurde zur gesellschaftlich anerkannten »
Glückspille« und in den Medien hoch gepriesen. Doch Mitte der 1990er-Jahre wurde
klar, dass unter Einnahme von Prozac
massive
Persönlichkeitsveränderungen
auftraten, und man erkannte den Zusammenhang zwischen Prozac und einer Häufung von Suiziden. Dem 18-jährigen Eric
Harris, der 1999 beim Schulmassaker an der
US-amerikanischen Columbine High School
zwölf Schüler und einen Lehrer erschoss,
war ein SSRI verschrieben worden. »Jedes
Mal, wenn an einer Schule jemand um sich
schießt, stößt man darauf, dass diese
Medikamente mit im Spiel waren«, sagte
Ann Blake, Autorin von »PROZAC:
PANACEA ODER PANDORA?«, in einem
Interview für den Daily Express. Auch die
Entzugssymptomatik wurde unterschätzt.
Aus den Problemen beim Absetzen von Valium und den sogenannten »Benzos« war anscheinend nichts gelernt worden. Schwere
Nebenwirkungen wie Schwäche, Erschöpfung, Übelkeit, Blutdruckanstieg, Schwindel
und Nervosität waren die Folge. Nach dem
Absetzen litten die Patienten an Erregung,
Verwirrtheit, Angst und blitzartigen
Panikattacken.
    Nach etlichen Prozessen und medialem
Druck (eine Vielzahl Geschädigter meldete
sich öffentlich zu Wort) zog der Pharmakonzern Eli Lilly »Prozac« vom Markt.
Und jetzt taucht es wieder in Form von Beruhigungstabletten für unsere Hunde auf und
wird fleißig und kritiklos verschrieben! Fragen Sie Ihren Tierarzt, der Ihrem Hund Reconcile verschreiben will, ob er Prozac kennt. Oder fragen Sie ihn lieber nicht, denn er
wird es vermutlich nicht wissen (wollen).
    Zurück zu Sandrina und ihrer Heilung:
Als mir Familie B. die Hündin vorstellt,
steht der verzweifelte Gedanke im Vordergrund, sie entweder wegzugeben oder gar
einschläfern zu lassen. Die Hoffnung auf
eine Besserung ist mittlerweile auf ein Minimum gesunken und mit der Tatsache, ihren
Hund ständig unter »Psychopillen« zu halten, kann sich die Familie nicht anfreunden.
    Doch so kompliziert Sandrinas
Vorgeschichte ist, so einfach ist die Lösung!
Wir stellen Sandrina auf das B.A.R.F.E.N.
(die biologisch artgerechte Rohfütterung)
um. Familie B. hat ab sofort den Auftrag,
jegliches industriell hergestellte Futtermittel
zu meiden. Das heißt: auch keine Leckerlis,
keine Hundekekse und auch keine Würste.
Also nichts, in dem Zusatzstoffe welcher Art
auch immer enthalten sein könnten.
Sandrina bekommt also Knochen mit viel
Fleisch. Diese zu zernagen und zu
verspeisen, beschäftigt den Hund stundenlang. Und siehe da – die Umstellung auf rohes Fleisch und Gemüse scheinen auch ihr
körperliches Befinden zu verbessern. Nach
der Darmsanierung und dem Darmaufbau
verschwinden die Durchfälle und ebenso die
Blähungen. Die unappetitliche Angewohnheit, den eigenen Kot aufzufressen
wird zwar besser, ganz lässt sie es aber noch
nicht.
    Wenn ich ehrlich bin, hatte ich

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