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die dich bereits mehr als einmal zu erwischen versuchte. Bis wir entdeckt haben, worum es sich dabei handelt, wird es dir nicht gestattet sein, allein unterwegs zu sein.«
Er war darauf vorbereitet, dass sie ärgerlich würde. Sklavin oder nicht, sie war nicht die Art von Dämonin, die jede Art von Beschränkung widerspruchslos akzeptierte. Nicht einmal solche, die für ihre Sicherheit sorgten.
Erstaunlicherweise konnte er in ihren wunderschönen Augen nichts anderes als ein Aufflackern von Besorgnis lesen.
»Du glaubst, ich bin immer noch in Gefahr?«
»Glaubst du das nicht?«
Sie kaute auf ihrer Unterlippe herum, bevor sie schließlich einen schweren Seufzer ausstieß. »In Ordnung, ich habe verstanden. Es war dumm von mir, dass ich allein aufgebrochen bin. Du kannst mich jetzt loslassen.«
Viper war befriedigt, dass sie anscheinend imstande war es der Logik zu erlauben, die Oberhand über ihr äußerst unabhängiges Naturell zu gewinnen. Auf seinen Lippen bildete sich allmählich ein Lächeln.
»Es ist wirklich bedauerlich.« Er strich mit den Händen 95
über die verlockende Wölbung ihrer Kehle. »Ich habe schon lange darüber nachgedacht, wie es wohl wäre, wenn du dich in dieser Position befändest. Natürlich kam in meinen Fantasien keine Kleidung vor, und es gab auch keinen schwe-benden Gargylen.«
»Ich habe dir gesagt...«
Ihre hitzigen Worte wurden abrupt abgeschnitten, als eine sanfte Brise aufkam. Sofort war Viper wieder auf den Beinen und schob Shay hinter sich.
»Meister«, rief Santiago aus den Schatten.
»Ja, Santiago, ich rieche es.«
Er spürte, wie Shay ihn an seinem Seidenhemd packte.
»Was riecht ihr?«
»Blut. Frisches Blut.«
»Verdammt.«
Ein Schauder lief Shay über den Rücken, als Viper sich langsam umdrehte, um sie anzusehen. Bis vor wenigen Momenten war es ihr gelungen, das lauernde Böse zu vergessen, das fest entschlossen schien, sie zu erwischen. Sie hatte sich so sehr darauf konzentriert, Levet vor Evor zu retten, dass sie ihren anderen Feind ganz vergessen hatte.
Dumm, dumm, dumm.
Und es war peinlich, dass Viper sich daran erinnert hatte, während es ihr entfallen war.
»Hast du Evor und seine Trolle getötet?«, fragte er.
Sein Tonfall war nur neugierig. Als sei es ihm vollkommen egal, ob sie die Trolle niedergemetzelt hatte oder nicht.
Und wahrscheinlich war es ihm tatsächlich völlig gleichgültig.
»Nein, ich habe sie nicht einmal zu Gesicht bekommen.«
»Also hast du niemanden gesehen? Und nichts gehört?«
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»Nein.«
Er neigte den Kopf zur Seite. »Und du hattest nicht das Gefühl, das sei ungewöhnlich?«
Shay zuckte die Schultern und dachte daran, wie sie eilig das Auktionshaus durchquert hatte. »Sie betreten das Auktionshaus selten vor Einbruch der Dunkelheit. Außerdem ha-be ich den Hintereingang benutzt und bin ohne Umweg zu den Kerkern gegangen. Meinst du, sie wurden angegriffen?«
»Irgendwer wurde jedenfalls angegriffen.« Er warf einen Blick auf das stumm daliegende Gebäude. »Warte hier.«
Shay beobachtete, wie Viper seinen Angestellten herbei-winkte und beide durch die Dunkelheit glitten. Im Handumdrehen waren sie mit den Schatten verschmolzen, und nicht einmal mit ihrer besonders guten Sehkraft konnte Shay jetzt auch nur ihre Silhouetten erkennen.
Sie wickelte den Umhang fester um ihren seltsamerweise kalten Körper. Da kam Levet geflattert und ließ sich neben ihr nieder.
»Vielleicht sollten wir einfach verschwinden«, murmelte sie.
»Meinst du?« Levet stemmte die Hände in die Hüften und sie sah mit zusammengekniffenen Augen an. »Aber warum sollten wir verschwinden, wenn wir auch auf dem Anwesen unserer Feinde bleiben und mit jedem Vampir knutschen könnten, der zufällig vorbeikommt? Und danach können wir uns mit Benzin übergießen und mit Streichhölzern spielen. Wie heißt es so schön? Der Spaß hört nie auf.«
Shay spürte, wie eine alberne Röte ihr Gesicht überzog.
Sie hatte nicht geknutscht. Nun, zumindest nicht absichtlich.
»Treib es nicht zu weit, Levet.«
»Was sonst? Hältst du mich dann fest und küsst mich zu Tode?«
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»Weißt du, ich könnte dich auch in die Zelle zurückbrin-gen«, knurrte sie.
» Sur le corps.«
Nur über seine Leiche? Shay zog die Brauen hoch. »Das ließe sich ebenfalls arrangieren.«
Vielleicht spürte er, dass er ihr den letzten Nerv raubte.
Jedenfalls hob Levet die Hände zu einer beschwichtigenden Geste.
»Schon gut, ma cherie. Es gibt keinen Grund, gleich
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