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Icarus

Icarus

Titel: Icarus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Russell Andrews
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seinem Körper.
    »Dann war da diese ach so perfekte Kunsttante aus So-ho. Ständig hat er von ihr erzählt. O Mann, ich hätte kotzen können. Und es muß schon einiges passieren, ehe ich kotzen muß.«
    Sie stand jetzt vor ihm und schaute auf ihn herab. Sie sah nicht besorgt aus. Eher wie ein Raubtier. Er spürte jetzt, wie es in seinen Händen zu kribbeln begann. Die linke wurde taub. Er streckte die Hände nach ihr aus, schlang beide Arme um ihre harten Oberschenkel, fiel nach vorn.
    »Er hat auch viel über Sie geredet«, sagte sie.
    Sie schien weit weg zu sein … war kaum noch zu erkennen …
    »Mein Gott, was weiß ich nicht alles über Sie. Über Ihren dämlichen Fleischladen. Ihr tolles Apartment. Über diesen Balkon, vor dem Sie solche Angst haben, über Ihre tolle Affäre in London. Wie Sie ein Baby haben wollten und Ihre Frau eine Abtreibung machen ließ. Kid hat mir alles über Sie erzählt. Sachen, von denen er noch nicht mal wußte, daß er sie mir verraten hat …«
    Es klang jetzt, als spräche sie im Zeitlupentempo. Alles lief jetzt in Zeitlupe ab. Seine Hände rutschten an ihren Beinen ab. Ihre Haut war so glatt, so warm. Er lag jetzt ausgestreckt auf dem Fußboden, und sein Kinn ruhte auf ihrem nackten Fuß. Mit dem anderen Fuß stieß sie gegen sein Kinn, und er spürte, wie er zur Seite rollte. Sich drehte … rollte … über den Holzfußboden …
    »Ich weiß, warum Sie hier sind«, sagte sie jetzt. Ihre Stimme war noch langsamer, klang noch tiefer, wie eine Schallplatte, die zu langsam abgespielt wird. »Ich weiß, was ich sagen soll. Ich bin auch dahintergekommen. Aber als er vorbeikam, um das verdammte Acid zu kaufen, wußte ich nicht, für wen es war. Ich hatte keine Ahnung, was er damit vorhatte …«
    Der Rest ergab für Jack keinen Sinn mehr. Es war zu langsam. Zu tief. Er trieb willenlos dahin. Er war fast weggetreten. Sein letzter Gedanke war: Verdammt, was hast du in meinen Drink getan …?
    Dann war er ganz still und rührte sich nicht mehr. Er lag auf dem Rücken, und Samsonite stand über ihm und setzte sich rittlings auf seine Brust.
    »Jetzt wird’s cool«, sagte sie. »Absolut und verdammt cool.«

Vierundvierzig
    Er hatte keine Ahnung, was er geträumt hatte oder was real war. Nicht, während es passierte, und nicht, nachdem es vorüber war.
    Alles war verzerrt und drehte sich. Verdreht. Manchmal köstlich. Und spaßig. Soooo spaßig. Er konnte nicht aufhören zu lachen, es war unmöglich, das Lachen zu stoppen. Nichts hatte sich jemals so gut angefühlt. Bis es sich schlecht anfühlte. Und dann war nichts mehr spaßig. Er konnte nicht aufhören zu weinen. Es war quälend. Entsetzlich. Unerträglich.
    Zuweilen war er nackt. Einmal lag er so auf dem Bett, und er konnte sich nicht rühren, er wußte nicht, warum, aber er konnte es nicht, und Caroline, seine süße Caroline, reizender als je zuvor, saß auf ihm, ritt auf ihm, ihre Augen verdrehten sich vor Ekstase, und sie sagte in einem fort: Ich liebe dich, Jack … ich liebe dich, Jack … ich liebe dich …
    Dann, plötzlich, war es nicht mehr Caroline. Sie war verschwunden, und statt dessen war da Samsonite. Lachend und stöhnend. Und triefend. Was war das? Was troff von ihr herab? Es war rot. Wein. Blut. Rot Rot Rot überall …
    Wie kam Grace dorthin? Sie war nackt, ebenfalls, spreizte die Beine und kletterte auf ihn. Sie war köstlich. Zierlich. Er wollte sie mehr, als er jemals jemanden gewollt hatte. Sie sagte etwas, ja, sie sagte Die Erfüllung. Sie zog es lang. Eeeerrrfffüüüüllluuuuunnngggg , so daß es klang wie ein Eisenbahnzug, der über Gleise rumpelte, um eine Kurve bog und für immer verschwunden war. Er war in ihr. Sie saß auf ihm, und er konnte sich in ihr spüren. Sie beugte sich vor, bückte sich, so daß ihre Brüste seine nackte Brust streichelten, und sie war sehr schön. So wuundeeerschöööön. Ihre Lippen waren weich und feucht, und er küßte sie. Ihre Zunge war in seinem Mund, erforschte seine Zähne und die Innenseite seiner Wangen. Ihr Atem war süß, wie Glyzinien, die über sein Gesicht wischten. Aber dann wurde ihre Zunge zu groß, um sie im Mund zu behalten. Sie war so lang wie eine Schlange. Es war eine Schlange. Sie zischte und leckte ihn, aber sie entfernte sich, schlängelte sich aus dem Bett, über den Fußboden. So dick, und sie wurde immer dicker. Sie wuchs. Dehnte sich aus wie ein Ballon, in den Luft hineingepumpt wird. Sie füllte den Raum. Und wurde länger. Schob sich aus dem

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