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Icarus

Icarus

Titel: Icarus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Russell Andrews
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richtige Entscheidung war.«
    »Vielen Dank für diese Information.«
    »Ich schildere nur, was ich gesehen habe. Und was ich wußte. Was immer zwischen den beiden gewesen ist, es war zu Ende.«
    »Außer, daß sie ihm einen Job verschaffen wollte.«
    Bella war sichtlich überrascht. Jack hörte, wie sie zwischen den Zähnen Luft einsog. Es erzeugte ein leises Pfeifen. »Ja«, sagte sie. »Sie wollte nicht, daß irgend jemand davon erfuhr, aber sie erklärte mir, daß sie ihm einen Job in einem der Restaurants geben wollte. Sie sagte, er wollte weg, um etwas Neues anzufangen. Nicht hier und nicht in New York. Sie wollte ihm in einem der Restaurants einen Posten als stellvertretender Geschäftsführer geben. Wahrscheinlich in London, soweit ich mich erinnern kann. Sie erzählte mir, Sie wollten sowieso nicht mehr nach London, daher nahm ich an, sie hätte deswegen das dortige Restaurant ausgesucht.«
    »Sie wollte Kid nach London schicken?«
    »Das hat sie mir gesagt, Jack. Und wirklich – jetzt wissen Sie alles, was ich weiß.«
    Jack gab Bella einen Kuß auf die Wange und verließ das Restaurant.
    Ja, er wußte alles, was sie wußte. Und alles, was die Trottys wußten, und auch alles, was Susanna Rae Hale wußte.
    Aber das war nicht genug. Noch nicht.
    Er kam dem Rätsel näher. Zum erstenmal spürte er, daß er den Dingen auf die Spur kam.
    Aber noch wußte er nicht annähernd genug.

Achtundvierzig
    Es ging langsam dem Ende entgegen.
    Dieser war fast der letzte. Kaum jemand war noch übrig.
    Das war gut, das war sogar sehr gut, denn plötzlich war alles sehr, sehr ermüdend.
    Niemand war in der Nähe, nur der alte Mann, und er war genau dort, wo er sein sollte. Das war das Erstaunliche mit den Menschen. Sie waren so kalkulierbar. Sie waren immer genau dort, wo sie sein sollten. Sie waren so kalkulierbar. Und kalkulierbar war ein anderes Wort für weich.
    Das war doch richtig gut, nicht wahr? Wer hatte das gesagt? Warum war es so schwierig, sich solche Dinge zu merken? Zum Beispiel, wer gesagt hatte: »Kalkulierbar ist ein anderes Wort für weich.«
    Nun ja. Es war nicht so wichtig. Nichts war wichtig außer dem, was hier und jetzt getan werden mußte. Und schnell. Bald wären noch mehr Leute hier. Viel Zeit blieb nicht.
    Es mußte jetzt geschehen.
    Nur der Rücken des alten Mannes war zu sehen. Und er hatte etwas im Arm. Oh, das war einfach zu perfekt…
    Los!
    Drei leise Schritte. Nimm das Messer, das lange schöne Messer auf dem Hackklotz. Drei weitere Schritte. Er hörte etwas. Er dreht sich um …
    Stoß zu. Jetzt! Er ist überrascht. O ja, das ist er. Und er taumelt. Das wird nicht schwierig, er ist zu alt, um sich zu wehren …
    Er blutet. Er kann nicht fassen, was er sieht. Er kann nicht fassen, daß du hier bist und daß du so stark bist. Er kann nicht glauben, daß er sterben wird. Keiner von ihnen hat geglaubt, daß er sterben würde …
    Benutz das Messer abermals. Stech ihn. Schneide ihn. Schlitz ihn auf, und sorge dafür, daß er niemals wieder fühlen oder denken oder jemals etwas von dem verraten kann, was er weiß …
    Aber auch der alte Mann ist stark. Mein Gott, wie kann er nur so stark sein? Und warum wehrt er sich noch? Weiß er nicht, daß es sinnlos ist? Es ist sinnlos, sich gegen den Tod zu wehren. Der Tod gewinnt immer …
    Hör auf, dich zu wehren!
    Ist er wirklich so stark? Oder wirst du schwach? Ist das möglich? Wirst du schwächer? Nein, nein, nein, nein, nein, nein! Du bist nur müde. Du brauchst einfach nur Schlaf.
    Aber zum Schlafen ist keine Zeit.
    Keine Zeit.
    Du mußt abhauen. Leute kommen. Sie sind bald hier.
    Schlaf, wenn alles erledigt ist. Schlaf, wenn du in Sicherheit bist. Schlaf, wenn alles vorbei ist.
    Und es ist fast vorbei. Der alte Mann wehrt sich nicht
    mehr. Er bewegt sich auch nicht mehr. Er ist völlig still. Es ist fast geschafft …

Neunundvierzig
    Patience McCoy entschied, daß sie tatsächlich eine Idiotin war. Wieviel einfacher hätte es noch sein können? Es war Grundregel 101 für polizeiliche Ermittlungen. In einer TV-Krimiserie hätten sie das sicher noch vor dem ersten Werbeblock gebracht. Also warum, zur Hölle, war sie nicht eher daraufgekommen?
    Lewis, der Akten-Freak, hatte sie nicht nur zurückgerufen, er war tatsächlich in ihr Büro gekommen. Er hatte seine geliebten Aktenberge verlassen, um ihr die Neuigkeit persönlich zu überbringen.
    »Was haben Sie für mich, Sie Akten-Adonis?« fragte sie.
    »Absolut nichts über Jack Keller außer einem

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