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Ich bin alt und das ist gut so

Ich bin alt und das ist gut so

Titel: Ich bin alt und das ist gut so Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Ruetting
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Körper, denn sie sind ja praktisch nicht zu trennen. Psychische Symptome wie Angst, Unruhe sind für die Arzneifindung oft wichtiger als z. B. die Größe eines Magengeschwürs. Auch im Fortschritt der Heilung muss es zuerst zu einer Verbesserung des psychischen Zustandes kommen, die organischen Veränderungen heilen in der Folge. Jede Erkrankung ist eben eine Störung des ganzen Menschen, nicht nur seiner Körperfunktionen, und jede homöopathische Arznei wirkt in diesem Sinne auch auf den ganzen Menschen.
    Homöopathische Arzneien sind in flüssiger Form, als Pulver, Tabletten und als winzige Milchzucker-Streukügelchen (Globuli) erhältlich. Diese sind besonders beliebt bei Kindern und Tieren, weil sie süß schmecken.
    Als Faustregel für die Einnahme homöopathischer Arzneien gilt: Akute Leiden verlangen niedrige, chronische hohe Potenzen. Wobei es sich von selbst versteht, dass bei chronischen Krankheiten immer ein Arzt zurate gezogen werden sollte. Akute Beschwerden lassen sich nach einiger Erfahrung und Kenntnis der individuellen Körperreaktionen meist gut selbst behandeln.
    In akuten Fällen nimmt man im Allgemeinen stündlich bis dreistündlich drei bis fünf Tropfen in einem Teelöffel Wasser oder eine kleine Messerspitze (erbsengroß) des Pulvers oder eine Tablette oder fünf Streukügelchen. Pulver, Tabletten und Streukügelchen lässt man im Mund zergehen. Die Mittel wirken am besten, wenn sie morgens auf nüchternen Magen, vor den Mahlzeiten und abends vor dem Schlafengehen eingenommen werden. Bei chronischen Leiden genügt meistens ein- bis dreimaliges tägliches Einnehmen.
    Weitere Regeln für die Anwendung homöopathischer Arzneien:
    Wenn ein Mittel bei akuten Fällen nach einigen Stunden noch keine Besserung gebracht hat, ist es das falsche und hilft auch bei längerer Einnahme nicht.
    Das richtige Mittel kann zunächst eine Verschlimmerung herbeiführen. In diesem Fall eventuell nach Absprache mit dem Arzt eine höhere Potenz des gleichen Mittels probieren.
    Nicht mehrere Mittel gleichzeitig oder im Wechsel nehmen.
    Während der Einnahme homöopathischer Mittel Kaffee, schwarzen Tee, Kräutertee mit medizinischer Wirkung wie Kamillentee, Abführ- und Nierentee meiden – zu möglichen Ausnahmen können Sie Ihren Arzt fragen; ebenso chininhaltige Getränke, Kräuterliköre, andere Medikamente, es sei denn, sie sind ausdrücklich und in Kenntnis der Einnahme des homöopathischen Mittels verordnet; ferner Hustensirup und -bonbons, Schlaf- und Beruhigungsmittel, Aufputsch- und Abführmittel (auch pflanzliche); ebenso Salben und Bäder mit starken ätherischen Ölen (Kampfer, Eukalyptus, Menthol usw.).
    Ein paar Beispiele zum Einsatz von homöopathischen Arzneimitteln:
    • Die Rinde des Seidelbastes ruft bei einem gesunden Menschen Hautausschläge hervor, die der Gürtelrose ähneln. Also findet eine Tinktur von Seidelbast in homöopathischer Potenzierung bei Gürtelrose Verwendung.
    • Jemand leidet an Schlaflosigkeit, die der nach dem Genuss von Kaffee ähnelt. Ihm wird Coffea helfen. Gerade bei Schlaflosigkeit gibt es allerfeinste Nuancierungen. Nux vomica, die Brechnuss, wird z. B. demjenigen verordnet, der nach drei Uhr morgens nicht mehr schlafen kann, weil er sich geärgert oder zu viel Wein getrunken hat. Eisenhut dagegen einem Menschen, den der Schlaf als Folge eines heftigen Schrecks flieht, und so fort.
    • Cocculus verursacht Müdigkeit, Schwindel, Übelkeit. Es bewährt sich entsprechend dem homöopathischen Prinzip also folgerichtig bei Reisekrankheiten sowie bei Übermüdungserscheinungen nach Nacht- und Schichtarbeit (speziell von Krankenschwestern).
    • Natrium muriaticum bringt einen gesunden Menschen zum Grübeln und folglich kommt dieses Mittel zum Einsatz, wenn man sich ständig mit den gleichen unangenehmen Gedanken an die Vergangenheit den Kopf zermartert.
    • Bei Herzmuskelschwäche älterer Menschen empfiehlt sich Crataegus (Weißdorn).
    • Bei akutem Muskel- oder Gelenkrheumatismus, Ischias etc. Rhus toxicodendron.
    • Bei Entzündungen Aconitum, das übrigens auch Pferden hilft, die aufgrund von zu viel Hafer und zu wenig Bewegung zu »Kreuzverschlag« neigen, wie es auf dem Lande heißt.
    Wenn ich hier der Homöopathie einen so großen Stellenwert einräume, so nicht etwa, um die Allopathie zu verteufeln, die ja durchaus ihre Berechtigung hat – sondern weil ich meine, dass man zunächst einmal versuchen sollte, die Abwehrkräfte des Körpers zu stärken und mit

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