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Ich bin die Nacht

Ich bin die Nacht

Titel: Ich bin die Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ethan Coss
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hilflos schlug Marcus mit der Faust gegen die Wand. Vor dem Haus stand kein neuer Wagen, also musste Foster bereits hier gewesen sein und auf ihn gewartet haben.
    Der Sheriff hatte alles geplant, und er, Marcus, war direkt in die Falle getappt.
    Er hörte, wie sich aus Richtung des Schuppens rasche Schritte dem Haus näherten. Der Sheriff hatte nicht lange gebraucht, um sich zu befreien und die Verfolgung aufzunehmen. Hastig hielt Marcus Ausschau nach irgendetwas, das er gegen die Verfolger einsetzen konnte, doch es lagen nur ein paar Steine am Boden. Er fluchte lautlos.
    »Gib auf, Junge! Du kannst nirgendwohin«, rief der Sheriff, als er um die Hausecke bog.
    Nur noch Sekunden, und sie hatten ihn. Die Falle war fast zugeschnappt, und er hatte nicht die leiseste Ahnung, wie er entkommen sollte.
    Marcus dachte fieberhaft nach. Sobald er den Kopf um die Hausecke streckte, bekam er eine Kugel verpasst. Aber wie sollte er die Verfolger ausschalten oder wenigstens ablenken, und sei es nur für ein paar Sekunden?
    In den Schatten neben der Hauswand entdeckte er einen zusammengerollten Gartenschlauch mit Sprühdüse.
    Ein Gartenschlauch. Wäre die Situation nicht so ernst gewesen, er hätte laut gelacht. Aber wenn der Sheriff und sein Deputy ihn erwischten, gab es überhaupt nichts mehr zu lachen.
    Kurz entschlossen packte Marcus mit der linken Hand die Sprühdüse beim Pistolengriff, während er mit der rechten den Wasserhahn voll aufdrehte. Dann ergriff er einen handtellergroßen Stein und huschte im Schutz der Dunkelheit zur Vorderseite des Hauses. Der nasse Schlauch wand sich wie eine riesige, feucht glänzende Schlange über den Boden.
    Als er um die Ecke bog, richtete er den Schlauch auf Fosters Gesicht. Der eiskalte Wasserstrahl erwischte den Deputy voll.
    Foster feuerte, schoss aber daneben.
    Marcus schleuderte den Stein nach dem Deputy und traf ihn mitten auf die Stirn. Foster schrie auf und gab blindlings einen weiteren Schuss ab, doch die Kugel jagte in den Nachthimmel.
    Marcus stürmte auf ihn zu. Gerade als Foster sich aufrappelte, traf er den Deputy mit der Faust. Foster taumelte zurück. Marcus setzte einen zweiten harten Hieb mitten in das Gesicht des Mannes. Der Deputy ging zu Boden.
    Marcus raffte Fosters Pistole auf, rannte zu seinem Wagen und fluchte laut, als er entdeckte, dass Foster ihm die Reifen zerstochen hatte.
    Ein Schuss peitschte. Marcus duckte sich hinter den Pick-up und feuerte in rascher Folge mehrere Kugeln in Richtung des Sheriffs, der hastig an der Hauswand Deckung suchte. Marcus’ Hände waren ruhig, aber innerlich bebte er vor Angst. Er wusste nicht, ob er es noch fertigbrachte, einen Gegner zu töten, selbst wenn der es auf sein Leben abgesehen hatte. Das war etwas vollkommen anderes als die Prügelei mit Glenn, dem Cowboy, und seinen Kumpanen. Die Verletzungen, die er den Schlägern zugefügt hatte, heilten wieder. Aber jemanden zu töten …
    Marcus wusste, wie das war. Er hatte schon einmal getötet. Aus nächster Nähe. Und jetzt war er wieder zur falschen Zeit am falschen Ort, in einem Kampf auf Leben und Tod. Seine Gegner würden keine Bedenken haben, ihm das Leben zu nehmen, aber Marcus wusste nicht, ob er selbst mit noch mehr Blut an den Händen weiterleben konnte.
    Er versuchte, im Schutz der Dunkelheit zum Streifenwagen zu rennen, doch der Sheriff hielt ihn seinerseits mit Schüssen nieder. Marcus feuerte noch zwei Kugeln auf die Hausseite. Nach dem zweiten Schuss fuhr der Schlitten nicht mehr in Feuerstellung zurück. Er hatte keine Munition mehr.
    Jetzt blieb ihm nur noch eine Chance.
    Die Flucht.
    Er ließ die Pistole fallen, rannte in die Dunkelheit und versuchte, so viel Abstand wie möglich zwischen sich und die Männer zu bringen, die ihn töten wollten.
***
    Der Sheriff spähte angestrengt in die Dunkelheit, doch Marcus war verschwunden. Er hörte nur noch die Schritte, die sich entfernten und rasch leiser wurden.
    »Gottverdammt!«, fluchte er. Zu Fuß würde er den jüngeren Mann niemals einholen.
    Foster kam zu ihm. Der Deputy wischte sich das Blut aus dem Gesicht.
    »Wo ist der Mistkerl?«, fragte er mit hasserfüllter Stimme.
    »Abgehauen«, sagte der Sheriff. »Wahrscheinlich Richtung Highway.«
    Foster hielt sich vorgebeugt, die Hände auf die Knie gestützt. »Sollen wir hinterher?«, fragte er.
    »Nicht zu Fuß. Keine Sorge, den kriegen wir schon. Ich weiß, wohin er will. Der kommt nicht weit.«
***
    Während die Jagd auf Marcus den Sheriff und seinen

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