Ich bin eine Nomadin
rufen. Sie könnten jedes Mal, wenn der Bau einer Kirche in einem muslimischen Land verboten wird, Delegationen entsenden. Wo die OIC nach islamischer Dominanz und Aushöhlung der Menschenrechte trachtet, würde eine christliche Konferenz die Verteidigung der westlichen Zivilisation und die Förderung der Menschenrechte anstreben.
Eine Konfrontation zwischen den Werten des Islam und den Werten des Westens ist unausweichlich. Die beiden Zivilisationen prallen derzeit schon aufeinander, und in gewisser Weise befinden wir uns bereits im Krieg. Dass die westliche Zivilisation überlegen ist, ist keineswegs nur meine Meinung, sondern eine Tatsache, die ich am eigenen Leib erfahren habe und bis heute Tag für Tag schätze. Ich gehe davon aus, dass sich der Westen am Ende durchsetzen wird. Die Frage ist nur, wie.
Können die christlichen Kirchen vielleicht dazu beitragen, die heranrollende Woge des gewalttätigen Islam zu stoppen? Kann die heutige Christenheit eine Rolle dabei spielen, die Werte der westlichen Zivilisation zu bewahren? Kann sich der Vatikan an dieser Kampagne beteiligen, sie womöglich anführen – oder ist er dazu verdammt, zu einem rein dekorativen Relikt zu verkommen wie die europäischen Königshäuser oder die Fischgabel? Werden die etablierten europäischen Kirchen meinem Aufruf folgen oder werden kulturelle und moralische Relativisten die Oberhand behalten, einflussreiche Christen wie der Erzbischof von Canterbury, der öffentlich erklärt, er habe »Verständnis« für die Scharia?
Die Globalisierung ist kein rein ökonomischer Prozess, der darin besteht, dass Jobs in Billiglohnländer verlagert und Waren in wohlhabende Länder transportiert werden. Es geht dabei auch um Menschen. Als die Welt während des langen Wirtschaftsaufschwungs im Westen nach dem Zweiten Weltkrieg zu einem großen Markt zusammenwuchs, gelangten in einer außergewöhnlichen Geschwindigkeit Millionen von Menschen aus historisch muslimischen Ländern nach Europa – es ging viel schneller als die Einführung des Christentums in den europäischen Kolonien oder der Marsch muslimischer Armeen von der Arabischen Halbinsel aus ins Herzen Europas in dem Jahrhundert nach dem Tod des Propheten. Und diese Millionen moderner Muslime brachten ihre mittelalterlichen Moralvorstellungen mit.
Als Erste kamen Gastarbeiter, die lediglich eine Zeit lang in Europa arbeiten wollten. Sie verließen ihre Familien in abgelegenen Dörfern in Marokko oder Anatolien. Ihr Glaube glich stark dem meiner Großmutter: eine verwässerte, abergläubische Tradition, eher eine Reihe kultureller Bräuche als ein Kodex. Außerdem gab es in Europa kaum Moscheen, die sie in ihrem Glauben gestärkt und überwacht hätten. Viele Einwanderer tranken Alkohol und nahmen andere westliche Gewohnheiten an, befolgten hingegen die muslimischen Verhaltensregeln wie die fünf täglichen Gebete nur noch gelegentlich.
In den Achtzigerjahren war der Islam nach der Besetzung der Großen Moschee von Mekka und der Iranischen Revolution erneut auf dem Vormarsch, komplette Großfamilien siedelten sich in europäischen Wohnvierteln wie Whitechapel, Berlin-Kreuzberg und Amsterdam-West an. Sie versammelten sich in bunt gemischten Gemeinschaften aus verschiedenen Regionen. Vor allem dort, wo das Gastland nicht die einstige Kolonialmacht war (und folglich keine gemeinsame Sprache existierte), blieben die Gemeinschaften umso mehr unter sich, je größer sie wurden. Die Einwanderer kauften in ihren eigenen Läden ein und sahen sich per Satellit türkisches oder marokkanisches Fernsehen an. Und dann kamen die Imame.
Genau wie europäische Regierungen und andere Organisationen der Zivilgesellschaft die Absichten der radikalen, expansionistischen Protagonisten des Islam unterschätzten, versäumten es die katholischen wie die protestantischen Kirchen, den neuen muslimischen Einwanderern die spirituelle Leitung zu geben, die sie suchten. Freilich boten viele christliche, ehrenamtliche Helfer den Einwanderergemeinden neutrale und pragmatische Beratung sowie soziale Unterstützung. Die Wohltätigkeit des Islam hängt vom Glauben der Bedürftigen ab; die christlichen Helfer gingen in ihrer Auffassung von Ökumene jedoch so weit, dass sie keinen Versuch unternahmen, die Menschen, die sich an sie wandten, zu bekehren. Ökumene ist für die meisten Christen ein Gradmesser des Fortschritts, weil sie die freie Wahl der religiösen Überzeugungen und Formen der Anbetung ermöglicht und zugleich
Weitere Kostenlose Bücher