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Ich bin Henker: Liebesgeschichten (German Edition)

Ich bin Henker: Liebesgeschichten (German Edition)

Titel: Ich bin Henker: Liebesgeschichten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rajesh Parameswaran
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mein Verhalten von neulich? Aber nein, keine Sorgen, fiel mir ein, kleines Mädchen sagt nie ein Wort zu niemandem.
    Ich versuchte zu hören, was passiert in den Zellenblocks, aber ich hörte nichts. Ich besorgte mich: Und wenn Margaret Wärter erzählt, sie ist meine Frau? Dann ist mein Job ziemlich futsch.
    Ich spähte mein Gesicht um die Ecke, um zu sehen, was machen sie, aber ich sah nichts. Margaret stand irgendwie da und bückte, und Wärter war ein bisschen Schritt weg. Was ging vor? Was redeten sie? Oh Gott.
    Schließlich drehten sie Köpfe um, und ich schwups zog Kopf wieder weg. Ich setzte mich ins Büro und tat wie ganz uninteressiert, und ihr Tapp-tapp-tapp kam näher.
    Wärter kam Erster. In seinem Gesicht war kein Zorn, nur normale Wärtermienen, und ich wusste, alles in Ordnung. Fiel mir großer Stein vom Herz! Aber dann kam Margaret, und ich sah sie und dachte, oh nein, was hast du für einen Mistfehler gemacht! Ihre Augen hatten rote Ränder wie nach Tränenrollen, und sie guckte mich nicht in die Augen. War ganzer Fortschritt von Ehebeziehung zu meiner Frau jetzt wieder im Bach? Ich wusste nicht.
    »Einen Moment bitte, meine Dame, ich muss Ihnen noch einige Formulare aushändigen«, sagte Wärter. Er trat hinter mich, und Margaret stand nur da mit Gesicht wie mitten in einem komischen Traum, und ich wusste nicht, wer ist da in ihrem Kopf?
    Dann Wärter rief mich und ich ging zu ihm nach hinten. »Los Mann«, flüsterte Wärter, »frag sie, ob sie uns Trinkgeld dalässt.«
    »Kann ich nicht, Wärter«, ich antwortete. »Sie haben sie rumgeführt, vielleicht besser fragen Sie.«
    Wärter gab mir Kopfnuss. Junge, tat so weh! »Das war keine Frage, Mann!«
    Ich musste also wie Schaftrottel zu meiner Margaret-Frau gehen. Ohne ihr Gesicht zu gucken, ich sagte: »Verzeihen Sie, meine Dame.«
    Jetzt guckte nur Margaret mein Gesicht. Ihre Augen, die sonst so weit weg waren, jetzt endlich guckten auf mich. Ich sah sie aus Augenwinkel: Ihre Miene war offen wie bei kleinem Mädchen, aber müde wie von alter Frau. Sie sah ganz anders aus. Bist du immer noch selbe Margaret?, ich wollte sie fragen, aber ich konnte nicht. Ich merkte, auch die Wärteraugen starrten auf mich. Ganz leise ich fragte: »Meine Dame, würden Sie bitte etwas Trinkgeld geben? Für uns, die Hausmeister von Gefängnis? Für Essen, was wir ihr gegeben haben? Für schmerzfreien Strick mit Wachs?«
    Nach ihrem Gesicht zu sagen, brauchte sie einen Moment, um zu verstehen. Schließlich holte sie Portemonnaie raus und ließ ein paar traurige Geldmünzen in meine Hand fallen. Ich konnte nicht mehr Margaret angucken und guckte runter auf das Geld. Wie waren ihre Gedanken über mich? Ich wollte lieber nicht wissen.
    Später an diesem Tag Wärter nahm mich bei die Seite. »Hast du alles vorbereitet für das Hängen?«, fragte er.
    »Ja, Wärter.«
    »Mach es wieder rückgängig. Dieses Mädchen hängen wir nicht.«
    Ich guckte Wärter an mit Fragegesicht, aber oh je, ich wusste, wie er meint.
    »Ministerium sagt, wir machen die andere Exekution«, sagte Wärter.
    Dieser Tag war schwieriger Tag. Ich pfiff Hilfsjungs von Ministerium zusammen und fuhr stundenlang im Laster über die Holperstraßen, um passende Steine zu finden. Ich baute Galgen ab und machte im Exekutionsraum alles neu.
    Am Abend ich gab mir schönste Mühe, aber Margaret fasste mich nicht an, obwohl ich großes Indianerehrenwort hielt und nie mit ihr machte wie mit meiner ersten Frau, obwohl ich fragte und bohrte und sie erinnerte: »Wie hast du mir versprochen? Hast du schon vergessen?«
    »Dann brüll mich doch an«, schrie sie. »Verprügel mich. Los! Bring mich doch um. Wenn sie dich dafür belangen, kannst du dich ja selbst hinrichten.«
    »So ein Unsinn«, ich antwortete. »Niemand kann Solohinrichtung von sich selber machen. Wie soll er das anstellen?«
    Sie trat mich und kratzte wie Catty, aber Sofaschlafen kam nicht in Frage diesmal. Sollte sie ruhig ihre Decke nehmen und gehen Fußbodenschlafen, ich schlief in meinem Bett, basta.
    Nächste Tag ich wachte auf vor Morgen. Vorsichtig machte ich großen Schritt über schlafende Margaret und bügelte das schicke weiße Kragenhemd und die blaue Kurzehose. Ich schnallte meinen Gürtel und zog die weißen Strumpfsocken an. Es war meine Hinrichtungstaguniform. Ich polierte die schwarzen Schuhe und machte mich damit auf den Weg zum Gefängnis. Ich hatte Unruhe im Bauch wegen Margaret, aber meine Denkblase war so voll mit Besorgnis: Lagen

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