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Ich bin Henker: Liebesgeschichten (German Edition)

Ich bin Henker: Liebesgeschichten (German Edition)

Titel: Ich bin Henker: Liebesgeschichten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rajesh Parameswaran
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waren ganz zauselig. Ich fühlte Hitze, als ich sie dort sah, aber was konnte ich sagen? Ein Wort und Wärter hätte Bescheid gewusst, sie war Bekanntefrau von mir und nicht Verwandte von kleinem Mädchen.
    Margaret starrte direkt in mein Gesicht, auf meine Maske und meine schicke Uniform. Ihre Blicke gingen so komisch tief, als bohrte sie sie in mich rein. Das machte mir unannehmiges Kribbeln. Wer war ich für sie in diesem Moment? War ich der Wildfremde? War ich ihr Ehemann oder ganz andere Sache? Und dann Margaret guckte von mir weg und in Gefangenengesicht. Sanft streifte ich die Haube über den Kopf von Mädchen, und Haube deckt ein für immermal ihre Augen zu.
    Erst jetzt, als sie im Jutesackdunkel war, ich beugte mich runter und flüsterte in ihr Ohr. Ich musste sehr weit runterbeugen. Ganz leise flüsterte ich, und mein Mund war so dicht an ihrem Muschelohr, dass ich sogar durch den Stoff merkte, ist ganz warm. Leise erzählte ich dem Mädchen etwas, und ich erzählte so lange, wie es dauerte.
    Was ich erzählte, war zu geheim, niemand sollte jemals erfahren. Ich ließ meine Wörter in ihr Ohr fallen – wie Tautropfen, wie Tautropfen. In diesem Moment ich war der Letzte auf der ganzen Welt für sie.
    Während ich redete, Margaret saß immer noch da. Nichts konnte sie hören, aber so und so ihr Gesicht sagte, auf der ganzen Welt gibt es nichts mehr zu sagen. Ich erzählte zu Ende, was ich dem kleinen Mädchen ins Ohr flüsterte, und bevor es Antwort sagen konnte, zog ich Hebel für Boden, und sie schrie und plumpste in die Kammer unten.
    Ich guckte runter, und sie zappelte und machte Geräusche wie Weinen. Ich legte Hände an Hebel und hievte ersten schweren Stein über die Bodenkante, und Stein plumpste auf sie mit einem Geräusch. Ich hörte immer noch das kleine Mädchen und hebelte nächsten Stein auf sie. Und dann nächsten und nächsten.
    Ehrliches Leben ist gutes Leben, mein Papa hat immer zu mir gesagt, bevor er ist verschwunden worden. Deshalb bin ich ehrlicher Henker. Ich bin der gute Kümmermensch und erzähle keine Lügen, oder so wenige wie möglich. Und bei jedem Stein und jedem schlimmen Geräusch, ich sagte mir in meinem Kopf: Wahrheit! Und wenn man so denkt, ich mache gute Arbeit, sagte ich mir. So lange, bis kleines Mädchen keine Geräusche mehr machte und still war, begraben unter einem Regen aus Steintropfen, und klar war, sie war zerquetscht und mausetot.
    Ich machte meine Arbeit ohne Theater, ich bin Profi in meiner Arbeit, und am Ende ich guckte hoch und überlegte, vielleicht ist Margaret schon weg, vielleicht können ihre Augen solche Sache nicht sehen. Sogar Wärter war gleich so früh wie möglich gegangen, damit er nicht zu sehen brauchte. Aber nein, sie saß immer noch da und starrte mich so schrecklich an, und auf einmal sie stand auf und ging. Gut, was juckte mich?
    Um mich herum es war staubig und still, und in meinem Gedankenkopf überlegte ich: Waren meine Wörter noch da? Wo waren meine Wörter? Meine Tautropfenwörter. Erst im Ohr, dann im Gehirn, dann Gehirn war Matsch. Was passiert damit? Ich grübelte den Lauf der Welt – so viele Jahre sind wir hier, essen, schlafen, heute eine Brautfrau, morgen andere. Die schlimmen Sachen, die wir gemacht haben, und alles, was unsere Augen gesehen haben, und alles, was wir erlebt haben. Mir wurde schwer, wie wenn der große Steinhaufen liegt auf meinem Herz. Sogar mein großes Geheimnis in ihrem Ohr kam mir jetzt wie Unwichtigkeit vor.
    Und als Hinrichtung war aus und vorbei und ich hatte das arme zerschmetterte Mädchen mithilfe von Hilfsjungs hochgeholt, ihr Foto geknipst für die Morgenzeitungen und sie in Kiste gelegt und Deckel zu, ich fuhr allein nach Hause mit dem Bus. Niemand sagte Danke für meine gute Arbeit, wie immer, und stört mich auch nie, warum auch? Ist nur ein Beruf, keine unnormale Sache. Ich sehe so: Wenn ich erledigt habe, dann haben wir alle erledigt, alle durch mich, und das ist Dankeschön genug.
    Und als ich nach Hause komme voller Schmutz, Margaret sitzt wieder am Tisch wie Stummfisch, so trübselig, als muss sie mich schon tausend Jahre ertragen und kann mich nicht mehr sehen. »Wie lange willst du da sitzen wie einziges Unschuldschaf?«, ich fragte sie. »Du hast ja jetzt gesehen, was mein Beruf mich fähig macht. Was muss ich noch tun, was muss ich zu dir sagen?« Auf jeden Fall ich hatte Hunger, und ich machte kein Kopfzerbrechen und keine Besorgnis und kochte Kartoffeltopf zum Essen. »Willst du auch

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