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Ich brauche dein Lachen

Ich brauche dein Lachen

Titel: Ich brauche dein Lachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: LYNNE GRAHAM
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großartig aus, cara .“ Rio nahm etwas Pelziges von einem Stuhl in der Nähe und legte es ihr um die Schultern. „Und jetzt siehst du aus wie eine Königin.“
    Es wurde schon dunkel. Holly hatte nicht mitbekommen, wie spät es geworden war, bis sie aus dem Gebäude hinausgeführt wurden und sie die hereinbrechende Dämmerung bemerkte. „Hat man hier immer so lang geöffnet?“
    „Das haben sie nur unseretwegen getan“, antwortete Rio lässig. „Jetzt gehen wir essen.“
    Ezio, der an der Motorhaube der Limousine gelangweilt herumstand, richtete sich auf. Sein Blick fiel auf Holly, seine Züge spannten sich an, und er wandte sich ab.
    „Warum hat Ezio mich jetzt so angesehen?“, flüsterte sie entsetzt.
    „Ezio sollte dich am Besten überhaupt nicht ansehen“, erwiderte er verärgert.
    Rio führte sie in ein Restaurant, das, so exklusiv, wie es war, der allerletzte Schrei sein musste. Der Oberkellner begrüßte Rio, der in diesem Haus offensichtlich Stammgast war. Während Rio zwischen den Tischen entlangschlenderte, erstarb das leise Stimmengemurmel, und eine geradezu gespenstische Stille legte sich über den Saal. Jeder im Raum schien sich nach ihnen umzudrehen. Der eine oder andere sprach Rio an, der aber setzte nach einem kurzen Nicken seinen Weg fort.
    Holly ließ sich auf einen Stuhl sinken, den ein aufmerksamer Ober ihr zurechtgerückt hatte. „Weshalb habe ich bloß das Gefühl, dass alle uns anstarren?“
    Rio zuckte gleichgültig die Schultern. „Sie starren dich an …“
    „Mich?“, rief Holly völlig verblüfft aus.
    „Sie fragen sich, wer du bist. In diesem Kleid siehst du übrigens fantastisch aus.“
    Bei seinem unverhofften Kompliment begann ihr Herz wie verrückt zu schlagen, und sie lächelte. Sie glaubte nicht, dass irgendjemand auch nur das geringste Interesse an ihr hatte, doch sein Kompliment gefiel ihr. Wie auch immer, sie vertiefte sich wieder in die ungeheuer lange Speisekarte – und ihr Unbehagen wuchs. Erst dachte sie, alles sei in Englisch geschrieben. Aber was war ein Sorbet? Was eine Croustade? Und was ein Coulis?
    Als der Ober wieder erschien, standen Holly feine Schweißperlen auf der Stirn, denn sie suchte noch immer ganz verzweifelt nach einem ihr bekannten Gericht.
    „Ich würde das Sorbet empfehlen“, sagte Rio. „Gut. Ja … das nehme ich“, beeilte sich Holly zu versichern und war erleichtert.
    Rio erwies sich als ein äußerst unterhaltsamer Gesellschafter. Da stellte man plötzlich ein hohes Glas vor sie hin, dessen Inhalt sie an einen Pudding erinnerte. Sie versuchte, sich ihre Überraschung nicht anmerken zu lassen, und beachtete das Servierte nicht weiter. Denn mit welchem von dem vielen Besteck hätte sie es essen sollen? Sie wusste es nicht. Rio hatte für sich Suppe bestellt und sie damit vollends verwirrt. Liebend gern hätte sie auch Suppe gegessen, hatte sie aber nirgendwo auf der Speisekarte entdeckt.
    „Eigentlich bin ich gar nicht so hungrig“, sagte sie, als das Sorbet abgetragen wurde, dabei war sie kurz vor dem Verhungern.
    „Ich liebe Salat“, wagte sie vor dem nächsten Gang zu äußern. Und wand sich innerlich, da es sich um ein Extragericht handelte und man nun ein Mordstheater darum machte, was für einen Salat sie denn nun wünsche. Werft einfach ein paar Blätter Kopfsalat auf einen Teller, hätte sie am liebsten geschrien.
    Zum krönenden Abschluss gab es Schokoladenmousse, und endlich hatte sie das Dinner überstanden.
    „Du solltest mehr essen“, rügte Rio sie an der Tür beim Hinausgehen.
    Eingehüllt in ihren herrlichen Pelz, saß Holly wenig später neben Rio in der Limousine. Während der schwere Wagen durch die ruhigen Straßen glitt, nutzte sie das Wechselspiel von Licht und Schatten, um Rios markantes Profil verstohlen zu mustern. Er sah wirklich wahnsinnig gut aus!
    „Tu dir keinen Zwang an. Du kannst mich ruhig offen ansehen. Und du darfst mich auch berühren, cara “, forderte er sie lässig auf.
    Holly erstarrte. Röte schoss ihr in die Wangen. Genauso gut hätte er sie nackt ausziehen und einem amüsierten Publikum vorführen können. Sein Blick, dem nichts entging, ließ sie sich wie ein mit einer Nadel festgesteckter Schmetterling fühlen. Rio wusste, welche verheerende Wirkung er auf sie ausübte. Aber sie hatte noch nie Annäherungsversuche bei einem Mann unternommen. Und mit dieser Gewohnheit werde ich auch nicht brechen, dachte sie und verschränkte die Hände ineinander. Probleme hatte sie schon genug.

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