Ich habe dir schon immer gehört (German Edition)
Hause ihrer Eltern war, würde L etzteres ein Leichtes für sie sein. Hier gaben sich die Reichen und Schönen noch immer die Klinke in die Hand. Ruth hatte, um die Sache ins Rollen zu bringen, zu einer Cocktailparty am Wochenende eingeladen.
» Lisa beeil dich. Francesco wartet nicht gerne. Nicht mal, wenn ich mich angemeldet habe. Es war nicht gerade einfach so kurzfristig einen Termin bei diesem begnadeten Designer zu bekommen«, rief Ruth die Treppe hinauf, nachdem sie seit nun mehr einer Viertelstunde auf ihre Tochter wartete.
» Aber du hast es wie immer geschafft. Ich bin fast fertig«, rief Lisa und drehte sich noch einmal vor dem Spiegel um sich s elbst zu bewundern. Sie war äußerst zufrieden mit ihrem äußeren Erscheinungsbild. Sie war geradezu perfekt darin genau so viel zu zeigen, dass sie einem Mann den Mund wässrig machen konnte, ohne vulgär zu wirke n. Eine ziemlich schwierige Grat wanderung, die nicht allen Personen des öffentlichen Lebens so mühelos gelang, wie man in den Boulevardblättern nachlesen konnte. Lisa hatte einen Blick dafür, wie man sich anzuziehen hatte , und die Bestätigung dafür sah sie darin, dass man ihren Stil oft und gerne kopierte. Sie war, und das war etwas , worauf sie wirklich stolz war, noch nie auf der Liste der schlecht angezogensten Frauen gewese n. Ebenso wenig wie ihre Mutter stellte sie fest, als sie nun die Treppe herunterkam. Ruth war die Verkörperung von Eleganz und Glamour. Die Zeitungen rissen sich noch immer darum , ein Interview mit ihr zu bekommen. Nicht jedem Reporter wurde eine solche Audienz gewährt.
» Du siehst bezau bernd aus, wie immer, mein Kind« , sagte Ruth zu Lisa .
» Nun Mum, immerhi n bin ich ja auch deine Tochter«, gab Lisa lässig zurück.
»Nur werde ich langsam alt . «
» Du bist nicht alt . «
» Die Zeit lässt sich aber nicht aufhalten, Schätzchen, sosehr wir es uns auch wünschen. Aber wenigstens kann man heute etwas gegen die Spuren der Zeit unternehmen«, erwiderte Ruth.
» Du meinst doch ni cht etwa Schönheitsoperationen, oder? « , fragte Lisa schmunzelnd.
» Nein, nein, mein Dummchen. Schönheitsoperationen sind wohl eher etwas für Leute mit Minderwertigkeitskomplexen , oder, und das war ja mal der eigentliche Sinn, wenn du einen Unfall hattest oder andere schreckliche Dinge eine Operation erforderlich machen. Außerdem sind die meisten Operationen so offensichtlich, dass sie jeder sofort sieht und das ist mehr als peinlich, finde ich. Man kann die Natur nur mit den eigenen Waffen schlagen. Sport, Obsttage, viel Wasser und natürlich nicht zu viel Alkohol sind viel besser für das Aussehen, als Narben unter dem Haaransatz. «
» Ich stimme dir zu- jedenfalls im Moment. Falls ich aber irgendwann meine Meinung ändern sollte, wiederhole den kleine n Vortrag doch bitte noch einmal um mich davon abzubringen, ja? «
» Das wird bestimmt nicht nötig sein. Erstens bist du uns wirklich perfekt gelungen und zweitens bist du intelligent genug, deine eigenen Entscheidungen zu treffen. Aber, nun müssen wir wirklich los, bevor wir richtig Ärger mit Francesco kriegen. «
Lisa konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen und folgte ihrer Mutter gut gelaunt nach draußen, wo die Limousine wartete, die sie in die Stadt bringen würde.
Langsam und entspannend glitten die Tage dahin. Mick saß auf der Veranda und genoss den Luxus sich verwöhnen zu lassen. Seine Eltern hatten das Thema Lisa Saunders seit der ersten Diskussion nicht mehr angesprochen und so war es ihm fast gelungen sich einzureden, dass es die Episode in den Bergen gar nicht gegeben hatte. Allerdings nur fast, wie er zugeben musste . Hin und wieder hatte er natürlich an sie gedacht. Das war aber auch nicht zu vermeiden gewesen, denn sie strahlte ihm von den Titelseiten der Regenbogenpresse entgegen. Lisa Saunders macht dies und plant jenes ... , e r fand es fast schon pervers , wie jeder ihrer Schritte in der Presse breitgetreten wurde. Sie war immerhin weder ein berühmter Rockstar noch ein Mitglied des englischen Königshauses, befand er wütend. Warum um Himmels willen wurde um ihre Person also so ein Aufhebens gemacht? Dennoch hatte er all die Artikel gelesen , die ihm in die Hände gefallen waren , und hatte so immerhin erfahren, dass sie in zwei Wochen bei einer Benefizgala sein würde. Ob er den Mut aufbrächte sie dort zu treffen,
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