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Ich kann dich sehen: Thriller (German Edition)

Ich kann dich sehen: Thriller (German Edition)

Titel: Ich kann dich sehen: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jaye Ford
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Wangen – und plötzlich wünschte sie sich, ihm einen besseren Anblick zu bieten. Sein Blick blieb an ihrem Mund hängen, und irgendwas in ihr … schien aufzublühen.
    Sie beugte sich vor und drückte ihre Lippen auf seinen Mund. Auch seine Lippen bewegten sich, er nahm ihr Gesicht in seine Hände. Dann schob er sie von sich, baute Distanz zwischen ihnen auf.
    »Liv, du bist durcheinander.«
    Er flüsterte, doch seine Worte trafen sie bis ins Mark. Wie doof konnte man sein? Sie kämpfte sich auf die Beine, sie waren vom langen Sitzen mit hochgezogenen Knien steif. »Tut mir leid, es tut mir leid.«
    »Liv.«
    »Nein. Ist schon in Ordnung. Ich muss fürchterlich aussehen. Tut mir leid. Es war dumm von mir.« Ihr Blick glitt durch das Zimmer auf der Suche nach ihrem Schlüssel. Herrgott, sie war genau wie Jason, sie warf sich jemandem an den Hals, der sie nicht wollte. Warum sollte er auch, nach dem, was er heute Abend gesehen hatte?
    »Liv, warte.« Daniel griff nach ihrem Arm, als sie wegzugehen versuchte. In seinem Blick lag Bedauern.
    »Alles in Ordnung. Mach dir keine Sorgen. Es war ein Fehler. Ich sollte jetzt besser gehen.« Sie starrte auf seine Finger, die immer noch ihren Arm umklammerten.
    »Es war kein Fehler, Liv.«
    Sie sah ihn an.
    »Ich wollte es doch auch, aber du hast mir recht eindeutig zu verstehen gegeben, dass du nicht willst. Du bist verwirrt, und das ist verständlich. Außerdem hast du getrunken. Ich könnte das ausnutzen, und glaub ja nicht, dass mir das nicht durch den Kopf gegangen wäre. Ich will nur nicht, dass du morgen aufwachst und dir wünschst, es wäre nie passiert. Ich möchte nicht, dass es bei einem Mal bleibt. Ich möchte, dass es das erste Mal ist.«
    Sie wusste nicht, was sie darauf antworten sollte. Nach allem, auch nach dem, was heute Abend passiert war, wollte er eine Beziehung mit ihr. Wollte er ihr das sagen? Mit ihr? Was stimmte nicht mit ihm?
    »Liv, was willst du?« Er lockerte seinen Griff an ihrem Arm, ließ aber nicht los.
    Sie schloss die Augen. »Ich will mein Leben zurück. Aber nicht das alte. Ein anderes. Irgendwas, nur das nicht.«
    »Ich kann es dir nicht zurückgeben.«
    Das hatte sie auch nie von ihm verlangt. Und das wollte sie auch nicht. »Ich will endlich etwas anderes fühlen. Ich empfinde nur noch Angst und Verlustgefühle. Es erstickt mich. Ich ersticke daran. Ich möchte von etwas anderem erfüllt sein.« Sie presste eine Hand an die Brust. »Ich möchte etwas anderes fühlen.«
    Einen Augenblick sah er sie nur an. Dann, als habe er einen Entschluss gefasst, machte er einen Schritt auf sie zu und fuhr mit seinen Lippen über ihre Wange. Es fühlte sich weich und liebevoll an. Sein Atem war warm auf ihrer Haut, und an einem anderen Tag, in einem anderen Leben, hätte ihr das vermutlich gereicht. Vielleicht hätte sie nicht mehr gebraucht. Doch seine Zärtlichkeit schien ihren Schmerz nur zu verstärken.
    Sie nahm sein Gesicht in die Hände und küsste ihn leidenschaftlich auf den Mund. Er erwiderte ihren Kuss. Aber vielleicht gab er auch nur seinem eigenen Begehren nach. Es war ihr egal. Sie zog ihm das T-Shirt über den Kopf. Er fand die Knöpfe ihrer Bluse, den BH-Verschluss. Seine Hände fühlten sich warm auf ihrer kühlen Haut an, seine Lippen waren weich an ihrem Hals, auf ihren Brustwarzen. Sie fuhr mit ihren Händen über seinen Oberkörper. Er schälte sie aus der nassen Kleidung. Es war lange her, dass sie – bis auf Thomas – nackt vor einem Mann gestanden hatte. Sie hatte ein Kind, sie hatte ihren Mann nicht befriedigen können, sie war verprügelt worden. Sie versuchte sich zu bedecken, doch Daniel nahm ihre Hände, küsste sie und sah sie an, als wäre ein großer, athletischer Körper voller blauer Flecken sein Schönheitsideal.
    Mehr brauchte sie nicht. Und nach einer Woche, einem Jahr des Kontrollverlustes über ihr Leben, nahm sie es dankbar an. Er schien es zu verstehen, wehrte sich nicht, als sie ihn auf das Sofa drückte und sich über ihn kniete. Sie konnte sich nicht mehr erinnern, wann Sex einmal etwas anderes gewesen war als ein Mittel, um einen Streit zu beenden oder aufzutrumpfen. Sie hatte völlig vergessen, dass Sex auch anders sein konnte. Hemmungslos und leidenschaftlich. Lippen und Haut, Hitze und Begehren. Als sie sich an ihn presste und er sie an sich zog, wich der Schmerz, und eine Welle der Leidenschaft ergriff sie.
    Daniel holte ihr einen Morgenmantel und schlüpfte in eine Jogginghose. Er hing ihre nassen

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