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Ich kann dich sehen: Thriller (German Edition)

Ich kann dich sehen: Thriller (German Edition)

Titel: Ich kann dich sehen: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jaye Ford
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vermittelten, dass er da war, auch wenn er nicht da war. Trautes Heim, Glück allein …
    Als Liv sich aufrichtete, rutschte ein Kissen vom Sofa. Hatte sie geschlafen? Draußen war es dunkel, also musste sie eingeschlafen sein. Sie lauschte auf die Stille, versuchte einen klaren Kopf zu bekommen und sprang auf, als es an der Tür klopfte. Es war kein richtiges Pochen, eher ein gleichmäßiges Klopfen auf Holz, trotzdem starrte sie mit offenem Mund zur Haustür.
    »Liv, hier ist Jase. Bist du da?«
    Sie atmete erleichtert aus, sie hatte gar nicht bemerkt, dass sie die Luft angehalten hatte. »Ja, ich bin da. Warte.« Sie fühlte sich völlig verspannt und humpelte nun steif über den Flur. »Du hast mich zu Tode erschreckt«, sagte sie und öffnete ihm die Tür.
    Jason lächelte und sah so normal und vertraut aus, dass sie auf die Veranda hinausging, ihm ihren gesunden Arm um den Hals legte und ihn umarmte. Liv war kein Kuscheltyp und begrüßte nicht jeden mit einem Küsschen. Sie war eher der Typ, der Jason einen Klaps auf die Schulter gab und ihn Alter nannte, doch er zögerte nicht wie letzte Nacht im Krankenhaus, sondern legte beide Arme um sie und zog sie sanft an sich. Und für einen kurzen Moment ließ sie zu, dass ein anderer sie auf den Beinen hielt.
    »Ist noch was vorgefallen?«, murmelte er ihr ins Ohr.
    »Alles in Ordnung.« Sie ließ ihn los und räusperte sich. »Tut mir leid, ich bin noch ganz verschlafen.« Sie hielt ihm die Tür auf.
    »Kelly hat gesagt, dass du ein Meeting verpasst hast«, sagte er und ging rein.
    »Oh, verdammt! Neil Brummer. Wie viel Uhr ist es?«
    »Halb sechs.«
    »Mist.« Sie fuhr sich mit der Hand durch das Haar und kniff die Augen zusammen. »Was hat Kelly gesagt?«
    »Nur, dass du nicht gekommen bist. Sie hat mich gebeten, bei dir vorbeizuschauen und nachzusehen, ob alles in Ordnung ist. Ich muss gleich die Mädchen vom Schwimmen abholen.«
    Sie schloss die Tür und schnitt eine Grimasse, als sie hörte, wie sie im Rahmen klapperte.
    »Wahrscheinlich hast du den Schlaf gebraucht. Kelly hat gesagt, du hättest nicht gerade gut ausgesehen, als du das Büro verlassen hast.« Er tätschelte aufmunternd ihren Arm und sah sich im Zimmer um. Seit er und Kelly ihr beim Umzug geholfen hatten, hatte er die Wohnung nicht mehr gesehen. Sein Blick fiel links zur alten Hantelbank und dem Laufband, die an der Wand standen, dann zu den zwei Sofas, die auf den verwahrlosten Garten blickten, und zum provisorischen Vorhang. Wahrscheinlich sah die Wohnung genauso aus wie damals. Sie machte sich auf eine spöttische Bemerkung gefasst.
    »Und, wie geht es deiner Hand?«
    Sie zuckte innerlich zusammen. Leugnen machte es wohl schlimmer. »Sie tut weh«, sagte sie und knipste auf dem Weg in die Küche das Licht an. »Wie hat Kelly geklungen? Nach schlechten Neuigkeiten?«
    »Sie klang, als würde sie sich Sorgen um dich machen.«
    Liv öffnete den Kühlschrank.
    »Du warst wohl schon länger nicht mehr einkaufen, was?«
    Jason rümpfte beim Anblick des Kühlschrankinhalts hinter ihrem Rücken die Nase. Eine Schüssel mit Essensresten vom Wochenende, als Cameron da gewesen war, eine Packung Milch, eine Scheibe Käse und ein paar Tomaten. Gewürze, eine Packung Margarine, eine angebrochene Flasche Wein, aber nichts, woraus man ein Essen zubereiten könnte. Vor einer Woche war der Kühlschrank voll gewesen, doch nachdem Cameron zu seinem Vater gefahren war, hatte sie sich nicht die Mühe gemacht, ihn wieder zu füllen. Sie hatte sich noch immer nicht daran gewöhnt, nur für eine Person einzukaufen.
    »Stimmt.« Sie holte einen Krug Wasser und schenkte sich ein Glas ein, während Jason Wohnzimmer und Küche ablief. Es war nicht schwer zu erraten, was er dachte. Der Kühlschrank war leer, sie hatte die Kisten noch nicht ausgepackt – sie achtete nicht auf sich. Vielleicht stimmte das sogar, aber sie wollte es nicht auch noch von ihren Freunden hören. Sie nahm den Zettel aus der Plastikhülle und schob ihn zu Jason. »Den habe ich heute Nachmittag an meiner Windschutzscheibe gefunden.«
    Er strich den durchsichtigen Plastikbeutel glatt, und eine Falte bildete sich zwischen seinen Augenbrauen. »Steckte der in so einer Tüte?«
    »Nein.« Liv wiederholte, was Rachel Quest ihr gesagt hatte, ihre Anweisungen bezüglich der Fingerabdrücke und ihre Bemerkung, dass sie durchaus Grund zur Sorge hatte.
    »Wenn das ein zufälliger Überfall war, wäre er dann zurückgekommen und hätte eine Nachricht

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