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Ich kann dich sehen: Thriller (German Edition)

Ich kann dich sehen: Thriller (German Edition)

Titel: Ich kann dich sehen: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jaye Ford
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sagst, dass er sich getrost über Michelles Anweisungen hinwegsetzen kann, wenn sie ihn in die Badewanne schickt. Das ist respektlos Michelle gegenüber und untergräbt ihre Autorität.«
    Wovon redete der denn? Respekt für Michelle interessierte sie nicht. »Ich habe Cam angerufen, weil ich ihm von der Nachrichtensendung erzählen wollte. Ich habe ihm gesagt, dass er in die Badewanne gehen soll, damit er sie nicht sieht.«
    »Wobei wir gleich bei meinem nächsten Punkt wären. Herrgott, was ist bloß in dich gefahren, in diesem Zustand vor die Kamera zu gehen? War das deine Idee, oder hat Sheridan dir das eingeredet?«
    Livs Absätze klapperten auf den Kacheln, während sie frustriert in der Küche auf und ab ging. »Das geht dich nichts an.«
    »Aber wenn es meinen Sohn betrifft, geht es mich sehr wohl etwas an. Ich habe dir schon einmal gesagt, was ich von den boxerischen Fähigkeiten deines Vaters halte. Und offen gestanden finde ich es ziemlich unpassend, ihm zu erzählen, dass du jemanden niedergeschlagen hast, mal abgesehen davon, dass du ein öffentliches Spektakel daraus gemacht hast. Noch mal, was hast du dir dabei gedacht?«
    Liv lehnte sich an das Spülbecken und starrte aus dem Fenster hinaus auf den Zaun. »Ich bin in dem Parkhaus zusammengeschlagen worden, Thomas. Ich dachte, man sollte die Leute warnen, dass das Schwein immer noch frei herumläuft. Außerdem finde ich es keinesfalls unpassend, Cameron zu erzählen, dass ich mich verteidigt habe.«
    »Es ist völlig unpassend, im Fernsehen wie ein Monster auszusehen, nur um dir die Sympathie deines Sohnes zu sichern. Ich weiß, dass dir vieles in deinem Leben zurzeit nicht gefällt, aber du solltest lieber nachdenken, bevor du noch einmal so eine Show abziehst.«
    Und wieder stieg die ohnmächtige Wut in ihr auf, die sie schon ein Jahr in sich trug. Jeder Versuch, sich zu verteidigen, war sinnlos. Es änderte nichts. Auch fluchen brachte nichts, aber das war immer noch besser als gar nichts. »Thomas, verpiss dich.« Sie legte auf und fluchte.
    »Alles in Ordnung?«
    Liv riss den Kopf hoch. Daniel stand im Wohnzimmer. Wie viel hatte er mitbekommen? »Ich habe Sie gar nicht bemerkt.«
    Er hielt den Bohrer hoch, den er in der Hand hielt. »Ich suche eine Steckdose, aber ich wollte Sie nicht stören.«
    »Das wäre vielleicht besser gewesen.« Sie versuchte unbeschwert zu klingen, brachte aber nur ein kurzes Lachen heraus.
    »Ihr Ex?«
    »Ja.«
    »Hat er einen Schlüssel zu Ihrer Wohnung?«
    »Nein. Außer Cameron hat ihm einen gegeben.«
    »Dann sorgen Sie dafür, dass er keinen neuen erhält.«
    Sie hätte ihm am liebsten gesagt, dass Thomas nicht vorbeikommen und sie belästigen würde, doch vor zwölf Monaten hätte sie auch nicht geahnt, dass sie irgendwann unerfreuliche Telefonate über ihren Sohn mit ihm führen würde. Dennoch war physische Gewalt nicht unbedingt Thomas’ Ding. Er hatte sich auf Psychoterror spezialisiert.
    Sie nahm Daniel das Kabel aus der Hand und steckte es in die Steckdose.
    »Danke«, sagte er, blieb aber stehen und schien zu überlegen, ob er noch etwas sagen sollte.
    »Lassen Sie sich nicht aufhalten«, sagte Liv. »Ich ziehe mich um und pack mal mit an.«
    Ihr fiel auf, dass er sie wohlwollend musterte, als sie an ihm vorbeiging. Egal, wen kümmerte schon, was er dachte? Er war nett – und groß, wie Kelly sagte. Und er hatte beeindruckend breite Schultern. Doch sie war zu wütend auf die Welt, um auch nur einen Gedanken an einen Freund oder irgendeine zwanglose Affäre zu verschwenden. Beides überstieg momentan ihre Fähigkeiten. Dennoch wollte sie nicht, dass er sie als totale Versagerin betrachtete. Für den Titel hatte sie sich noch nicht qualifiziert.
    Sie schlüpfte in eine Jogginghose und ein Sweatshirt, schob dann eine Weile die Kisten im Flur umher und hoffte, damit Dampf abzulassen. Sie kam nicht mal ins Schwitzen. Als sie nach unten kam, hantierte Daniel an der Hintertür, also prüfte sie die klobige Sicherheitskette an der Haustür und probierte das neue Riegelschloss aus.
    »So ist es schon viel besser, danke.« Sie nahm eine Kiste und hob sie hoch.
    »Soll ich Ihnen helfen?«, rief Daniel.
    »Nein, kümmern Sie sich um die Schlösser. Das schaffe ich alleine.«
    Sie trug ein paar Kisten in die Garage, stapelte sie an der Wand und spürte, dass die Anstrengung langsam ihren Ärger verebben ließ. Dann widmete sie sich den Kisten, die bereits in der Garage standen.
    Darin waren Gläser, Geschirr und

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