Ich klage an
unveränderlich, versteinert. Alles ist nun einmal im Koran niedergeschrieben, und daran läßt sich nicht rütteln. Ich persönlich bleibe dabei, die Lehre Mohammeds überholt zu finden, aber weil ich mich in meiner neuen Rolle als Politikerin nicht mit Menschen, die mir immer wieder vorwerfen, ich hätte sie rückständig genannt, in eine Diskussion einlassen konnte, habe ich diese Bemerkung zurückgenommen. Oder eigentlich sollte ich sagen, daß ich meine Worte nuanciert habe: Ich finde den Islam - nämlich, sich dem Willen Allahs zu unterwerfen - einen rückständigen Ausgangspunkt, aber das will nicht heißen, daß ich die Gläubigen ebenfalls als rückständig betrachte. Sie sind hinter ihrer Zeit zurück. Das ist etwas anderes. Sie können noch vorwärts.«
3,
»Auf die Beleidigung seines Propheten, Mohammeds, steht die Todesstrafe. Das hat der Prophet selbst von Gott vernommen, wie er wohl öfter Botschaften übermittelt bekam, die ihm gut zupaß kamen. Wie heißt es im Koran: Er stahl Zay-neb, die Frau seines Jüngers, weil er sagte, es sei der Wille Allahs. Und noch schlimmer: Er verliebte sich in Aischa, die neunjährige Tochter seines besten Freundes. Ihr Vater sagte: >Warte doch bitte, bis sie in der Pubertät ist<, doch Mohammed wollte nicht so lange warten. Also was geschieht? Er bekommt von Allah die Botschaft, daß sich Aischa für Mohammed bereitmachen soll. Das ist offenbar die Lehre Mohammeds: Es ist erlaubt, seinem besten Freund das Kind wegzunehmen. Mit unseren westlichen Maßstäben gemessen ist Mohammed ein perverser Mann. Ein Tyrann. Er ist gegen die freie Meinungsäußerung. Wenn man nicht tut, was er sagt, kann das für einen ins Auge gehen. Das erinnert mich an die größenwahnsinnigen Machthaber im Nahen Osten: Bin Laden, Khomeini, Saddam. Finden Sie es merkwürdig, daß es Saddam Hussein gibt? Mohammed ist sein Vorbild. Mohammed ist ein Vorbild für alle muslimischen Männer.
Finden Sie es merkwürdig, daß so viele muslimische Männer gewalttätig sind? Sie bekommen einen Schrecken, weil ich diese Dinge sage, aber Sie machen einen Fehler, den die meisten gebürtigen Niederländer machen: Sie vergessen, wo ich herkomme. Ich bin Muslima gewesen, ich weiß, wovon ich spreche. Ich finde es schrecklich, daß ich, in einem demokratischen Land lebend, wo das Recht der freien Meinungsäußerung unser höchstes Gut ist, noch immer unter dieser posthumen Erpressung des Propheten Mohammed leide. In den Niederlanden darf Herr Aboutaleb (der Sozialdezernent von Amsterdam) den Koran lesen und denken: Dieser Mohammed ist phantastisch. Und ich darf finden: Mohammed ist als Individuum verachtenswert. Mohammed sagt, daß eine Frau im Haus zu bleiben hat, einen Schleier tragen muß, bestimmte Arbeiten nicht tun darf, nicht dasselbe Erbrecht hat wie ihr Mann, gesteinigt werden soll, wenn sie Ehebruch begeht - ich will zeigen, daß es auch eine andere Wirklichkeit gibt als jene >Wahrheit, die mit Hilfe von saudischem Geld auf der ganzen Welt verbreitet wird. Ich weiß, daß die Frauen, die sich muslimisch nennen, mich heute noch nicht verstehen, aber eines Tages werden sie ihre Scheuklappen ablegen. Wir müssen alle Sozialisationskanäle - Familie, Schule, Medien - einsetzen, um dafür zu sorgen, daß die muslimischen Frauen selbständig und finanziell unabhängig werden. Dazu braucht es sehr viele Jahre, aber eines Tages wird jede dieser Frauen, genau wie ich damals, erkennen: Ich will nicht das Leben meiner Mutter führen.« »Wenn es hektisch zugeht, denke ich: Jetzt muß ich zu mir kommen. Dann will ich allein sein. Im Schlafanzug herumlaufen, ein Buch lesen. Oder einfach nicht aufstehen. Ja, faulenzen, darauf läuft es letzten Endes hinaus. Es hat eine Zeit gegeben, in der ich volle drei Tage gefauienzt habe, aber in den letzten Monaten ist es nicht mehr dazu gekommen. Ich denke, daß der Sonntag, wie er von den Christen gelebt wird, mir noch sehr gelegen kommen wird.«
5,
»Allah sagt: Zuerst gehorchst du mir, dann gehorchst du dem Propheten Mohammed und danach deinem Vater und deiner Mutter. In allem. Es gibt nur einen einzigen Moment, in dem man ungehorsam sein darf: Wenn man von dir verlangt, nicht länger an Allah zu glauben. Ich habe lange damit gewartet, meinen Bruch mit dem Islam öffentlich zu machen. Aus Angst vor den Konsequenzen: dem Verlust meiner Familie. Ich habe mein Leben lang beides retten wollen, den Kohl und die Ziege - bis es nicht mehr ging. Alles, was ich jetzt tue, alles,
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