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Ich koch dich tot: (K)ein Liebes-Roman

Ich koch dich tot: (K)ein Liebes-Roman

Titel: Ich koch dich tot: (K)ein Liebes-Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ellen Berg
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planschten sie herum, bis ihre Fingerkuppen schrumplig waren. Dann gingen sie ins Bett, zum ersten Mal als ehelich verbrieftes Paar.
    Selig streichelte Vivi Jans nackte Haut. »Es war ein herrlicher Tag. Schade, dass niemand von deiner Familie dabei war.«
    »Ja, wirklich schade.« Er seufzte tief. »Wenn doch nur meine Eltern das alles erleben könnten. Es ist schon hart, dass ich sie so früh verloren habe.«
    »Wie ich«, sagte Vivi. »Das verbindet uns. Keine Eltern, keine Geschwister. Und Tante Elfriede ist auch schon irgendwo da oben.«
    »Dafür sind wir nun unsere eigene kleine Familie«, tröstete Jan sie.
    »Ich bin so froh, dass wir hier gefeiert haben«, murmelte Vivi schläfrig, »und nicht irgendwo in der Fremde.«
    »Obwohl das auch schön gewesen wäre«, entgegnete Jan, und Vivi gab es einen kleinen Stich, als sie einen Anflug vonEnttäuschung in seiner Stimme hörte, während er sagte: »Traumfrau, Traumstrand – das hätte super gepasst.«
    Nachdem Jan immer wieder von seinem Traumurlaub unter südlicher Sonne angefangen hatte, buchte Vivi ein edles Resort auf den Malediven, das sie im Internet fand. Eine Hochzeitsreise nach Österreich und eine verträumte kleine Pension hätten ihr vollauf genügt. Doch sie sagte sich, dass eine gute Ehe eben auch den einen oder anderen Kompromiss einschloss. Wozu streiten? Vielleicht war es ja auch ganz gut, dass Jan ihr neue Perspektiven eröffnete.
    Vivi war aufgeregt wie ein Teenager, als sie nach dem zwölfstündigen Flug aus dem Flugzeug kletterten. Das Resort erwies sich als eine weitläufige Anlage in einer blühenden Parklandschaft, mit palmenbedeckten Bungalows direkt am Strand. Ein weiß livrierter Einheimischer brachte sie zu ihrem Bungalow, der über Annehmlichkeiten wie eine Außendusche und einen Privatpool verfügte. Vom Bett aus konnte man das Meer sehen. So sah das Paradies auf Erden aus.
    »Allererste Sahne«, frohlockte Jan und schleuderte seinen Koffer in die Ecke.
    »Ja, traumhaft«, bestätigte Vivi.
    Er schloss sie in die Arme. »Was ist, meine kleine Nixe, wollen wir uns im Meer lieben?«
    Zehn Minuten später taten sie Dinge im kristallklaren, türkisfarbenen Wasser, bei dem alle vorbeischwimmenden Fische rot geworden wären – falls sie in der Lage gewesen wären, sich über das Paarungsverhalten frisch verheirateter Honeymooner zu wundern. Danach warfen sich die beiden in den heißen Sand.
    »Vielleicht haben wir gerade unser Kind gezeugt«, flüsterte Vivi.
    »Wow!« Jan streichelte zärtlich ihren Bauch. »Du glaubst nicht, wie sehr ich mich darüber freuen würde. Wir sollten gleich noch mal im Bett nachlegen. Vorsichtshalber.«
    Übermütig rannten sie zum Bungalow. Sie liebten sich so lange, bis sie erschöpft einschliefen. Gegen Abend schlenderten sie zum Hotelrestaurant, das auf einer höher gelegenen Terrasse lag. Von hier aus konnte man den Sonnenuntergang beobachten, der spektakulär war. Das Meer schien zu brennen, als der riesige rote Ball am Horizont versank.
    »Die Sonne, die Sonne und du, hu-hu, gehört dazu-hu-hu-hu«, sang Vivi leise vor sich hin.
    Jan ergriff ihre Hand. »Ich liebe es, wenn du singst.«
    »Und ich liebe es, dass du es liebst«, erwiderte Vivi.
    Oha. Was redete sie da nur? Und warum beschlich sie plötzlich eine seltsame Furcht? War das alles zu schön, um wahr zu sein?
    Den folgenden Tag verbrachten sie am Strand. Jan surfte und tauchte, Vivi dagegen saß unter einem Sonnenschirm im Liegestuhl und blätterte in den Entwürfen für das Kinderhaus. Der Architekt hatte ihr die Pläne noch vor dem Abflug geschickt. Nebenbei schrieb sie alles auf, was ihr dazu einfiel. Die Wände durften die Kinder selbst bemalen, mit Fingerfarben. Es würde eine große Küche mit einem langen Holztisch geben, an dem man Gemüse schnippeln und zusammen essen konnte. Besonders stolz war Vivi auf ihre Idee, ein Kuschelzimmer mit lauter bunten Kissen einzurichten, zum Toben und Ausruhen.
    »Komm doch ins Wasser, es ist herrlich!«, schrie Jan ihr von weitem zu.
    Sie legte die Entwürfe beiseite. »Aber nur vorn in der Brandung! Du weißt doch, ich kann nicht schwimmen!«
    »Keine Sorge, ich gebe auf dich acht!«
    Er kam auf sie zugelaufen, in seiner neuen roten Badehose, die ihm wunderbar stand. Noch immer war Vivi überwältigt vom Anblick dieses Mannes, der nun ihr Ehemann war. Wie Diamanten funkelten die Wasserperlen auf seiner Haut in der Sonne. Lachend zog er sie mit sich.
    Sie tobten in der Brandung, genossen das

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