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Ich mach mich mal dünn - Neues aus der Problemzone

Ich mach mich mal dünn - Neues aus der Problemzone

Titel: Ich mach mich mal dünn - Neues aus der Problemzone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heyne
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die heimlich ein Stück Fuß mit draufstellen. Bitte auch sicherstellen, dass sich keine Silberfische, Spinnen und Ameisen in unmittelbarer Nähe befinden.
    Auf versteckte Zulagen achten
    Das vorherige Aufsuchen der Toilette ist selbstverständlich. Das Haar sollte frisch gewaschen sein (kein Fett!) und gut geföhnt (Wasser wiegt). Männer rasieren sich vorher. Überflüssige Haare werden durch Bürsten entfernt. Abschminken nicht vergessen. Alte Luft bitte ablassen.
    Falsche Aufstellung
    Ja, was denn nun? Die Waage kriegt sich gar nicht wieder ein? Zittert zwischen verschiedenen Zahlen hin und her, sodass ihre Besitzerin auch gleich das Schlottern kriegt? – Testen Sie mit einer Wasserwaage, ob es Bodenunebenheiten gibt, die das Resultat nach oben verzerren.
    Batteriecheck
    Es kommt wirklich sehr, sehr oft vor, dass Batterien nicht mehr die volle Leistung bringen und die Waage deshalb zu viel anzeigt. Also sicherheitshalber immer mal wieder das Viererpack austauschen und probieren, ob es mit neuen besser wird.
    Erdanziehungskalender kaufen
    Gestern war sie fast nicht da und heute hockt sie wieder wie ein Magnet unter dem Badezimmerfußboden – die Erdanziehungskraft. Sie verändert sich täglich und lässt das Gewicht ganz schön auf- und abhopsen. Manche Waagenhersteller liefern Erdanziehungskalender mit, auf denen die wiegefreundlichen Tage markiert sind.
    Richtig aufsteigen
    Bis sich bei schwungvollem Aufstieg das Gewicht einpendelt, hat der Zeiger schon ein paar Schreckenszahlen berührt. Deshalb erst mal einen Fuß drauf. »30 Kilo«? Okay, das fängt gut an. Langsam den zweiten hinterherziehen und sich dabei ruhig an der Waschmaschine abstützen. So haben Sie noch bis zum Schluss die Möglichkeit, den Vorgang abzubrechen, wenn die Grenzen des Zumutbaren in den sichtbaren Bereich rücken.
    Erst testen, dann wählen
    Als Kundin haben Sie das gute Recht, erst mal die Qualität eines Produkts zu checken, bevor Sie nicht kaufen. Lassen Sie sich im Fachhandel beraten. Probieren Sie zwanzig Waagen durch, addieren Sie, was jede einzelne zeigt und teilen Sie das dann durch zwanzig. So ermitteln Sie Ihr tatsächliches Gewicht, um dann die zu kaufen, die zwei Kilo weniger anzeigt.
    Fehlender Durchblick
    Wer das Zusatzgewicht von Brille oder Kontaktlinsen meiden, aber ohne Verrenkungen die Zahl aller Zahlen erfahren möchte oder wer Probleme mit blickdichtem Bauchumfang hat, wählt ein sprechendes Modell. Das sagt – bei Schwerhörigen auch per Lautsprecher – an, was Sache ist. Vorsicht ist bei dünnen Wänden und in fremden Wohnungen geboten. Bei einer spontanen Heimlich-Aktion (»Mal sehen, was Tante Hildes Waage bei mir anzeigt …«) hört gegebenenfalls die Öffentlichkeit mit.

21. Ab in den Urlaub
    Aber bitte mit guten Vorsätzen. Wo kann man schließlich besser das neue Leben einläuten als unter sengender Sonne weit weg vom heimischen Kühlschrank?
     
    Es gibt Orte, an denen die Verführung zum Schlemmen besonders groß ist. Bei meiner Oma im Schwarzwald beispielsweise. Junge, kann die kochen. Klöße und Sauerbraten beispielsweise. Darauf freue ich mich immer schon Tage vorher. Natürlich sitze ich dann nicht am gedeckten Tisch, die Serviette auf dem Schoß, und verkünde, während meine Nüstern die köstlichen Gerüche aus der Küche einsaugen: »Sorry, Oma, ich hätte jetzt aber lieber eine rohe Möhre.« Ganz. Sicher. Nicht. Das erklärt vielleicht hinreichend, weshalb ich immer wieder staune, wenn ich einen Satz wie diesen höre: »Ich fang im Urlaub mit dem Abnehmen an. Da habe ich Zeit und einen Pool vor der Nase, dann ist aller Anfang leicht.«
    Was daran so komisch ist? Also, in meinen Augen hat das etwas von einem Ikea-Parkplatz. Ab und zu fahre ich dort hin, um Leute zu beobachten, die auf dem Einkaufswagen einen Sack Teelichter haben, drei Pillypally-Regale, einen Zweimeterfuffzigmaldreimeter-Teppich Römsböms – und das alles im familieneigenen Fiat Punto unterbringen wollen. Oder: Acht Riesenkartons mit der zerlegten, kompletten Schrankwand Bullerbü – und ein Golf GTI mit runtergeklappter Rückbank und vom Schwiegervater geliehenem Dachgepäckträger.
    Ich könnte dem munteren Treiben des kreativen Verstauens stundenlang zusehen: ziehen, zerren, brüllen, fluchen, stopfen, auspacken, einpacken, Tür mit Sackband zubinden – uuuuund aufatmen. Dann der Zusammenbruch, weil zwar endlich die Einkäufe verstaut sind, nicht aber die Familie. Jammern, stöhnen, zweimal fahren. Oder alles noch

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