Ich mach mich mal dünn - Neues aus der Problemzone

ausdrücken. Tut sie aber nicht. Zwar kommt der kräftige Wink mit dem Riesen-Zaunpfahl: »Oh, schau mal, Schatz. Was für eine wunderschöne Armani-Jeans. Ich wünschte, ich hätte auch so eine!« – aber dann nichts mehr. Sie lässt ihren Mann in der Sackgasse Spinnweben ansetzen. In welcher Größe soll er das Teil denn nun besorgen?
     
    Sabines richtige Kleidergröße herauszufinden, ist schlicht unmöglich. Sie wird nie, nie ehrlich sagen: »Größe 44 wäre bequem, Schatz.« – Ob dürr oder mollig, Frauen können bei Gewicht und Umfang gar nicht anders, als korrigierend einzugreifen. Das ist wissenschaftlich erwiesen. Oder Sabine weiß es selbst nicht mehr so genau: Drei Kilo mit der Superwochenend-Diät runter, vier am Montag danach wieder drauf; wer soll da noch durchblicken?

    Den Ehemännern bleibt im Umgang mit dem Thema »Frauenkleidung« nur die Opferrolle – so oder so: Kauft Andreas die bestellte Armani-Hose zu knapp und muntert Sabine dann mit einem fröhlichen »Na, spring doch mal gleich rein, Geburtstagskind« auf, könnte er damit bereits das Miese-Stimmung-Fass zum Überlaufen bringen.
    Ungleich härter trifft es allerdings besonders pfiffige Herren mit gutem Augenmaß oder solche, die eine vergleichbar gebaute Verkäuferin um Schützenhilfe bitten. Schleppen sie die richtige oder wohlmöglich sogar eine zu voluminöse Größe an, ist die harmloseste Reaktion ein spitzes: »Du findest mich also fett, ja?«
    Die Antwort auf solch eine Fangfrage ist völlig egal: Es ist sowieso immer die falsche. Also am besten abtauchen, bevor die Kugel die Kammer verlässt.
    Zehn Prozent der Männer verzweifeln vor dem Einkauf so sehr, dass sie ihrer Partnerin aus Angst, aus Versehen etwas zu kaufen, was ihr nicht gefällt, lieber gar nichts schenken.
    Womit hat Andreas eigentlich so viel Drama verdient? Umgekehrt macht Sabine es sich nämlich ganz schön einfach. Sie greift zu Geschenken, bei denen das Thema Größe ganz egal ist: Krawatten oder Socken. Die passen immer.

27. Was darf’s denn sein: Bandwurm oder Bier?
    Ziemlich abgedreht, was manche Leute sich so ausdenken, um endlich den Kilos den Kampf anzusagen. Kleine Auswahl der irren Diät-Ideen gefällig?
    Schlank schlottern
    Frieren, bis das Fett verschwunden ist? Verbraucht der Körper bei Kälte nicht mehr Energie zur Wärmegewinnung? Also Cool-Pack auf die Problemzonen von Kopf bis Knie, und – schwupp – ätzt das Eis überschüssige Schwarten weg? – Das klappt leider nicht, tut aber weh. Smarter wäre: öfter cooles Wasser trinken.
    Krank getrunken
    Fünfundvierzig Kilo waren weg, nachdem eine 23-jährige Mutter aus Neuseeland acht Monate lang nur Energy-Drinks trank und nichts aß, um weniger als sechzig Kilo zu wiegen. Der Preis: Magenkrämpfe, Herzrhythmusstörungen, Angstattacken, ein leichter Herzinfarkt, Krankenhaus und Suchtsymptome.
    Zurück in die Steinzeit
    Das heißt: Sie essen, was Mutter Natur hergibt – und zwar unbearbeitet! Fisch, Gemüse, Früchte der Saison, rohes Fleisch. Das ist nicht nur archaisch, sondern in Zeiten von Ehec und Salmonellen auch gefährlich. Ansonsten eine Gedulds- und Geschmacksfrage.
    Sich dünn schlafen
    Das Prinzip: Auf Winterschläfer machen und mehrere Tage pennen, bis das Fett sich selbst gefressen hat. Könnte ja ganz praktisch sein, weil man das Hungern nicht bewusst erlebt, also auch nicht abbrechen kann. Würde aber nur mit starken gesundheitsschädlichen Schlafmitteln klappen, weil die Natur vorgesorgt hat. »Schlafen bis der Arzt kommt«, funktioniert nicht.
    Von Luft leben
    Soll heißen: An Essbarem wird nur geschnuppert, dann nach Luft geschnappt und die heruntergeschluckt. Diese Idee scheitert zum Glück nach ein paar Stunden von allein: spätestens sobald der erste Duft in Nasennähe gelangt.
    Wattebausch in Fanta
    Ein Häufchen Watte, geschmacklich aufgepeppt mit Fanta, lässt den Magen aufgehen und simuliert angeblich Völlegefühl. Soll ein Geheimtipp von Models sein, um berufsbedingte Hungersnöte zu überstehen. Endet häufig auf dem Operationstisch.
    Die Sprüh-Diät
    Angeblich ein Hausrezept der amerikanischen Talkmasterin Oprah Winfrey, die dauerhaft mit Gewichtsproblemen kämpft: Damit das Aufhören leichter fällt und der Gedanke an ein Wiederanfangen gar nicht erst aufkommen kann, sprüht sie Essensreste mit Haarspray ein.
    Schlank ohne Messer
    So fällt das Essen schwerer: Es gibt eine französische Mode-Diät, bei der man alles verdrücken darf, was ohne Hilfe von Messer